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Landkreis Kitzingen
Für den Nachwuchs von morgen: Industrie und Handwerk setzen große Hoffnung in das Projekt im Kitzinger Innopark
Kitzingen wird Hochschulstandort: Das Institut der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt hat künftig eine Außenstelle für KI, Robotik, Digitalisierung. Das ist geplant.
Den Stiftervertrag zur Gründung des Technologietransferzentrums (TTZ) Kitzingen unterzeichneten in der Abtswinder Firma Kräuter Mix (von links): Bernhard Mix (Geschäftsführer von Kräuter Mix), Landrätin Tamara Bischof und Hochschulpräsident Professor Robert Grebner.
Foto: Andreas Brachs | Den Stiftervertrag zur Gründung des Technologietransferzentrums (TTZ) Kitzingen unterzeichneten in der Abtswinder Firma Kräuter Mix (von links): Bernhard Mix (Geschäftsführer von Kräuter Mix), Landrätin Tamara ...
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Nach zwei Jahren der Vorbereitung fiel am Montag der offizielle Startschuss für das Kitzinger Technologietransferzentrum (TTZ). Vertreter von 22 Stifterunternehmen aus der Region, der IHK und der Handwerkskammer Unterfranken, des Landkreises Kitzingen sowie der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) unterzeichneten den Stiftervertrag bei Gastgeber Kräuter Mix in Abtswind.

Mit diesem finanziellen und ideellen Engagement ist der Betrieb des TTZ sowie eine Stiftungsprofessur für fünf Jahre besiegelt. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln der Hightech Agenda des Freistaats Bayern. Das TTZ wird als Institut der THWS im Gewerbegebiet Innopark in Kitzingen im Oktober mit den Schwerpunkten Robotik – Künstliche Intelligenz – Digitalisierung seine Arbeit aufnehmen.

Vorerst werden die Professoren Tobias Kaupp, Leiter des Centers für Robotik der THWS, und Jean Meyer, Leiter des Studiengangs Robotik, gemeinsam die Führung übernehmen. Die Doppelspitze ist nötig, weil Kaupp im nächsten Halbjahr in Australien forscht.

Enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

"Unsere Technologietransferzentren bilden als Außenstellen der Technischen Hochschule die ideale Brücke in die klein- und mittelständischen Betriebe wie auch in die Großunternehmen", sagte THWS-Präsident Professor Robert Grebner. Über diese Brücke werde unter anderem die Verbindung von Robotik, KI und Industrialisierung geschaffen.

Vertreter der beteiligten Unternehmen, der IHK und HWK sowie des Landkreises Kitzingen trafen sich zur Unterzeichnung des TTZ-Stiftungsvertrags am Montag bei Kräuter Mix in Abtswind.
Foto: Andreas Brachs | Vertreter der beteiligten Unternehmen, der IHK und HWK sowie des Landkreises Kitzingen trafen sich zur Unterzeichnung des TTZ-Stiftungsvertrags am Montag bei Kräuter Mix in Abtswind.

Das TTZ Kitzingen wird eng mit den entsprechenden THWS-Instituten zusammenarbeiten, die im selben Themenkreis forschen: das Center für Robotics (CERI) in Schweinfurt sowie das Center for Artificial Intelligence and Robotics (CAIRO) in Würzburg, die beide über die Hightech Agenda Bayerns finanziert werden.

Unternehmen und Standorte im Landkreis Kitzingen stärken

"Das große Interesse seitens der Wirtschaft hat uns darin bestärkt, nicht nur ein gemeinsames Institut zu gründen, sondern auch mit dem daraus entstandenen Unternehmensnetzwerk gemeinsam an der Zukunft der Region zu arbeiten", erklärte Landrätin Tamara Bischof. "Die Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt sind enorm." Mit der Ansiedlung einer Hochschuleinrichtung wolle man gemeinsam mit der Wissenschaft an Lösungen für die Betriebe in der Region und den Wirtschaftsstandort arbeiten.

Werksführung bei Kräuter Mix in Abtswind mit (von links) Landrätin Tamara Bischof, Hochschulpräsident Professor Robert Grebner und Landtagsabgeordneter Barbara Becker.
Foto: Michael Kämmerer, Kräuter Mix | Werksführung bei Kräuter Mix in Abtswind mit (von links) Landrätin Tamara Bischof, Hochschulpräsident Professor Robert Grebner und Landtagsabgeordneter Barbara Becker.

