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München/Kitzingen
Nach Main-Post-Recherche: CSU-Politikerin Becker fordert Umweltminister Glauber wegen falscher Wasser-Daten zum Handeln auf
Barbara Becker ärgert sich über falsche Informationen in einem Ministeriumsbericht über Wasserentnehmer. Was sie von Umweltminister Glauber deshalb nun erwartet.
Die unterfränkische CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker ärgert sich über falsche Daten aus dem Bayerischen Umweltministerium zur Wasserentnahme in Unterfranken.
Foto: Johannes Kiefer | Die unterfränkische CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker ärgert sich über falsche Daten aus dem Bayerischen Umweltministerium zur Wasserentnahme in Unterfranken.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 27.05.2024 02:51 Uhr

Die unterfränkische CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker fordert nach Recherchen von Main-Post und Bayrischem Rundfunk über falsche Zahlen des Umweltministeriums zur Wasserentnahme in Unterfranken den zuständigen Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) zum Handeln auf: "Der lückenhafte Bericht aus dem Ministerium zeigt: Thorsten Glauber muss neue Prioritäten setzen", verlangt die Politikerin aus dem Landkreis Kitzingen: "Das Thema Wasser in Unterfranken braucht noch mehr Aufmerksamkeit."

Umweltminister Thorsten Glauber (Archivfoto).
Foto: Fabian Gebert | Umweltminister Thorsten Glauber (Archivfoto).

Nachdem Main-Post und Bayerischer Rundfunk im Sommer 2023 offengelegt hatten, dass es keine belastbaren Zahlen über den tatsächlichen Wasserverbrauch in Unterfranken gibt, zweifelten CSU und Freie Wähler im Landtag diese Recherche-Ergebnisse an. Die beiden Regierungsparteien forderten deshalb einen eigenen Bericht des Umweltministeriums zur Wasserentnahme in Unterfranken.

Das Ministerium legte den Landtagsabgeordneten daraufhin im Februar einen Sieben-Seiten-Bericht vor. Darin befindet sich auch eine Liste der größten Wassernutzer in der Region – die sich jedoch nach Überprüfung durch diese Redaktion in mehreren Punkten als fehlerhaft erwiesen hat: So wurde eine Firma nach einer Umbenennung zweimal gelistet, der größte landwirtschaftliche Nutzer wurde komplett vergessen – und beim Heizkraftwerk Würzburg als größtem Wasserentnehmer lag das tatsächliche Wasserrecht fast 700 Mal über dem in dem Bericht angegebenen Wert.

CSU-Abgeordnete Becker fordert vom Minister "deutlich mehr Unterstützung als bisher"

"Dass uns das Umweltministerium falsche oder unvollständige Daten geliefert hat, ist mehr als ärgerlich", kritisiert Becker, die seit gut drei Jahren mit der "Wasser-Allianz Unterfranken" versucht, praktikable Lösungen gegen die Wasserknappheit in der Region zu finden. "Dafür brauchen wir verlässliche Daten", fordert sie.

"Dass uns das Umweltministerium falsche oder unvollständige Daten geliefert hat, ist mehr als ärgerlich."
Die unterfränkische CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker zur regionalen Wasserentnahme

Wenn die gesamte Landwirtschaft in der Region in Trockenjahren nach Berechnungen der Wasser-Allianz rund 10,4 Millionen Kubikmeter zur Bewässerung brauche, dann "ist es schon relevant, ob ein Heizkraftwerk im Bericht mit 182.000 Kubik oder mit dem fast 700-fachen Wert von 126 Millionen Kubik angegeben ist". Allerdings wird das Wasser vom Heizkraftwerk nur zur Kühlung genutzt und dann erwärmt wieder in den Main zurückgeleitet.

Zum Schutz des knappen Grundwassers brauche die Region in jedem Fall "deutlich mehr Unterstützung als bisher", verlangt die CSU-Politikerin. Umweltminister Glauber habe im neuen Staatshaushalt mehr Geld zur Verfügung: "Er kann damit jederzeit Personal umsetzen, damit wir in Unterfranken schneller vorankommen", glaubt Becker: "Das erhoffe ich mir jetzt von ihm."

