Die neue Netflix-Serie auch in Öttershausen streamen oder auf der Vogelsburg entspannt videochatten mit der Familie zuhause: Möglich machen soll das die Glasfaser-Anbindung aller Volkacher Stadtteile und Weiler auf dem Stadtgebiet. Denn gerade dort, in eher abgelegenen Aussiedlerhöfen und Gehöften, gibt es bislang sogenannte weiße Flecken. Also Gebiete, die nicht oder nicht gut mit schnellem Internet versorgt waren.
In Volkach betrifft das alle Ortsteile außer Volkach, Astheim und Fahr. Bleiben also noch Dimbach, Eichfeld, Escherndorf, Gaibach, Köhler, Krautheim, Obervolkach und Rimbach plus acht Gehöfte wie die Hallburg oder Öttershausen. Das wirtschaftlichste Angebot für diese große Buddelei hat die Firma Clevernet GmbH abgegeben, informierte Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) im Gespräch mit dieser Redaktion im Nachgang der Stadtratssitzung.
Jeder Haushalt bekommt den Glasfaser-Anschluss kostenfrei
Clevernet-Geschäftsführer Matthias Theisen hat am Montagabend den Plan seiner Firma vorgestellt. Dieser wird auch in einer Broschüre erläutert, die an alle Volkacher Haushalte ausgeteilt wird. In einem Grußwort schreibt der Bürgermeister darin von einem hochmodernen Glasfasernetz bis ins Haus, das bis zu 1000 Mbit pro Sekunde erreichen kann: "Das Beste: Dieser Glasfaser-Anschluss ist für Sie kostenfrei."
Auch im Gespräch betont Bäuerlein, dass er da völlig neutral sei, man sich aber diesen Null-Euro-Hausanschluss nicht entgehen lassen sollte: "Da muss eigentlich jeder aufspringen, selbst wenn ich es nicht nutze." Nötig dafür ist, den Vertrag bis 30. November auszufüllen und abzugeben. Ab dem 1. Dezember bis zum Ende der Bauphase beträgt der Anschlusspreis 200 Euro, danach steigt dieser auf 1450 Euro.
Den Großteil der Zeche dieses Ausbaus bezahlt der Freistaat Bayern über das Förderprogramm „Bayerische Gigabitrichtlinie“. Deren Ziel ist, Kommunen mit gigabitfähiger Infrastruktur zu versorgen, wo kein eigenwirtschaftlicher Ausbau stattfindet. Die restlichen zehn Prozent übernimmt die Stadt Volkach, was sie knapp 400.000 Euro kostet. Zudem verdient Clevernet daran, verschiedene Tarife für Privatkunden und Betriebe anzubieten, was aber freiwillig ist.
Straffer Zeitplan: Bis Ende 2023 sollen alle Leitungen verlegt sein
Der Zeitplan für dieses Großprojekt ist straff, wie den Unterlagen der Firma zu entnehmen ist. Per Post werden nun die Bürgerinnen und Bürger informiert und zu drei Infoabenden eingeladen: am 4., 6. und 12. Oktober. Zudem ist ein zweites Anschreiben und Infostände sowie ein Infobüro vorgesehen bis zum Ende der Vorplanung am 30. November. Fertig verlegt sein soll das Glasfasernetz bis Ende 2023.
Dabei verspricht Clevernet den Hausbesitzern luft-, gas- und wasserdichte Hauseinführungen in den Keller oder Hausanschlussraum und versichert: "Die Vorgärten bleiben weitgehend unberührt."