
Für über 900 Erstklässlerinnen und Erstklässler beginnt an diesem Dienstag im Landkreis Kitzingen das Schulleben. Alle anderen Kinder und Jugendlichen kehren nach den Sommerferien zwar auch in die Klassenzimmer zurück, aber vermutlich etwas weniger aufgeregt als die Kleinen mit den großen Schultüten.
Die Probleme der Grund- und Hauptschulen im Landkreis ähneln dabei denen im Rest Unterfrankens: Weiterhin steigende Schülerzahlen treffen auf eine dünne Personaldecke bei den Lehrerinnen und Lehrern. Florian Viering vom Staatlichen Schulamt in Kitzingen gibt einen Überblick zur Lage.
Wie entwickeln sich die Schülerzahlen an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis Kitzingen?
Die Schülerzahlen an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis Kitzingen wachsen nach wie vor, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie in den Vorjahren. Nach 5,3 Prozent im vergangenen Schuljahr und davor 4,8 Prozent liegt die Wachstumsrate laut Schulrat Florian Viering nun bei knapp 4,3 Prozent.
In Zahlen ausgedrückt: 3668 Schülerinnen und Schüler besuchen nun eine Grundschule im Landkreis Kitzingen und 1402 junge Menschen eine Mittelschule. Das sind 208 Schülerinnen und Schüler mehr als im Vorjahr. In den ersten vier Klassen heißt das: 1. Klasse: 926 Mädchen und Jungen; 2. Klasse: 958; 3. Klasse 904; 4. Klasse 880.
Die Geburtenraten sinken wieder: Ist Entspannung in Sicht?
Nein, sagt Florian Viering und verweist auf die genannten Zahlen. Zudem müsse man nicht nur die Geburtenraten, sondern auch die Zuzugs- und Zuwanderungszahlen berücksichtigen. Diese schlagen besonders an den beiden staatlichen Grundschulen im Stadtgebiet Kitzingen durch: Der Anstieg dort von 860 auf 950 Schülerinnen und Schüler entspricht einer Steigerung von über zehn Prozent.
Müssen neben St. Hedwig an weiteren Schulen Klassen in Container ausweichen?
An der Grundschule St. Hedwig müssen laut dem Staatlichen Schulamt zwei Klassen in Containern untergebracht werden, fünf weitere Klassen sind in der benachbarten Wirtschaftsschule und im Paul-Eber-Haus ausgelagert. An der Grundschule in der Kitzinger Siedlung sind auf dem Schulgelände Container für zwei Fachräume für Werken und Gestalten (WG) geplant.
Zudem dauern Viering zufolge die Umbauten an der Grund- und Mittelschule Wiesentheid noch an. Hier sei damit zu rechnen, dass die zwei in Containern untergebrachten Grundschulklassen im Laufe des Schuljahres in das Haupthaus ziehen können. Ebenso sei geplant, die drei in der Grundschule Geiselwind ausgelagerten Klassen der Mittelschule Wiesentheid im Laufe des Schuljahres wieder nach Wiesentheid holen zu können.
Wie sieht es dieses Jahr bei den Klassleitern aus: Sind alle Stellen besetzt? Und wo ist die Personaldecke am dünnsten?
Nach jetzigen Stand sind alle Klassenleitungen besetzt, versichert Schulrat Florian Viering. Dünn sei derzeit noch die Personaldecke im Bereich der Mobilen Reserve. Diese hat die Bezeichnung "mobil" anscheinend nicht verdient, da bereits einige Lehrkräfte in den ersten Wochen als Langzeitvertretungen verplant sind. Ziel sei, die mobilen Kräfte noch zu verstärken und dafür Personal anzuwerben.
Wie schaut es bei den Kräften für Fach- und Förderunterricht aus?
Die Zahl der Fach- und Förderlehrkräfte bewegt sich knapp über Vorjahresniveau, informiert Viering. Aber auch bei Fachlehrerinnen und -lehrern ist die Mobile Reserve sehr dünn besetzt.
Drohen im Bereich des Kitzinger Schulamts Stundenkürzungen im neuen Schuljahr?
Florian Viering macht Hoffnung: "Zum jetzigen Planungsstand müssen keine Stundenkürzungen vorgenommen werden."