 
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  • Hans Müller
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  • Norbert Vollmann
    https://www.mainpost.de/ueberregional/bayern/wassermangel-in-unterfranken-und-kontrolldefizite-der-behoerden-wortwahl-eines-csu-antrags-erhitzt-im-landtag-die-gemueter-art-11185153
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  • Johannes Metzger
    Scheinbar wacht man jetzt langsam auch bei der CSU auf. Lange genug hats gedauert. Lange genug haben mehr Transparenz auch die CSU Administration und die CSU Abgeordneten verhindert.
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  • Gerhard Zwierlein
    Die Zahlen kamen doch nicht von den Freien Wähler, sie kommen nicht von Herrn Glauber, sondern aus der Verwaltung....die wurden von den Kreisverwaltungsbehörden und Wasserwirtschaftsämtern nach München gemeldet. Dort sitzen die die fehlerhafte Zahlen melden, die Fehler machen - man hat den Eindruck: "merkt ja eh keiner". Und hier ein Lob an die Presse. Nicht nur abschreiben und abknaugen, sondern prüfen, rückfragen, in Frage stellen und kritisieren. Ein erster Erfolg: Frau Becker akzeptiert die falschen Zahlen auch nicht! 200 Landtagsabgeordnete haben wir - EINE hat sich lautstark beschwert - Erst durch die Presse, bekommt diese Stimme Gewicht! - schauen wir mal, wie es weiter geht....vielleicht beschweren sich das nächste Mal zwei !
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  • Peter Koch
    Die Opposition im Landtag hat sich schon beschwert. Das juckt aber weder Glauber noch seinen Chef Söder.
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  • Jürgen Huller
    Wir wissen ja, wie das läuft:
    Wenn genug Leute laut genug protestieren, macht das Söder zur Chefsache. Wenig nahrhaftes, dafür umso lauteres Gepolter und verdrehen der Tatsachen, bis eigentlich keiner mehr weiß, worum es überhaupt ging.
    Dann stilisiert sich Söder wieder als der Macher und Problemlöser, natürlich ohne geliefert zu haben.

    Am Ende waren dann gemäß CSU Narrativ die Grünen an allem Schuld.

    Und morgen wird die nächste Sau durchs Dorf gejagd und der Spaß beginnt von vorne.
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  • Edgar König
    Mal abwarten ...
    Wahrscheinlich trickst unsere geniale Schöpfung demnächst wieder mal Politiker, alle anderen Weltuntergangspropheten, und Journalisten aus.
    Schließlich haben in der bekannten Zeitgeschichte die seriösen Wissenschaftler das wenigste Gehöhr gefunden.
    Klimawandel gab es schon immer, auch viele Trockenjahre.
    Blödsinn rechtfertigt nicht, den Bauern oder unserer Industrie den uneingeschränkten Zugang zum Wasser zu verbieten .

    gez. R. König
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  • Johannes Metzger
    Sorry, aber wissenschaftliche Erkenntnisse und ihr Geschwurbel zusammen zu bringen geht gar nicht.
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  • Jo Schmitt
    Respekt! So und nicht anders stelle ich mir parlametarische Kontrolle der Regierung vor. Auch - und gerade - aus den eigenen Reihen muß - sachliche - Kritik möglich sein. Ich hoffe sehr, daß es keine negativen Folgen für Frau Becker hat.
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  • Andreas Graf
    warum sollte es negative folgen für die frau becker haben?
    als csu-frau kann sie doch den freie wähler-mann glauber beharken wie sie will.
    was anderes wäre es doch, wenn ein parteikollege das ministerium führen würde.
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  • Gerlinde Conrad
    Ja früher waren CSU Minister für die Umwelt zuständig wie MP Söder, da gab es keinen Widerspruch und auch auch keine Wasserdatei! Jetzt umarmt er Bäume und streichelt Pandabären, aber seine Hausaufgaben macht er immer noch nicht! "Markus setzen... Note 6!" Gez. K-H. Conrad
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