
Die schwarze Limousine steht auf den ersten Blick noch ganz gut da. Erst bei näherem Hinsehen zeigt sich raumgreifend Rost. Und: Der dunkle Mazda trägt keine Kennzeichen mehr. Seit mehr als zwei Jahren gammle das Fahrzeug unbewegt am Straßenrand der Kitzinger Wohnsiedlung Marshall Heights vor sich. So hat es ein Leser der Redaktion mitgeteilt – und dringend um Hilfe gebeten. "Scheinbar fühlen sich hier weder Polizei noch die Stadt Kitzingen zuständig", schreibt der Mann in seiner Mail.
Die Unsitte, schrottreife Fahrzeuge einfach im öffentlichen Raum abzustellen, nimmt in letzter Zeit spürbar zu. Ein herrenloses Fahrzeug am Pendlerparkplatz in Hörblach, ein vermüllter Kleinwagen im Wiesentheider Industriegebiet, ein Unfallauto in der Ortsmitte von Geiselwind – das sind nur drei bekannte Fälle im Landkreis Kitzingen aus den vergangenen Monaten. Alle drei Autos sind inzwischen verschwunden.
Ende 2023 hat die Polizei den roten Punkt am Auto angebracht
Der Fall des schwarzen Mazda ist von unserem Informanten dokumentiert. Nach seinen Angaben ist das Auto seit mindestens Anfang 2022 entgegen der Richtung am Straßenrand geparkt worden, zunächst noch mit polnischen Kennzeichen; diese fehlen seit Mitte 2023. Am 8. Dezember 2023 informiert der Mann die Polizei, die noch am selben Tag den roten Punkt am Fahrzeug aufbringt. "Seitdem", so schreibt er, "ist nichts weiter passiert."

Wer als Fahrzeughalter so handelt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und riskiert ein Bußgeld bis zu 1000 Euro. Als letzte Warnung vor dem Abschleppen bringen Polizei oder Landratsamt einen großen roten Aufkleber an. Damit wird der Halter aufgefordert, sein Fahrzeug unverzüglich aus dem öffentlichen Verkehrsraum zu entfernen. Kommt er dieser Pflicht binnen vier Wochen nicht nach, wird es kostenpflichtig entfernt. Je nach Zustand gilt das Fahrzeug laut Gesetz als Abfall, wenn es nicht innerhalb dieser Frist beseitigt wird. Im Extremfall kann eine Geldbuße von bis zu 100.000 Euro fällig werden.
Die Stadt kennt den Fall, ist bislang aber nicht tätig geworden
Im Frühjahr 2024 wendet sich der Anwohner an die Stadt Kitzingen. Die Sachbearbeiterin aus der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung teilt ihm am 8. März in einer Mail mit, die Polizei prüfe nach gewisser Zeit, ob das Auto entfernt wurde. Wenn nicht, müsse die Stadt tätig werden. "Es ist also vom Verfahren her schon das Richtige unternommen und geht seinen Gang", heißt es in der Mail. Die Mitarbeiterin verspricht, den Fall im Auge zu behalten und "bei einer der nächsten Ortseinsichten" die Situation zu klären.
Obwohl seither ein halbes Jahr vergangen ist, steht das Fahrzeug immer noch dort. In der Windschutzscheibe klebt noch eine Plakette polnischer Herkunft. Am Innenspiegel baumeln vier Wunderbäume, deren Duft längst verströmt sein dürfte. Um das Fahrzeug herum wuchert das Unkraut, Teile der Karosserie haben sich unter Ausbildung von Rost aufgelöst. Innenraum und Scheiben sind zwar intakt, aber verkehrssicher ist das Auto nicht mehr.
Der Anwohner wundert sich, dass es "im gesetzestreuen Deutschland so schwer ist, diese Schrottkiste aus dem öffentlichen Raum zu entfernen". Für die Entsorgung eines herrenlosen Fahrzeugs ist nach dem Gesetz die Kommune zuständig, in deren Gebiet das Fahrzeug steht. Die Kosten holen sich die Städte vom Halter – wenn das möglich ist. Kann dieser nicht ausfindig gemacht werden, kommt die Stadtkasse und somit der Steuerzahler dafür auf.
Begonnen hat dies allerdings schon zu Zeiten von OB Müller und setzt sich jetzt meiner Meinung nach bei OB Güntner fort.
"Leider können wir hier, wie Sie schon richtig festgestellt haben, nicht selbst tätig werden, da die abgestellten Fahrzeuge auf Privatgrund stehen. Aber nach Rücksprache mit unserem Amt für Sicherheit und Ordnung werden wir den Sachverhalt an die Polizei weiterleiten, die dann entsprechend überprüfen wird, ob hier ein Umweltverstoß vorliegt (wenn z. B. Flüssigkeiten auslaufen o. ä.) und ggfs. Anzeige erhebt."
Wenn aber Bürger nichts melden passiert gar nichts. Ungefährlichen Schrott auf dem eigenen Grundstück rosten zu lassen kann leider sogar Kunst sein.
mit leeren Getränkekisten, Elektroschrott, verottetem Boot, weiteren Autos u. Müll ohne Ende der sich Richtung Himmel stapelt..... einfach nur Waaahnsinn !
https://polen.diplo.de/pl-de/03-service/03-07-amtshilfe-dt-behoerden/kfz-halter/479258
und haben daher keine Zeit für was anderes