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Kitzingen
Technologietransfer-Zentrum eröffnet: Kitzingen ist jetzt offiziell Hochschulstandort
Unter den rund 50 TTZ in Bayern hat sich Kitzingen ein besonders attraktives Forschungsthema gesichert: Robotik und KI. Firmen und THWS-Studenten arbeiten gemeinsam daran.
Die Fahne verheißt es: Kitzingen darf sich nun offiziell Hochschulstandort nennen. Bei der Einweihung des Technologietransfer-Zentrums Kitzingen im Gewerbegebiet Innopark standen am Montag Pate der kommissarische Institutsleiter Professor Tobias Kaupp (3. v. l.), THWS-Präsident Professor Jean Meyer (4. v. l.), Landrätin Tamara Bischof sowie Mitarbeiter.
Foto: Andreas Brachs | Die Fahne verheißt es: Kitzingen darf sich nun offiziell Hochschulstandort nennen. Bei der Einweihung des Technologietransfer-Zentrums Kitzingen im Gewerbegebiet Innopark standen am Montag Pate der kommissarische ...
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 12.10.2024 02:38 Uhr

Jetzt also gilt Kitzingen offiziell als Hochschulstandort. Mit der Einweihung des Technologietransfer-Zentrums (TTZ), einer Außenstelle der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), hat der Standort im Gewerbegebiet Innopark seinen wissenschaftlichen Betrieb aufgenommen.

Tatsächlich vollzieht sich der Start fließend: Während es von der ersten Idee, ein TTZ im Landkreis Kitzingen zu etablieren, bis zur Eröffnung nur drei Jahre dauerte, zieht sich die Inbetriebnahme hin. Zum Sommersemester 2024 nahm mit Professor Tobias Kaupp von der THWS der kommissarische Institutsleiter seine Arbeit auf und mit ihm erste wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten.

Doch erst Ende dieses Jahres wird eine Berufungskommission aus knapp 50 Bewerbungen den dauerhaften Leiter auswählen. Der wiederum wird wahrscheinlich erst zum Wintersemester 2025/26, also in einem Jahr, tatsächlich seine Stelle antreten. 

So lange müssen die derzeit 24 Stifter-Unternehmen im Landkreis, die durch ihre Beiträge das TTZ mitfinanzieren, nicht auf die ihnen am Herzen liegenden Projekte warten. Im Gegenteil: An ersten Themen aus den Bereichen Robotik, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) wird bereits gearbeitet.

TTZ: Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft

Die Wegbereiter, Organisatoren und Mitarbeiter des TTZ bei der Einweihung des Standorts im Kitzinger Innopark.
Foto: Andreas Brachs | Die Wegbereiter, Organisatoren und Mitarbeiter des TTZ bei der Einweihung des Standorts im Kitzinger Innopark.

Der Ansatz für die praxisorientierte Forschung in Kitzingen: Unternehmen werfen Fragen zum Einsatz von Robotern und KI auf, und das TTZ vermittelt Dozenten und Studenten der THWS, die sich damit in Projekten oder in Bachelor- oder Masterarbeiten beschäftigen.

Im Idealfall ergeben sich daraus maßgeschneiderte oder für mehrere Unternehmen umsetzbare Ergebnisse, die dann in die Firmenpraxis einfließen. Das ist der offensichtliche Gewinn für die heimische Wirtschaft. Dazu knüpfen die Studierenden Kontakte zu den Betrieben im Landkreis, lernen sie und ihre Produkte kennen und werden auf die ein oder andere Praktikums-, Werkstudenten- oder Arbeitsstelle aufmerksam, die ihnen bisher womöglich unbekannt war. Dann hätten beide Seiten etwas von der Kooperation. 

Bei der Einweihung am Montag zeigte sich Landrätin Tamara Bischof überzeugt, dass durch den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Unternehmen und THWS Synergien entstehen werden. Zudem würden die teilnehmenden Unternehmen sich vernetzen und die Zusammenarbeit untereinander verbessern. Am Ende stärke das TTZ den Wirtschaftsstandort Kitzingen durch Wissenstransfer und die Sicherung von Nachwuchs.

Dieses Modell soll es über kurz oder lang in allen bayerischen Landkreisen geben. Was Kitzingen allerdings aus diesen Modellen heraushebt, erklärte THWS-Präsident Jean Meyer. Zum einen habe man hier eine große Zahl an Stifter-Unternehmen für die Unterstützung der Einrichtung gewinnen können. Und zum anderen habe der Landkreis mit den Schwerpunkten KI und Robotik Themen gewählt, die maßgeblich für die Wirtschaft seien, konkret für Innovation, Kostensenkung und Wettbewerbsfähigkeit.

Denn, so verdeutlichte Meyer, "für die Wirtschaft sieht es schwierig aus". Früher habe die Industrie mit Standardprodukten gutes Geld verdienen können, doch inzwischen führten Faktoren wie hohe Lohnkosten zu einer teils prekären Lage. Beispiele dafür böten die derzeit krankenden Industriebetriebe in den Regionen Schweinfurt und Rhön-Grabfeld.

THWS-Präsident Meyer: Unternehmen müssen sich neu erfinden

Bei der Einweihung des Technologietransfer-Zentrums Kitzingen mit Landrätin Tamara Bischof und THWS-Präsident Jean Meyer schrieb sich Pascal Scholz (Mitte), Geschäftsführer der Scholz Druck GmbH (Dettelbach-Schnepfenbach), als 24. Stifter ein.
Foto: Andreas Brachs | Bei der Einweihung des Technologietransfer-Zentrums Kitzingen mit Landrätin Tamara Bischof und THWS-Präsident Jean Meyer schrieb sich Pascal Scholz (Mitte), Geschäftsführer der Scholz Druck GmbH ...

Meyer zufolge müssten sich die Unternehmen neu erfinden. Dabei könnten sie vom Know-how der THWS mit ihren über 250 Professoren und eines TTZ profitieren. Nach Meyers Worten zeichne ein großes Wir-Gefühl die Zusammenarbeit von TTZ und Unternehmen aus, von dem auch wirtschaftliche Erfolge zu erwarten seien.

Die Fahne der THWS symbolisiert: Kitzingen ist Hochschulstandort.
Foto: Andreas Brachs | Die Fahne der THWS symbolisiert: Kitzingen ist Hochschulstandort.

Diesen Optimismus teilt auch der kommissarische Institutsleiter Tobias Kaupp. Er berichtete von ersten Projektanbahnungen in elf Unternehmen aus dem Landkreis. Kaupp stellte auch das international besetzte, wissenschaftliche Personal vor, das im Kitzinger Innopark arbeitet oder demnächst dort beginnen wird.

Ein Gebäude mit reichlich Platz für die Forschungsarbeiten hat die Hoch.rein-Gruppe, Verwalter des Innoparks, dem TTZ schon zur Verfügung gestellt. Noch ist es bis auf den Rohbau entkernt, weil man warten will, welche Schwerpunkte der noch zu berufende Institutsleiter setzen will. Doch sobald er ernannt ist, soll das Gebäude seine Ausstattung erhalten, damit das TTZ in einem Jahr seinen weichen Anlauf beenden und in den Regelbetrieb gehen kann.

 
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