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Kleinlangheim
Geplantes Geis-Logistikzentrum in Haidt: Bürgerinnen und Bürger sagen kein Wort zum umstrittenen Neubau
Bei der Bürgerversammlung in Kleinlangheim ist das Schützenhaus voll. Doch zum Thema Geis-Neubau äußert sich niemand – dafür aber Bürgermeisterin Gerlinde Stier.
Zirka 120 Bürgerinnen und Bürger lauschten am Sonntag in der Bürgerversammlung, die erstmals im Schützenhaus in Kleinlangheim stattfand, den Ausführungen von Bürgermeisterin Gerlinde Stier.
Foto: Peter Pfannes | Zirka 120 Bürgerinnen und Bürger lauschten am Sonntag in der Bürgerversammlung, die erstmals im Schützenhaus in Kleinlangheim stattfand, den Ausführungen von Bürgermeisterin Gerlinde Stier.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

Der für 2024 angekündigte Glasfaserausbau wird schon in diesem Jahr durchgeführt. Von Juni bis August werden die Leitungen verlegt und die Hausanschlüsse installiert, teilte Kleinlangheims Bürgermeisterin Gerlinde Stier in der Bürgerversammlung am Sonntag mit. Applaus gab es von den 120 Bürgerinnen und Bürgern für den Breitbandbeauftragten Willi Köhler, der den Ausbau schon gut vorbereitet habe.

Stier freute sich bei dem Treffen, das erstmals im Schützenhaus stattfand, über das große Interesse am Geschehen in der Gemeinde. Drei Jahre mussten die Bürgerversammlungen wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Zwei Stunden referierte die Ortschefin über erledigte Maßnahmen, statistische Zahlen und anfallende Aufgaben.

Die Großgemeinde hat aktuell 1637 Einwohner, Tendenz seit 2020 sinkend. 173 Personen leben in Atzhausen, 81 in Haidt und 17 in Stephansberg. 16 Geburten stehen im vergangenen Jahr 25 Sterbefällen entgegen. Die Altersstruktur bezeichnete Stier als stabil. 19 Prozent sind über 66 Jahre alt.

Bürgerstille zum Logistik-Zentrum der Firma Geis

Zur geplanten Ansiedlung des Logistik- und Technologie-Zentrums "Geis-Group" in Haidt, gegen das sich jüngst in Stadtschwarzach und Haidt zwei Bürgerinitiativen formierten, meinte sie: "Da scheiden sich die Geister." Es handle sich laut Investor um keine Spedition. Geplant seien zwei Bauabschnitte mit je 100 Arbeitsplätzen. Die Gemeinde erhoffe sich Gewerbesteuereinnahmen.

Der Gemeinderat hat die Ansiedelung im Februar beschlossen. Ob das Zentrum letztlich gebaut wird, stehe noch in den Sternen. "Es kann noch viele K.o.-Kriterien geben", so Stier. Wer seitens der Bürgerschaft dazu eine Wortmeldung erwartete, wurde enttäuscht. Es herrschte Stille zu dem Logistik-Thema.

Fläche an der Bushaltestelle für Gemeindehaus geeignet?

Die Fragen der Bürger waren schnell abgehandelt. Rudi Gutjahr erklärte, gegen den Umbau des Gemeindehauses habe sich eine Initiative gegründet. Die Fläche an der Bushaltestelle sei für ein neues Gemeindehaus geeignet.

Werner Wolf monierte wegen der Baustelle in Düllstadt die Umleitung Haidt-Atzhausen. Die Ortsverbindungsstraße dürfe nur mit Genehmigung befahren werden. "Warum nicht alle Bürger?", fragte er. Die Wege am Bahngelände müssen frei geschnitten werden, forderte Karl Krstic.

Pro-Kopf-Verschuldung niedriger als im Durchschnitt

Kleinlangheims Finanzen seien geordnet, so die Bürgermeisterin. Das Haushaltsvolumen 2022 betrug 4,9 Millionen Euro, der Verwaltungshaushalt 3,4 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt 3,4 Millionen Euro. Der Schuldenstand liegt bei 786.000 Euro, 60.000 Euro weniger als 2021. Die Pro-Kopfverschuldung ist mit 471 Euro niedriger als der Durchschnitt im Freistaat (692 Euro). Größte Einnahmequellen waren die Einkommensteuer (904.000 Euro) und Schlüsselzuweisungen (894.000 Euro). Gering waren die Gewerbesteuereinnahmen mit 165.000 Euro. Die Kreisumlage mit 766.000 Euro rangiert an erster Stelle bei den Ausgaben.

Die Kleinlangheimer Kläranlage soll an die Großkläranlage bei Hörblach angeschlossen werden. Neubau oder Sanierung wären wesentlich teurer. Sorgen bereiten der Bürgermeisterin die anstehenden Kanalsanierungen.

An laufenden Aufgaben nannte die Ortschefin die Sanierung des Rests der Bahnhofstraße, den Regenüberlauf in der Pfarrgasse, die Sanierung eines Teilbereichs im "Schleifweg", das Baugebiet "Am Graben", die Dorferneuerung und vier Bauplätze in Haidt. Beim Ausbau der Autobahn A3 erhält die Gemeinde einen beidseitigen Lärmschutz. Pläne gibt es bereits zum Hochwasserschutz. Das Gewerbegebiet soll erweitert werden.

 
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Kommentare
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  • E. H.
    Da wird eine Bürgerinitiative gegründet und in der Bürgerversammlung sagt da keiner ein Wort.
    Wozu ist denn eine Bürgersammlung da - wenn das Maul aufmachen dann hier - wann dann ?
    Oder traut man sich nicht in den Diskurs ?
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  • E. K.
    Offensichtlich hat die Bürgerinitiative einen guten Anwalt im Rücken, der zu weniger unbedachten Worten in einer Bürgerversammlung rät. Schließlich war die Bürgerversammlung eine politische Veranstaltung ..
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  • R. R.
    So ein Schmarren die Bürgerversammlung ist doch kein Gericht wo Rechtsanwalt eigene Aussagen empfiehlt. Wer nichts bei so einer Veranstaltung sagen möchte will auch keine Veränderung oder erreicht auch nichts.
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