
Staatlicher Tankrabatt hin oder her: Das Tanken ist nach wie vor eine teure Angelegenheit. So mancher Kunde fühlt sich vom Tankstellenpächter ausgenommen. Und so manche Kundin lässt ihren Frust dann vor Ort in der Tankstelle ab. Doch ist das gerechtfertigt? Wie viel bringt den Betreiberinnen und Betreibern von Tankstellen eigentlich der weiterhin so hohe Preis?
Einer, der es wissen muss, ist Michael Iglhaut. Er ist der Chef des gleichnamigen Mercedes-Autohauses, zu dem seit 1998 auch die Aral-Tankstelle in Marktbreit gehört. Einst haben die Mitarbeiterinnen ein Bürgerbegehren gestartet und so 2013 den Erhalt dieser Tankstelle erkämpft. Und heute?
Tankstellenpächter versteht den Ärger wegen der hohen Preise
Iglhaut wehrt sich gegen Vorwürfe von Kundinnen und Kunden: "Wir haben keine Lust, die Prügelknaben der Nation zu spielen." Gleichzeitig denkt er jedoch pragmatisch. Es verstehe den Ärger wegen der ausgeuferten Spritpreisen, doch die Tankstellenpächter könnten nichts dafür. Sie haben keinerlei Einfluss auf die Spritpreise, die alleine die Konzerne – wie in Iglhauts Fall Aral – vorgeben, da Sprit Agenturware sei.
Denn bei einem Literpreis von zwei Euro fressen Steuern und Abgaben an den Staat 49 Prozent auf. Weitere 45 Prozent gehen etwa an die Mineralölkonzerne. Den Tankstellenbetreibern bleibt unter dem Strich nicht mehr als eineinhalb Cent pro Liter.

"Wir leben praktisch nur von unserem Shop", verdeutlicht der Marktbreiter. Tabak, Getränke, Zeitungen und dergleichen bescheren laut Iglhaut monatlich einen fünfstelligen Umsatz, der ausreicht, um die Personalkosten zu decken und über die Runden zu kommen.
Auch Manfred Strohofer, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohofs in Geiselwind sagt: "Vom Tanken selbst könnten wir nicht existieren." Die Strohofers verkaufen rund zehn Millionen Liter Super und Diesel pro Jahr für Shell. Aber auch in Geiselwind würde die Tankstelle ohne Shop oder Waschanlage nicht rentabel funktionieren.

Die Waschanlagen sind ein gutes Zubrot für die Tankstellenpächter, um den Betrieb wirtschaftlich darstellen zu können. Michael Iglhaut hat nach eigenen Angaben vergangenes Jahr erst 50.000 Euro in seine Waschanlage investiert und will heuer noch für die Unterbodenwäsche nachlegen, um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Manfred Strohofers Unternehmen tätigte zuletzt noch weit höhere Investitionen in eine Lkw-Gastankstelle und einer Elektrotankstelle.
In Tankstellen-Shops können die Eigentümer ihre Preise selbst festlegen
Beide haben ein weiteres Problem für ihre Betriebe erkannt: Die Bürgerinnen und Bürger fahren weniger, um ihre Ausgaben zu senken bei solch horrenden Spritpreisen wie in diesem Jahr. Zudem verringerten moderne und effizientere Motoren den Spritverbrauch, sagen Strohofer und Iglhaut.
Dessen Tankstelle in Marktbreit ist dank des Bürgerbegehrens dauerhaft gesichert – und der Chef kann auf ein zuverlässiges Team um Angelika Pfeuffer bauen. "Unser Shop ist mit nur 40 Quadratmetern klein, aber schnuckelig", sagt Michael Iglhaut. Zudem sei er aus ökonomischer Sicht unverzichtbar. Und als Eigentümer können Iglhaut und Strohofer wenigstens die Preise in ihren Shops selbst festlegen.
Tankstellenchef verteidigt die Mineralölsteuer
Das wiederum kann ein angestellter Tankstellenchef aus dem südlichen Landkreis, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, nicht. Er begrüßt zwar die aktuelle Entlastung der Autofahrerinnen und Autofahrer durch einen Tankrabatt der Bundesregierung. "Doch die Mineralölsteuer brauchen wir unbedingt", verteidigt er die Steuer zum Unterhalt unseres Straßen- und Autobahnnetzes.
Doch auch er weiß – wie seine Kollegen – um die Wichtigkeit seines Shops. Zu dessen Bedeutung für die Kundinnen und Kunden liefert er eine plakative Erklärung: Die Leute könnten sich ein Schnitzel oder ein Eis leisten, aber einen Ferrari eben nicht.
dann können die "Konzerne" ihre Brüh selber verkaufen...
kann ja nicht sein
das ne Cola an der Tanke 5€ kosten muss
damit der Tankwart überhaupt überleben kann...
Man muss es ja nicht kaufen.
Was würde eine Autobahn Maut am Tankstellenpreis für Diesel oder Benzin bewirken?
Nichts!
Und wenn die CSU nicht zu blöd gewesen wäre und einfach die österreichische Lösung abgeschrieben hätte, dann könnte unser Staat schon viele Jahre davon profitieren.