Mit dem Nahverkehr zur Arbeit oder an Wochenenden auf Erkundungsreise: Dank des 9-Euro-Tickets ist das Reisen mit Bus und Bahn seit dem 1. Juni deutlich günstiger. Für nur neun Euro pro Monat stehen einem alle Verkehrsmittel des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) zur Verfügung. Die logische Konsequenz: Der ÖPNV ist zwar günstiger geworden, aber auch extrem überlastet und oft verspätet. Was sagen die Leute in Kitzingen dazu?

Claudia Freire-Kurscheid (58) aus Marktbreit wird durch das 9-Euro-Ticket finanziell deutlich entlastet

"Die Idee finde ich gut, da ich normalerweise 111 Euro für das Monatsticket ausgeben muss und jetzt mindestens 100 Euro sparen kann. Das Problem ist, dass man froh sein kann, wenn man überhaupt in die Bahn reinkommt, weil sie überfüllt ist und Glück hat wenn man einen Stehplatz bekommt. Das führt dazu, dass die Leute ihre Maske nicht tragen und alle beieinander stehen. Das passt mir nicht so gut, da ich sehr gewissenhaft mit der Maske war und da besteht eine höhere Gefahr, dass man sich ansteckt."

Ken Spitzig (29) aus Kitzingen hat keinen Führerschein und lobt das 9-Euro-Ticket

"Ich finde das Ticket eine super Idee. Ich habe keinen Führerschein, deswegen ist es auf jeden Fall sinnvoll. Neun Euro dafür, dass Du alles nutzen kannst, das ist optimal. Die ganzen Pläne mit Sylt und so, ich glaube dort sind schon zu viele. Wenn Leute ihr Auto stehen lassen und dann doch lieber mit den ÖPNV fahren, dann ist es auf jeden Fall nachhaltiger."

Marcel Stahl (26) aus Dettelbach nutzt seit dem 9-Euro-Ticket häufiger den ÖPNV

"Ich kann mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Aber allein die Fahrt von Dettelbach nach Kitzingen sind schon sechs Euro hin und sechs Euro zurück, da hat man das Geld im 9-Euro-Ticket schon wieder drin. Da spart man sich auf jeden Fall deutlich was. Ich benutze es sowohl unter der Woche als auch am Wochenende. Fraglich ist, ob es nachhaltig ist."

Yasmin Benner (34) aus Dettelbach wünscht sich größere Züge aufgrund der Überlastungen

"Ich finde, dass es der Umwelt definitiv zu Gute kommt, wenn man die öffentlichen Verkehrsmittel mit dem 9-Euro-Ticket nutzt und das Auto einfach stehen lässt. Dann ist die Bahn ein bisschen voller, aber es ist umweltbewusster. Mit Corona ist das dennoch so eine Sache, da die Leute keine Maske tragen. Wir haben unsere Maske getragen und wurden bescheuert angeschaut. Die Züge fahren so voll, dass die Bahn nicht mal die Türen schließen konnte."

Lesen Sie auch

Würzburg

Usedom, Sylt oder Schwarzwald: Die 6 besten Tipps für Ferien mit dem 9-Euro-Ticket in Deutschland

9 Kommentare

Markus Hirschberg (36) aus Kitzingen ist dank des 9-Euro-Tickets sehr mobil

"Ich finde das Ticket eine super Möglichkeit. Mit dem 9-Euro-Ticket komplett durch Deutschland fahren zu können finde ich Klasse. Ich habe keinen Führerschein und ich bin sehr mobil durch das Ticket. Ich würde dieses mehr nutzen, aber es fährt ja nur stündlich ein Zug ab Kitzingen und man muss immer gucken, wo man letztendlich hinfährt. Nürnberg und Frankfurt war ich bis jetzt aber schon. Also ich muss ehrlich sagen, so voll wie der Zug ist seitdem es das 9-Euro-Ticket gibt, ist er nie gewesen. Es wird sehr gut angenommen."

Magdalena Steudner (64) aus Kitzingen fährt auch Langstrecken mit dem Ticket

"Wenn man das 9-Euro-Ticket durchrechnet, ist es recht angenehm. Aber ich finde, um den öffentlichen Nahverkehr zu entlasten, ist es der verkehrte Weg. Wir benutzen das Ticket für den Nahverkehr in Nürnberg, fahren aber auch Langstrecken. Gerade sind wir aus Nürnberg hergefahren. Ich glaube nicht, dass das 9-Euro-Ticket zur Nachhaltigkeit beiträgt, da es Pendlern nicht viel bringt, weil die Züge überfüllt werden."