Bernhard Mix, Geschäftsführender Gesellschafter der Kräuter Mix GmbH, erklärte, er habe nicht lange überlegen müssen, sich als Stifter zu beteiligen. "Ein Technologietransferzentrum direkt vor der Haustüre in Kitzingen ist uns sehr willkommen. Das Institut passt genau zur strategischen Ausrichtung unseres Unternehmens." So finden bei Kräuter Mix noch viele Arbeitsschritte in Handarbeit statt. Robotik und digitalisierte Automatisierung könnten helfen, effizienter zu werden und den Produktionsstandort im Landkreis zu sichern.

Fachkräftemangel, steigende Produktionskosten und Kundenanforderungen, die immer individueller werden – so lauten die Herausforderungen, für die das TTZ Lösungen durch angewandte Forschung finden soll. Prozesse digitalisieren, Automatisierung mittels Robotik und Künstlicher Intelligenz sinnvoll einsetzen und branchenübergreifend Synergien identifizieren – so lässt sich der Auftrag der Wirtschaftsunternehmen zusammenfassen.

TTZ Kitzingen

Die Professoren Tobias Kaupp (links) und Jean Meyer leiten kommissarisch das TTZ.
Foto: Andreas Brachs | Die Professoren Tobias Kaupp (links) und Jean Meyer leiten kommissarisch das TTZ.
Das Technologiezentrum Kitzingen wird planmäßig zum 1. Oktober seine Arbeit im Kitzinger Innopark beginnen. Anfangs übernehmen die Professoren Tobias Kaupp und Jean Meyer die Leitung. Kaupp, Professor für Digitale Produktion und Robotik, leitet das Center für Robotik in Schweinfurt. Meyer forscht im Bereich Robotik und engagiert sich als Prodekan der Fakultät Maschinenbau sowie als Leiter des Studiengangs Robotik. Bis Oktober 2024 will die THWS einen geeigneten externen Leiter gefunden haben, nachdem eine interne Ausschreibung kein Ergebnis gebracht hat.
Mindestens 30 Studenten der THWS sollen projektbezogen im TTZ forschen, idealerweise immer verknüpft mit Anforderungen aus Unternehmen der Region. Die angehenden Ingenieure, die nicht nur aus Deutschland kommen, werden dazu jeweils für einige Monate im TTZ arbeiten.
22 Unternehmen aus dem Landkreis Kitzingen und darüber hinaus haben sich als Stifter an der Finanzierung des TTZ beteiligt. Weitere Betriebe können dazukommen. Der Stiftungsbeitrag ist nicht vorgegeben und kann vom Unternehmen nach eigener Leistungsfähigkeit bestimmt werden.
In den nächsten fünf Jahren bringen die beteiligten Unternehmen rund 210.000 Euro pro Jahr auf; der Freistaat schießt über seine Hightech Agenda nochmals mehr als eine Million jährlich zu. Auch nach den fünf Jahren sei der Fortbestand des Instituts durch die THWS gesichert, erklärte Hochschulpräsident Robert Grebner.
Quelle: abra
 
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  • Andrea Rauch
    Ergänzung: Das sind die Stifterfirmen:
    Baumüller Nürnberg GmbH, Kitzingen
    CSC Bearing Europe GmbH, Wiesentheid
    emqopter GmbH, Würzburg
    Erich Rothe GmbH & Cp. KG, Kitzingen
    F.S. Fehrer GmbH & Co. KG, Kitzingen
    Franken Guss GmbH & Co. KG, Kitzingen
    GOK Regler- und Armaturen Gesellschaft mbH & Co. KG, Marktbreit
    Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid
    hoch.rein GmbH, Kitzingen
    jfnetwork GmbH, Kitzingen
    Jürgen HAAG Zimmerei + Holzhäuser GmbH, Marktsteft
    KNAUF PFT GmbH & Co KG, Iphofen
    Kräuter Mix GmbH, Abtswind
    LEONI Bordnetz-Systeme GmbH, Kitzingen
    Lindner NORIT GmbH & Co. KG, Dettelbach
    LZR Lenz-Ziegler-Reifenscheid GmbH, Kitzingen
    MAINgineering GmbH, Kitzingen
    Pfeuffer GmbH, Kitzingen
    Simon Möhringer Anlagenbau GmbH, Wiesentheid
    weclapp SE, Kitzingen
    Wiedenmann Seile GmbH, Marktsteft
    ZMI GmbH, Elfershausen

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