
Die Entscheidung war knapp, die Enttäuschung von Linda Keller groß: Am 27. Mai 2022 kam die Ramsthalerin zwar in die Stichwahl um die Krone der Fränkischen Weinkönigin , verlor am Ende aber gegen Eva Brockmann.
Am 29. September 2023 wurde Brockmann nun zur 75. Deutschen Weinkönigin gewählt. „Seit der Wahl hat sich mein Terminkalender ziemlich gut gefüllt. Derzeit bin ich sehr viel deutschlandweit unterwegs“, berichtet die 24-Jährige.
Alle Termine in Franken abgesagt
Deshalb habe sie alle Termine in Franken abgesagt. Der Fränkische Weinbauverband hat jetzt festgelegt, dass bis zur nächsten Wahl im Frühjahr Linda Keller aus Ramsthal und Emmi Wendemuth aus Albertshofen als „Fränkische Weinprinzessinnen“ den Frankenwein vertreten.
Die Wahl Brockmanns zur Deutschen Weinkönigin hat Linda Keller natürlich mitverfolgt: „Ich habe mich sehr für sie gefreut“, sagt die ebenfalls 24-jährige Ramsthalerin.
Keller und Brockmann stehen noch in Kontakt
Sie habe nach wie vor ein gutes Verhältnis zu Brockmann. „Wir hatten ja eine sehr intensive Zeit damals.“ Wie es nach der Wahl weitergehen sollte, blieb zunächst unklar.
Keller rechnete damit, dass die rund 80 Weinprinzessinnen aus den einzelnen Weinorten die Termine der Königin übernehmen.
Zum Jahresbeginn nach Würzburg gezogen
Sechs Tage nach der Wahl kam dann doch der Anruf vom Weinbauverband: Die Teamlösung mit Emmi Wendemuth findet Keller eine gute Idee.
Zu mehr hätte sie auch keine Zeit: Linda Keller ist zu Jahresbeginn nach Würzburg gezogen und arbeitet dort in Vollzeit als Zahntechnikerin. „Ich will nochmal was von der Welt sehen, bevor ich zurück nach Ramsthal gehe und in den elterlichen Betrieb einsteige“, begründet sie den Schritt.
Regelmäßig in der heimischen Heckenwirtschaft
Keller hat nach der Schule zunächst eine Ausbildung zur Zahntechnikerin absolviert und erst danach das Winzer-Handwerk in Volkach erlernt.
Nebenbei hilft Linda Keller nach wie vor in der Heckenwirtschaft in Ramsthal mit: „Das ist einfach Heimat, das macht Spaß.“ Bis zum ersten November-Wochenende ist die Heckenwirtschaft geöffnet.
Besuch der Grünen Woche
Bisher hatte sie noch nicht viele Termine als Fränkische Weinprinzessin. Aber demnächst stünden die Verleihung der Bayerischen Staatsehrenpreise und Abschlussfeiern an.
Im Januar fahre sie zur Grünen Woche nach Berlin, wo sie vermutlich auch die Deutsche Weinkönigin Eva Brockmann trifft.
Vertreterin aller Weinbaugebiete
„Ich freue mich sehr, dass ich mit Linda und Emmi so wunderbare Prinzessinnen habe, die ab jetzt meine Termine wahrnehmen werden“, betont die Deutsche Weinkönigin Eva Brockmann.
Der zeitliche Aufwand für das neue Amt sei vergleichbar mit dem als Fränkische Weinkönigin : „Ich musste mich also Gottseidank gar nicht so sehr umstellen.“ Brockmann freut sich „im kommenden Jahr unsere deutschen Weine im In- und Ausland repräsentieren zu dürfen“.
„Franken bleibt meine Heimat“
Als Deutsche Weinkönigin vertrete sie zwar alle Weinbaugebiete gleichermaßen. „Selbstverständlich wird Franken aber immer meine Heimat bleiben, und so auch immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben“, sagt Brockmann ganz diplomatisch.
Weinbaupräsident Artur Steinmann ernannte Linda Keller und Emmi Wendemuth zu Fränkischen Weinprinzessinnen und überreichte jeweils eine Krone mit stilisierter Traube aus Perlen und goldenen Weinranken.
Auch für soziale Medien zuständig
Keller und Wendemuth übernehmen auch den Instagram- und Facebook-Account der Fränkischen Weinkönigin .
Und wie geht es im Frühjahr weiter? Eine erneute Kandidatur zur Fränkischen Weinkönigin schließt Linda Keller auf Nachfrage aus: „Ich will nicht noch mal auf der Bühne stehen und enttäuscht sein“, sagt die 24-Jährige.