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Kitzingen
"Keine gravierenden Fehler": Was das Staatliche Bauamt zum Umbau und Betrieb der B8-Ampeln in der Kitzinger Siedlung sagt
Seit Monaten sollten die Kreuzungen in der Siedlung modernisiert sein. Auf dem Prüfstand steht auch die Ampelschaltung. Die Sicht der zuständigen Behörde darauf überrascht.
Auch nach anderthalb Jahren sind die zwei Kreuzungen der B8 in der Kitzinger Siedlung ein Provisorium.
Foto: Eike Lenz | Auch nach anderthalb Jahren sind die zwei Kreuzungen der B8 in der Kitzinger Siedlung ein Provisorium.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 24.12.2024 02:37 Uhr

Das Ampel-Aus kam in Kitzingen im Frühsommer 2023. Ende Mai standen an den zwei Kreuzungen der B8 in der Siedlung plötzlich rot-weiße Absperrungen, die Einfahrten waren blockiert und die Signalanlagen schwarz. Abgeschaltet! Seitens der beteiligten Firma hieß es, die Ampeln würden erneuert und die Steuerung gleich mit. Das Staatliche Bauamt in Würzburg bestätigte später die Angaben.

Mehr als anderthalb Jahre sind seither vergangen. Über den Kreuzungsbereichen liegt noch immer der zweifelhafte Charme des Provisoriums, sichtbar an den gelben Abgrenzungen auf der Fahrbahn. Die Rechtsabbiegespuren stillgelegt, die Ampeln mühsam zusammengezimmert, Kabelstränge hängen in der Luft.

Im Juli war Rüdiger Köhler, Bereichsleiter Straßenbau des Staatlichen Bauamts, zu Gast im Kitzinger Rathaus. Vor dem städtischen Bauausschuss kündigte er ein baldiges Ende des Provisoriums an. "Nach den Sommerferien" sollte der Umbau beginnen, zwei bis vier Wochen waren dafür angesetzt. Passiert ist bislang: nichts.

Bis mindestens Anfang 2025 wird es die gelben Provisorien an den Kreuzungen in der Kitzinger Siedlung noch geben.
Foto: Eike Lenz | Bis mindestens Anfang 2025 wird es die gelben Provisorien an den Kreuzungen in der Kitzinger Siedlung noch geben.

"Wir haben zwischenzeitlich andere Maßnahmen priorisiert", erklärt Köhler dieser Tage auf Anfrage. Die Arbeiten auf der B8 sollen nun Anfang 2025 erledigt werden. Inzwischen geht Köhler von einer Bauzeit von sechs bis acht Wochen aus, da an mehreren Stellen gebaut werden müsse. Die Eingriffe in den Verkehr sollen "möglichst gering" bleiben.

Drei Sekunden länger grün für Autofahrer auf der B8

Geplant ist nach wie vor, aus dem Provisorium eine Dauerlösung zu machen. Die Rechtsabbiegespuren werden also gesperrt bleiben. Wer in die Egerländer Straße und den Texasweg abbiegen will, muss bis direkt an die Kreuzung fahren. Durch den Rückbau der Fahrspuren wird der Weg für Fußgänger über die Bundesstraße kürzer, sie brauchen damit auch kürzere Grünphasen. Der Effekt: drei Sekunden länger grün für Autofahrer auf der B8.

Die Verzögerungen beim Umbau der Kreuzungen hat das Staatliche Bauamt eigenen Angaben zufolge genutzt, um "in der Zwischenzeit die kritisierten Ampelschaltungen wie zugesagt weiter beobachten zu können". Dabei kam allerdings nicht viel Neues herum. Trotz anhaltender Kritik und trotz augenscheinlicher Probleme könne man "bezüglich der Ampelschaltungen nach wie vor keine gravierenden Fehler feststellen", schreibt Bereichsleiter Köhler. Und weiter: "Bei unseren Durchfahrten sowie Kameraüberwachungen funktioniert das System in der Regel."

