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Würzburg/Schweinfurt
Schnelles Internet: Breitbandausbau kommt in Unterfranken voran – beim Thema Glasfaser hinkt die Region aber hinterher
Superschnelles Internet ist in Unterfranken immer häufiger zu haben. Dennoch bleibt der Breitbandausbau ein Top-Thema, denn es gibt noch Aufholbedarf.
In Unterfranken kommt der Ausbau des Glasfasernetzes wie hier in Würzburg voran. Dennoch gibt es bei der Versorgung mit superschnellem Internet noch Lücken. 
Foto: Patty Varasano | In Unterfranken kommt der Ausbau des Glasfasernetzes wie hier in Würzburg voran. Dennoch gibt es bei der Versorgung mit superschnellem Internet noch Lücken. 
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 12.02.2024 10:18 Uhr

Schnelles Internet gilt mittlerweile für Unternehmen als überlebenswichtig, für viele Privathaushalte auch. Wie eine Analyse zeigt, hat Unterfranken in dieser Hinsicht aufgeholt. Die Anbindung ist zum Teil besser als im Rest von Bayern. Doch es gibt nach wie vor Nachholbedarf.

Das geht aus einer Untersuchung hervor, die die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) am Montag präsentierte. Demnach hatten 2021 in Unterfranken 91,2 Prozent der Haushalte Festnetz-Internet mit einer Bandbreite von mindestens 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) zur Verfügung. Der Bayern-Durchschnitt liege bei 90,7 Prozent, so die vbw.

Ausbau mit Glasfaser: In Unterfranken langsamer

100 Mbit/s sind freilich bei weitem nicht die digitale Glückseligkeit. Denn Glasfaser als der Hochgeschwindigkeitszug unter den Anschlüssen hat Werte um die 1000 Mbit/s. In Unterfranken kommen laut vbw aktuell 8,4 Prozent der Haushalte in den Genuss des Glasfaserausbaus – in Bayern sind es im Schnitt 17,9 Prozent.

Überhaupt einen einigermaßen tauglichen Internetzugang zu haben, war lange Zeit gerade auf dem Land ein Dauerthema. Das scheint sich geändert zu haben: Laut der vbw-Analyse "Das digitale Festnetz in Bayerns Regionen 2021" können 84 Prozent der Haushalte in unterfränkischen Dörfern auf eine zeitgemäße Bandbreite zurückgreifen. Ende 2019 waren das noch 71 Prozent gewesen, in Bayern sind es derzeit 77 Prozent. Mit anderen Worten: Wer in Unterfranken auf dem Land wohnt, hat es in puncto Internet vergleichsweise gut.

Stadt und Land: Kosten pro Breitbandanschluss sind unterschiedlich

"Das Breitbandförderprogramm der bayerischen Staatsregierung wirkt. Aber wir müssen die digitale Transformation in der Fläche noch weiter stärken, um die Innovationskraft unseres Wirtschaftsstandorts auch in Zukunft zu erhalten", wird vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt in der Mitteilung vom Montag zitiert.

Er sieht dabei die Förderung durch den Freistaat als vorrangig an. Denn während ein Breitbandanschluss in Großstädten etwa 2300 Euro koste, sei dies in dünn besiedelten Regionen mit  5200 Euro mehr als doppelt so teuer.

Welche Rolle "Gigabit Bayern" spielt

Apropos Förderung: 234 der gut 300 unterfränkischen Kommunen befinden sich der vbw zufolge derzeit im Programm "Gigabit Bayern" der Staatsregierung. Dieser Anteil ist in benachbarten Regierungsbezirken ähnlich hoch.

Im Zuge von "Gigabit Bayern" hat München die Losung ausgegeben: Superschnelles Internet soll es bayernweit bis 2025 geben. vbw-Chef Brossardt zeigte sich am Montag davon überzeugt, dass sich gerade wegen der staatlichen Förderung Unterfrankens Versorgung mit Glasfaser "in absehbarer Zeit weiter spürbar verbessern" werde.

Glasfaserausbau zum Beispiel in Würzburg: Einiges offen

Zwischen Untermain, Steigerwald und Rhön seien bis dato 4200 Kilometer Glasfaserkabel verlegt worden, hieß es weiter. Wie viele Kilometer es am Ende sein sollten, erwähnte die vbw nicht.

Unter anderem in Würzburg läuft seit Monaten der Glasfaserausbau. Bis 2026 plant die Telekom, 100.000 Haushalte in der Stadt und der nahen Umgebung an das superschnelle Netz anzuschließen.

Allerdings ist nicht in allen Stadtteilen zurzeit klar, wann die Kabel dort verlegt werden. Als nächstes sind wahrscheinlich Heidingsfeld, Rottenbauer und Heuchelhof an der Reihe. Im Frauenland und in der Sanderau steht der Abschluss der Arbeiten bevor.

Die am Montag vorgestellte Breitband-Analyse wurde im vbw-Auftrag von der Agentur IW Consult GmbH in Köln erstellt, eines Ablegers des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft. 

 
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