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Kitzingen
Kitzingen wird Hochschulstandort: Kann das Technologiezentrum den Fachkräftemangel therapieren?
Das Technologietransferzentrum im Kitzinger Innopark ist auf gutem Weg. 21 Mittelständler aus der Region beteiligen sich daran. Was versprechen sie sich von dem Projekt?
Zusammenschweißen soll das Kitzinger Technologietransferzentrum regionale Mittelständler beim Kampf gegen den Fachkräftemangel.
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert, dpa | Zusammenschweißen soll das Kitzinger Technologietransferzentrum regionale Mittelständler beim Kampf gegen den Fachkräftemangel.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Der Fachkräftemangel in Deutschland hat 2022 laut einer Studie ein neues Rekordniveau erreicht. Klar ist: Industrie und Handwerk brauchen in den nächsten Jahren jede Menge gut ausgebildete Kräfte. Vielleicht ist das Interesse der Wirtschaft am geplanten Technologietransferzentrum (TTZ) im Kitzinger Innopark deshalb so groß. 21 Mittelständler aus der Region wollen sich an dem Projekt beteiligen. Schon im Oktober soll es seinen Betrieb aufnehmen.

Anfang Mai hat Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) die Stiftungsurkunde an Landrätin Tamara Bischof übergeben. Damit war es offiziell: Kitzingen wird Außenstelle der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) und Hochschulstandort. Ziel ist es, Synergien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schaffen. Die Wirtschaft soll von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren. Was das Kitzinger TTZ unter den insgesamt 15 dieser Institute in Bayern einzigartig macht: Die Stiftungsprofessur, so hieß es jetzt im Wirtschaftsausschuss des Kreistags, wird komplett aus Mitteln der Wirtschaft getragen.

Es geht um eine jährliche Summe von 212.000 Euro, davon entfallen 175.000 Euro auf die Professur. Mit dem Innopark Kitzingen hat sich ein privater Anbieter bereit erklärt, frühere Gebäude der US-Armee zur Verfügung zu stellen und entsprechend zu renovieren. Als Eigentümer des Innoparks beteiligt sich die Hoch.rein-Gruppe mit jährlich 15.000 Euro an der Miete. Sollte das Geld nicht reichen, springt der Landkreis mit bis zu 20.000 Euro im Jahr ein. Eigentlich sollen die Kreise selbst die Gebäude bereit stellen.   

Das Technologiezentrum soll offen für alle Branchen bleiben

Aus der Region werden sich 21 Firmen an der Gründung beteiligen, unter ihnen international agierende Unternehmen wie Göpfert, Möhringer (beide Wiesentheid), Frankenguss oder Leoni (beide Kitzingen). Der gemeinsame Stiftungsvertrag soll am 17. Juli beim Abtswinder Unternehmen Kräuter Mix unterzeichnet werden. Das TTZ bleibt darüber hinaus offen für weitere Stifter aller Branchen, wie Frank Albert, Wirtschaftsförderer beim Landratsamt, erklärte. Erste Projektideen sollen bereits in den nächsten Wochen erarbeitet werden. Schließlich werde der Erfolg des TTZ in den nächsten fünf Jahren an den Forschungsideen gemessen.

Bis die Stelle der Stiftungsprofessur ausgeschrieben und letztlich besetzt ist, könne es bis zu einem Jahr dauern, so Albert. So lange werden die Professoren Dr. Jean Meyer und Dr. Tobias Kaupp das TTZ kommissarisch leiten. Für die Landrätin ist die fachliche Ausrichtung des Kitzinger Transferzentrums zukunftsweisend. "Digitalisierung und Robotik sind die richtigen Stellschrauben im Kampf gegen den Fachkräftemangel." Sie betonte noch einmal das Tempo, mit dem die Sache im Landkreis vorangetrieben wurde. Von der ersten Idee im Juni 2021 bis zur Umsetzung seien gerade mal zwei Jahre vergangen.

 
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