Grüne Welle auf der B8 durch Kitzingen ist kaum möglich

Das überrascht, zumal Köhler im Sommer angekündigt hatte, nach Verbesserungslösungen zu suchen. Eine durchgehende grüne Welle entlang der vier Kilometer langen B8-Passage in der Stadt sei zwar wegen der komplexen Verkehrsflüsse nahezu unmöglich, immerhin aber wolle man an kleinen Schrauben drehen. So könnten bei kurz aufeinander folgenden Ampeln wie in der Siedlung Abschnitte gebildet werden, auf denen man die grüne Welle versuche. Ob in dieser Richtung schon Anläufe unternommen wurden und, wenn ja, mit welchem Ergebnis, teilt Köhler auf aktuelle Anfrage nicht mit.

 
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Kommentare
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  • Eva Hörner
    Vorschlag: Man macht Kreisel aus diesen Kreuzungen.
    Im einfachsten Fall: indem man in der Mitte der Kreuzung einen Kreis auf die Straße malt und ein paar Blumenkübel in den Kreis stellt (damit niemand einfach durch diesen Kreis in der Mitte durchfährt.)
    Und aus den vorhandenen Ampeln macht man Fußgänger-Ampeln: damit Fußgänger die Straßen gefahrlos überqueren können. (In der Nähe sind Schulen.)
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  • Thomas Hemmerich
    Viele Monate dauerte nun der Versuch mit dem Ergebnis, dass zukünftig die Autofahrer eine 3 Sekunden länger Grün leuchtende Ampel. Ja, warum macht nicht auch mal einen einige Monate dauernden Versuch was einen Kreisverkehr angeht. Immer nur zu sagen, das funktioniert aus diesem und jenem Grund nicht, kann ich nicht mehr hören. Einfach mal machen, und nach 4 oder 6 Monaten schauen, ob es wirklich nicht oder vielleicht doch funktioniert. Nur Mut.
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  • Robert Hippeli
    Ich bin davon überzeugt, mit Fußgängerinseln in den Kreuzungsbereichen könnte die ganze Breite der Straße und die Abbiegespuren erhalten bleiben, aber es geht wie immer ums Geld und da sind wir nun mal NUR Nordbayern.

    Ich bin aber auch davon überzeugt, in einigen Jahrzehnten kommt ein Gutachten oder eine Studie zum Ergebnis: "... wir brauchen da dringend Abbiegespuren!" - aber nur wenn Geld da ist . :-)

    So ist eine Bauverwaltung immer in Beschäftigung!
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  • Friedrich Angene
    Keine gravierenten Fehler häufen sich in der Summe zu einem großen Fehler, sprich Supergau! Nur Schönrederei vom StBA, Bereich Straßenbau. Wenn ich so arbeiten würde, hätte mich mein Chef schon längst entlassen. Die sollte sich der Herr Abteilungsleiter hinter die Ohren schreiben. Beamte sind halt nicht kündbar und geniesen offensichtlich Narrenfreiheit.
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  • Thomas Diener
    Immer mehr Bürokratie - immer mehr Kosten - immer mehr Verwaltung !
    .
    Und immer weniger kommt sinnvolles und verständnisvolles von unseren Behörden !
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  • Gerlinde Conrad
    Man kann bei den Ampelanlagen natürlich keine gravierenden Fehler feststellen, denn die laufen nach ihrem Programm, genauso wie seit vielen Jahrzehnten das Personal im Straßenbauamt! Da ist jetzt natürlich kein Geld mehr übrig, denn man hat völlig unnötigerweise für 500.000€ die Ampelkreuzung an der Ostumgehung/ Richthofenstraße herausgerissen und an der gleichen Stelle Zentimetergenau wieder aufgebaut, nur weil aus der Straße nach Großlangheim eine Sackgasse wird! Hier hat sich die Ampellobby wieder einmal durchgesetzt! Man könnte die gelben Legosteine auch zu einem Kreisverkehr umlegen und die Ampeln abbauen und schon wäre das Problem gelöst. In Winterhausen ging das sehr schnell und auf engstem Raum! Es ist unglaublich, wie lange sich unsere "Verantwortlichen" im Rathaus schon vom Straßenverkehrsamt schikanieren lassen! K.-H. Conrad
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