
Als im Mai 2022 die 65. Fränkische Weinkönigin gewählt wurde, bewarben sich auch Emmi Wendemuth, damals Albertshöfer Weinprinzessin, und Linda Keller, die ehemalige Ramsthaler Weinprinzessin, um die Krone. Doch die ging an Eva Brockmann, die gerade den Thron der Deutschen Weinkönigin bestiegen hat.
"Hey, wir wählen alle mit, dann hast du noch eine Chance", hätten ihr Freunde zwar im Vorfeld der Wahl gesagt. Da sei es ihr aber ebenso wenig bewusst gewesen wie im Moment der Wahl Eva Brockmanns zur Deutschen Weinkönigin. "Ich habe mich da nur gefreut", sagt die 23-Jährige.
Es hat nicht lange gedauert, als das Telefon bei ihr klingelte und Geschäftsführer Hermann Schmitt vom Fränkischen Weinbauverband sie fragte, ob sie bereit sei, das Amt der Fränkischen Weinprinzessin zu übernehmen. "Ich habe nicht groß nachgedacht und sofort Ja gesagt", erzählt Emmi Wendemuth, und das Strahlen in ihrem Gesicht belegt, dass sie dieses Ja nicht bereut. "Wann hat man schon so eine Chance?"
Die 66. Fränkische Weinkönigin wird im Frühjahr 2024 gewählt
Auch Linda Keller sagte zu. Bis zur turnusgemäßen Wahl der 66. Fränkischen Weinkönigin im Frühjahr 2024 werden beide nun als Fränkische Weinprinzessinnen die Winzerinnen und Winzer der Silvaner-Heimat das Weinanbaugebiet Franken vertreten. Ihre Krone bekamen sie jetzt im ganz kleinen Rahmen. Weinbaupräsident Artur Steinmann und Hermann Schmitt krönten Wendemuth und Keller. "Ich trage die Krone mit Stolz", verrät die Albertshöferin.
Kronen hatte der Weinbauverband zum Glück noch in Reserve. Schließlich hatte es ja schon 2003 mit Nicole Then und 2008 mit Marlies Dumbsky Deutsche Weinköniginnen aus Franken gegeben und damit dann auch Weinprinzessinnen. Nach der Krönung folgten Terminabsprachen. Wer besucht welche Veranstaltung, welche besuchen die beiden frisch gekrönten Weinprinzessinnen gemeinsam.

Ihr erster Termin führte Emmi Wendemuth nach Randersacker zur Eröffnung eines Weinwanderweges. Für sie ein besonderes Erlebnis, denn Franz Sauer aus Randersacker, Gästeführer, Weindozent und früherer Kellermeister, hatte sie bei der Vorbereitung zur Wahl der Fränkischen Weinkönigin gecoacht.
Der erste gemeinsame Termin war die Verleihung der Bayerischen Staatsehrenpreise für Weingüter in der Würzburger Residenz. Da zeigte sich auch, dass Emmi Wendemuth und Linda Keller ein Team bilden: Ihr Outfit hatten sie farblich abgestimmt, um zu harmonieren. Abstimmungen sind auch notwendig, schließlich arbeitet die Albertshöferin im Kindergarten St. Vinzenz in der Kitzinger Siedlung als Erzieherin. Seit Oktober hat sie zudem an zwei Tagen Online-Vorlesungen, sie studiert Kindheitspädagogik.
Die Albertshöfer organisierten eine Überraschungsparty
Nachdem bekannt geworden sei, dass sie Fränkische Weinprinzessin ist, hatten sich die Kindergartenkinder auch etwas einfallen lassen. "Da lag eine Krone und eine von den Kindern gefädelte Perlenkette für mich bereit", erzählt Emmi Wendemuth. "Da muss ich auch mal offiziell mit Krone hin."
Auch die Albertshöfer hatten für sie eine Überraschungsparty organisiert. Nach einem Elternabend im Kindergarten war sie noch beim Gardetanztraining erschienen. Danach wollte sie einfach nur zur Weinbauvereinsvorsitzenden Cindy Reitmeier gehen und ihr die Krone zeigen. Eigentlich hätte sie misstrauisch werden sollen, als ihre Mutter Heike, die natürlich in die Sache eingeweiht war, sie dazu bewegte, sich nach dem Training doch noch etwas anderes anzuziehen. "Wir machen ein schönes Foto", habe sie als Begründung hinterhergeschoben.

Beim Gasthaus Zum Anker angekommen, erwarteten sie schon ihre Gardemädels, mit denen sie gerade noch trainiert hatte. Und nicht nur die. Auch Freunde, Weinprinzessin Angelina Jaques, der Bürgermeister und Vereinsvertreter waren da, einfach alle, die sie damals schon als Kandidatin unterstützt hatten.
Viele Termine hat sie jetzt noch im Terminkalender stehen. Als nächstes warten die Consumenta in Nürnberg, die Sternstundengala des Bayerischen Rundfunks, 650 Jahre Büttnerzunft und viele Abkrönungen.