Wie ist der Stand beim angedachten Logistik- und Technologie-Zentrum zwischen den Kleinlangheimer Ortsteilen Haidt und Stephansberg? Um ihre klare Ablehnung gegen das Projekt vor Ort zu unterstreichen, hatte die Bürgerinitiative (BI) Haidt und die BI "Gremium B22" aus Schwarzach zu einer Kundgebung auf einer Wiese am Ortsrand eingeladen. Dabei sprachen nicht nur Vertreter nahezu aller politischen Richtungen. Die rund 80 bis 100 Gekommenen machten sich anschließend auf einen Rundgang um die betreffende Fläche, auch um die Dimension zu verdeutlichen.
Das nannte Jonas Schellhorn den Grund für den Ortstermin. Er ist der Sohn des wegen Krankheit verhinderten Sprechers der Initiative Harald Schellhorn. Anlass für sie sei, dass sich seit dem Frühjahr nichts mehr getan habe. "Wir wollen Präsenz zeigen, damit es nicht heißt, die Bürger hätten aufgegeben. Dazu wollen wir die Öffentlichkeit suchen."
Bei der Kundgebung führten zunächst Jonas Schellhorn sowie Wolfgang Weber von BI aus Schwarzach die Bedenken dagegen auf. Es folgten die Vertreter der politischen Gruppierungen mit Eva-Maria Weimann (SPD), Barbara Becker (CSU), Julian Glienke und Paul Knoblach (Bündnis 90/Die Grünen), dem stellvertretenden Landrat Robert Finster (SPD) und Klaus Sanzenbacher (LBV), die sich gegen den Bau an diesem Standort aussprachen und die Masse an Logistikzentren im Landkreis Kitzingen kritisierten.
Einen Vorschlag zur Güte unterbreitete die Landtagsabgeordnete Becker. Sie schlug vor, dass man von Seiten des Landkreises einen Runden Tisch einrichten solle, um gemeinsam den Standort noch einmal zu prüfen und eventuell zu überdenken.
Kleinlangsheims Bürgermeisterin war nicht offiziell eingeladen worden
Keinen leichten Stand hatte Kleinlangheims Bürgermeisterin Gerlinde Stier, die sprechen durfte, nachdem sie darum gebeten hatte. Sie hatte moniert, nicht offiziell eingeladen worden zu sein. Dazu kritisierte die Bürgermeisterin, dass die Kundgebung für sie eher den Anschein einer Wahlveranstaltung, als einer Information habe, angesichts der vielen gekommenen Mandatsträger.
Stier verteidigte die Entscheidung ihres Kleinlangheimer Ratsgremiums für die Geis-Ansiedlung und bekam dabei einige Zwischenrufe. Endgültig sei in der Sache noch gar nichts, bis Ende diesen Jahres soll die Planung vom Bauwerber Geis vorliegen. Diese müsste erst von den zahlreichen Stellen geprüft und genehmigt werden.
Logistikfirma Geis hat die Fläche von 8,3 Hektar gekauft
Hintergrund bei dem Ganzen ist, dass das Logistik-Unternehmen Geis unweit des Ortsausgangs von Haidt auf einer Fläche von 8,3 Hektar ein Logistik-Terminal errichten möchte. Im Oktober letzten Jahres war eine Anfrage bei der Gemeinde eingegangen, der Gemeinderat hatte im Februar den Beschluss gefasst für eine Ansiedlung.
Das betreffende Gelände gehört mittlerweile dem Unternehmen mit Sitz in Bad Neustadt. Das Bauvorhaben passt vielen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort nicht, sowohl in den Kleinlangheimer Ortsteilen als auch in Schwarzach regte sich Widerstand.