1. Das alte Kaufhaus Storg in Kitzingen: Modernes Wohnen in der Altstadt
Früher wurde hier eingekauft, die ganze Grundausstattung eines deutschen Lebens gab es von 1964 bis Anfang des Jahrtausends beim Storg. Künftig steht das alte Kaufhaus am Kitzinger Stadtgraben für modernes Wohnen. 31 Apartments lässt der Immobilienentwickler Wolfgang Rosentritt dort bis Ende 2023 einrichten. Schon jetzt, so ließ der Bauherr kürzlich wissen, sei sowohl der Zeit- als auch der Kostenrahmen deutlich überschritten. Von seinem Ziel aber lässt sich Rosentritt bei allen Widrigkeiten am Bau nicht abbringen. Während die oberen Etagen für Wohnen auf 70 bis 90 Quadratmeter vorgesehen sind, teilen sich das Erdgeschoss ein Bäckereicafé, der Textilausstatter NKD und eine Tagespflege.
2. Das Staatsarchiv in Kitzingen: Akten auf 8000 Quadratmeter
Jahrelang lag das Deuster-Gelände im Kitzinger Norden im Dornröschenschlaf. Dann kam ein Prinz in Gestalt des damaligen Heimatministers Markus Söder und küsste das zweieinhalb Hektar große Gelände mit seiner Idee wach, den ländlichen Raum zu stärken und Behörden bayernweit zu verlagern. Im Frühjahr 2023 sollen nun die Arbeiten für den Neubau eines 8000 Quadratmeter großen Kubus beginnen, in den dann ab 2026 das Staatsarchiv einzieht. Kritik gibt es nicht nur am Umzug von der Bezirkshauptstadt Würzburg ins beschauliche Kitzingen, sondern auch an den Kosten, die sich von ursprünglich 33 Millionen auf zuletzt 75 Millionen Euro verteuert haben.
3. Der alte Etwashäuser Bahnhof in Kitzingen: Wohnen in der grünen Gartenstadt
Wo einst Züge verkehrten, hat der Immobilienentwickler Wolfgang Rosentritt die Weichen für seine "Gartenstadt im Grünen" gestellt. In der Gärtnervorstadt Etwashausen will er rund um den ehemaligen Bahnhof acht Mehrfamilienhäuser mit rund 200 Wohnungen errichten – ein riesiges Projekt, das im Umfeld nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt und den Charakter Etwashausens ändern könnte. Deshalb bleibt ungewiss, ob im Jahr 2023 überhaupt die ersten Bagger auf dem Gelände rollen. Probleme machen vor allem der zu erwartende Anwohnerverkehr und die Nähe zur Nordtangente.
4. Das Landhotel in Nordheim: Übernachten beim Spitzenkoch
Der Appetit kommt mit dem Essen – wer könnte das besser wissen als ein Sternekoch? Und so hat sich Bernhard Reiser entschieden, aus seinem ursprünglichen Intermezzo in Nordheim etwas Bleibendes zu machen. Neben dem Zehnthof, wo der Würzburger anfangs nur kochte, will er gemeinsam mit vier weiteren Geschäftsleuten aus der Region ein Landhotel mit 52 Zimmern errichten. Die Pläne hat der Nordheimer Gemeinderat bereits gebilligt, aber ob das Konsortium um Bernhard Reiser sie so schnell umsetzen wird, ist noch unklar. Erst soll sich die überhitzte Baukonjunktur etwas abkühlen. Man isst ja auch nichts so heiß, wie es gekocht wird.
5. Wohnhäuser in Volkach: Leben mit Kontakt zur Altstadt
Für die einen ist es "attraktiver Wohnraum in nachhaltiger Bauweise", für die anderen ein "städtebauliches Monstrum": Die beiden von der SBW Bau geplanten vierstöckigen Gebäude mit Platz für 32 Wohnungen östlich der Volkacher Altstadt hat die Bevölkerung im Juli gespalten. Bei einem Bürgerentscheid gaben letztlich 76 Stimmen den Ausschlag – pro Bebauung. Theoretisch könnte es morgen mit dem Bauen losgehen – wenn da nicht noch ein Rechtsstreit anhängig wäre, wie Bürgermeister Heiko Bäuerlein erklärt.
6. Die neue Verwaltung in Marktbreit: "Klotzen" am Kreisverkehr
Das Problem ist benannt: Die Verwaltung im Marktbreiter Rathaus hat seit Jahren viel zu wenig Platz. Doch der Weg zu einer Lösung ist nicht einfach. Alles läuft auf einen Neubau nahe des Kreisverkehrs Richtung Ochsenfurt hinaus. Fünf Stockwerke sieht der kürzlich präsentierte Entwurf eines modernen VG-Gebäudes vor. "Eigentlich ein Klotz", wie mancher Verantwortliche sagt, und zudem mehr als 13 Millionen Euro teuer. Ziemlich unwahrscheinlich, dass es schon 2023 zum ersten Spatenstich kommen wird.
7. Wohnbebauung in Iphofen: "Verlängertes Wohnzimmer" inklusive
Mit viel Pathos stellte der Marktstefter Bauunternehmer Dieter Haag vor einem Jahr seine Pläne im Iphöfer Stadtrat vor: 31 Wohnungen auf einem Gelände an der südlichen Stadtzufahrt. Es sei ihm "Ehre und Freude", hier bauen zu dürfen. Im Sommer 2023 soll es losgehen, sagt Haag. Fünf Gebäude, sollen sich um einen grünen Innenhof gruppieren, darunter eine Tiefgarage. Drei Jahre rechnet Haag bis zur Fertigstellung. Statt einer anfangs geplanten Tagespflege soll es im Erdgeschoss einen rund 60 Quadratmeter großen Gemeinschaftsraum geben, ein "verlängertes Wohnzimmer", wie Haag sagt. Die Bewohner können es nutzen für Familienfeiern oder als Homeoffice. Moderne neue Wohnwelt eben.