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Marktbreit
Neues Verwaltungsgebäude in Marktbreit würde 13 Millionen Euro kosten
So könnte das neue VG-Gebäude in der Adam-Fuchs-Straße in Marktbreit auf dem Gelände des ehemaligen Steinwerks Fenn aussehen. Rechts ist im Anschnitt das Bestandsgebäude zu sehen, das nach der Vorstellung der Architekten erhalten bleiben soll.
Foto: Visualisierung: Friedrich Poerschke Zwink Architekten Stadtplaner | So könnte das neue VG-Gebäude in der Adam-Fuchs-Straße in Marktbreit auf dem Gelände des ehemaligen Steinwerks Fenn aussehen.
Robert Haaß
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:08 Uhr

Das wird teuer: Am Mittwochabend präsentierte der Wettbewerbsgewinner für den Neubau des Verwaltungsgebäudes der VG Marktbreit der Gemeinschaftsversammlung die Pläne und vor allem eine erste Kosteneinschätzung. Auf insgesamt 13,1 Millionen Euro kommt dabei die Kalkulation des Münchner Büros. Bislang war vor dem Wettbewerb von gerade mal sieben Millionen Euro die Rede gewesen. Unter den Vertretern der sechs Mitgliedsgemeinden war daher heftiges Schlucken zu hören.

Wie berichtet, stößt die Verwaltung im historischen Rathaus Marktbreit schon seit Jahren räumlich, aber auch technisch an ihre Grenzen. Immer mehr Aufgaben erfordern mehr Personal, das im alten Gemäuer nicht mehr unterzubringen ist. Schon seit Jahren ringt die VG-Versammlung deshalb um eine neue Lösung, die sich auf einen Neubau konzentriert hatte. Seit vergangenem Jahr ist auch klar, wo: auf dem Gelände des ehemaligen Steinwerks Fenn, nahe der Feuerwehr in der Adam-Fuchs-Straße. Nach einem ersten Entwurf wurde die Architektenleistung als Wettbewerb ausgeschrieben.

Der Gewinner-Entwurf des Büros Friedrich Poerschke Zwink Architekten Stadtplaner aus München sieht den Erhalt von Teilen des ehemaligen Steinwerks, das Wohnhaus und eine angebaute Halle vor. Allerdings nur aus städtebaulichen Gründen; für die Unterbringung der eigentlichen Verwaltung spielt das keine Rolle. Das neue "Rathaus" der Verwaltungsgemeinschaft umfasst fünf Stockwerke und ein Untergeschoss. Dies ist wegen der Lage am Main nötig und als Parkdeck konzipiert. Bei Hochwasser kann es geflutet werden.

Je mehr Publikumsverkehr desto weiter unten

Je weniger Publikumsverkehr die einzelnen Abteilungen der VG haben, desto weiter oben sind sie in den fünf folgenden Stockwerken untergebracht. Deshalb sollen das Einwohnermeldeamt ins Erdgeschoss, Sitzungssaal, Besprechung und Sozialräume ins 1. Obergeschoss, Hauptamt, Standesamt und Kasse ins 2. Obergeschoss, Kämmerei und Registratur ins 3. und schließlich Bauamt und Bürgermeister ins 4. Obergeschoss. Sämtliche Stockwerke sind über eine Treppenanlage und über einen Aufzug zu erreichen. Die Heizung erfolgt über Grundwasserwärmepumpen, die auch zur Kühlung im Sommer dienen.

Inklusive aller Nebenkosten und der Außenanlagen beläuft sich die Berechnung der Architekten auf insgesamt 13,1 Millionen Euro, wobei das Bestandsgebäude, das einen Festsaal und eine Cateringküche beinhaltet, mit rund einer Million Euro zu Buche schlägt.

Die Finanzierung dieser Kosten, so Kämmerer Wolfgang Schmer, könnte langfristig über Kredite oder auch eine einmalige Investitionspauschale erfolgen. Aber auch Zwischenstufen wären wohl möglich. Bei der Investitionspauschale, die sich sicher über zwei bis drei Jahre Bauzeit verteilt, kommen auf die Stadt Marktbreit 5,2 Millionen Euro, auf Marktsteft 2,4 Millionen Euro. auf Martinsheim 1,2 Millionen Euro, auf Obernbreit 2,05 Millionen Euro, auf Segnitz knapp eine Million Euro und auf Seinsheim 1,3 Millionen Euro zu. Bi einer Kreditfinanzierung würde die VG-Umlage pro Einwohner auf 25 Jahre um 60 Euro pro Jahr steigen.

Alle Summen sorgten erst einmal für heftiges Durchatmen unter den Räten, aber auch bei den rund 20 Zuhörern im Lagerhaus. Schmer sagte: "Es ist finanzierbar, es ist machbar, aber es wird eine Belastung." Und Geschäftsstellenleiterin Kerstin Ebert machte klar: "Wenn es in die Detailplanung geht, kann man sehen, an welcher Schraube man drehen kann." Als erstes dürfte dabei wohl das Bestandsgebäude fallen, das zwar aus städtebaulicher Sicht wünschenswert, für das Verwaltungsgebäude selbst aber kaum nötig sein dürfte.

Bau und Vermietung durch einen privaten Investor?

Wie soll man die hohen Kosten dem Bürger vermitteln? – Das war nur eine der Bedenken in der Diskussion. Auf die Spitze trieb sie Dieter Haag. Der CSU-Mann aus Marktsteft war als Zuhörer anwesend und sprach von einem "sehr sehr schönen Entwurf", appellierte dann aber angesichts der Kosten dafür, "die Reißleine zu ziehen", und einen Einfachbau an anderer Stelle zu errichten. "Wenn wir zur Erkenntnis kommen, das passt nicht, dann passt es nicht", sagte Kopp. Er brachte einen Investor ins Gespräch, der das Gebäude hinstellen und dann langfristig an die VG vermieten könnte. Entscheidungen fielen daher noch keine.

Was mit dem Rathaus in der Stadt Marktbreit nach einem möglichen Umzug in ein neues Gebäude passieren soll, war ebenfalls eine Frage. Da das Haus der Stadt gehört, kommen hier keine Kosten auf die VG zu, sagte Harald Kopp. Für eine Folgenutzung lägen zwar Ideen vor, auf die wollte Marktbreits Bürgermeister aber noch nicht näher eingehen.

 
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  • post@michelsstern.de
    Baut ein privates Unternehmen immer automatisch günstiger als der Staat? Ich verstehe schon die Idee dahinter nicht, extern zu bauen und zu pachten. Es sei denn man impliziert dass in einem privaten Unternehmen unter jemand dahinter her ist, damit Sales läuft und
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  • Arcus
    Was der CSU Mann aus Marktsteft unter eigenem Einfachbau versteht, hab ich wiederum nicht verstanden. Einfacher als ein Würfel gehts doch kaum. Auch beim Marktstefter CSUler wird in Bausteine und Erden, nicht aber über eine grundlegende Änderungen der bisherigen Prozessorganisation nachgedacht.
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  • Arcus
    Auch in de Marktbreiter Altstadt, gibt es Leerständen. Die zu nutzen sollte mit in die Überlegungen einbezogen werden. Über next Generation Office, desksharing, co working, flexibles Arbeiten etc. Sollte nachgedacht werden, bevor Millionen in Bausteine und Erden versenkt werden. Nicht ein Architektenbüro, sondern ein Dienstleister, der Office Lösungen und die Ausstattung für den Arbeitsplatz 4.0 liefert, ist gefragt. Auch über versetzte Arbeitszeiten ist nachzudenken.
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