Haben erst jüngst Ansiedlungspläne der Logistik-Firma Geis in Schwarzach Proteste ausgelöst, so gibt es nun weitere Pläne, die am Ende mehr Lieferverkehr in die Gemeinde bringen könnten. Das ehemalige Betriebsgelände der Firma René Lezard in Stadtschwarzach soll in einen Gewerbepark umfunktioniert werden. Auf dem aktuellen Gewerbe-Leerstand mit 50.000 Quadratmetern Fläche will die Deutsche Logistik Holding GmbH (DLH) mit Sitz in Düsseldorf eine große Logistikhalle und vier kleinere Gewerbehallen errichten. In der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag stellten Vertreter des Unternehmens die Details des Vorhabens vor.
Bürgermeister Volker Schmitt erinnerte daran, dass die Firma René Lezard einst größter Arbeitgeber im Schwarzacher Becken war. Früher sei eine Erweiterung bis zum angrenzenden Wald geplant gewesen. Im März 2017 folgte der Insolvenzantrag, im Januar 2020 wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt. Eigentümer der Industriebrache ist laut Schmitt ein Frankfurter Unternehmen, das seit der Übernahme an einer Folgenutzung arbeitet.
Ute Bartels und Nils Bollmann von DLH erläuterten, dass ihr Unternehmen Logistik- und Gewerbeimmobilien vertreibt. Der Standort Schwarzach sei ein Wunschprojekt des Unternehmens. "Wir wollen transparent sein und einen offenen Dialog, um Gerüchten vorzubeugen." Zielgruppen von DLH seien kleine bis mittelständische Gewerbebetriebe und Logistikunternehmen.
Vier Gewerbehalle und eine Logistikhalle in Planung
Geplant sind vier Gewerbehallen mit je 1000 Quadratmetern Nutzfläche im westlichen Grundstücksteil, in Richtung Wohnbebauung, mit einer Höhe von acht Metern. Daneben soll eine große Logistikhalle mit einer Nutzfläche von 21.000 Quadratmetern entstehen. Die Größe des Industriegebäudes: Länge 216 Meter, Breite 90 Meter, Höhe 15 Meter. Der Gewerbepark soll eine neue Zu- und Ausfahrt zur Bundestraße 22 erhalten. Für einen neuen Kreisverkehr an der B 22 seien bereits erste Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt geführt worden.
Ute Bartels rechnet mit einer durchschnittlichen Verkehrsbelastung von zwei bis sechs Lastern und fünf bis zehn Lieferwagen pro Stunde. Geplant sei ein Zwei-Schicht-Betrieb an fünf Tagen in der Woche. Je nach Nutzung rechnet Bartels mit 150 bis 500 neuen Arbeitsplätzen. "Nachhaltigkeit und Wertigkeit haben bei dem Vorhaben oberste Priorität", sagte sie. Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen stehen dabei an erster Stelle. Der Wunsch von DLH wäre es, dass die ersten Mieter im Juli 2025 einziehen können.
Bürgermeister Volker Schmitt erläuterte, dass wegen des rechtskräftigen Bebauungsplans "Gewerbegebiet an der B 22" sowie der Erweiterung des Bebauungsplans 1994 grundsätzlich ein Baurecht bestehe. "Das Vorhaben kann deshalb nicht verhindert werden", sagte Schmitt. Für die geplanten Höhen der einzelnen Gebäude müssten allerdings Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans hinsichtlich der Traufhöhe der Gebäude erteilt werden.
Gebäude wird höher als der Bestand
Die bestehenden Bürogebäude seien acht Meter hoch, die Lagerhalle hat auf einer Länge von 121 Metern eine Höhe von achteinhalb Metern. Ein Großteil des geplanten Neubaus befindet sich im Hochwasserbereich des Silberbaches. Verwaltungschef Norbert Filbig machte deutlich, dass die Wasserwirtschaftsbehörden einen Retentionsausgleich und eine hochwassersichere Bauweise im Zuge des Bauantragverfahrens prüfen werden.
Wenig begeistert vom zu erwartenden Verkehrsaufkommen zeigte sich Hartmut Ratz: "Das sind ja 300 bis 400 Fahrzeugbewegungen pro Tag, die unserer Bevölkerung zugemutet werden", hatte er errechnet. Weitere kritische Fragen der Ratsmitglieder machten deutlich, dass im Genehmigungsverfahren noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Ein weiteres Thema der Sitzung: Für die Neugestaltung des Spielplatzes im Lerchenbühlweg gibt die Gemeinde 20.000 Euro aus. Fördermittel über das Regionalbudget sind zu erwarten. Eine gemeinsame Besichtigung des Spielplatzes mit Eltern aus Schwarzenau fand im Oktober statt. Bei seinem Beschluss zur Anschaffung der Spielgeräte hielt sich das Gremium an die Vorschläge der Eltern.
Quelle: ich arbeite da
Aber wehe, im Nachbarort kommt eine Spedition, dann ist Weltuntergang bei den Anliegern.
Übrigens: Was war früher da ... B22 oder die Baugebiete Schwarzach?
... erst neben die Kirche bauen und dann übers Glockengeläut beschweren.
Leider scheint hier ja keine Möglichkeit zu bestehen die Bebauung zu verhindern weil es sich um ein Industriegebiet handelt und nicht um einen Acker.
"They paved paradise to put up a parking lot"