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Kitzingen
Hotel und Veranstaltungssaal: Diese Pläne holt die Stadt jetzt für den Kitzinger Bahnhof aus der Schublade
Der Kitzinger Stadtrat befasst sich an diesem Donnerstag mit der Zukunft des Bahnhofsgebäudes. Die Umsetzung der großen Lösung hängt aber an einer Bedingung.
Entwurfsskizze für die Umgestaltung des Kitzinger Bahnhofs. So könnte das Gebäude nach der Umgestaltung aussehen.
Foto: Hofmann Keicher Ring Architekten, Molenaar Architekten | Entwurfsskizze für die Umgestaltung des Kitzinger Bahnhofs. So könnte das Gebäude nach der Umgestaltung aussehen.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Was hat es um den Kitzinger Bahnhof nicht für Diskussionen gegeben! Nachdem die Bahn ihn privatisiert hatte, fiel er in einen Dornröschenschlaf. Die Wiedererweckung sollte glanzvoll sein, inklusive Hotel im Obergeschoss. Doch die Privatinvestoren scheiterten; letztlich verharrte der Bahnhof auf dem Abstellgleis.

Schließlich entschied sich die Stadt Kitzingen, neuen Zug in das Thema zu bringen. Unter Oberbürgermeister Stefan Güntner gelang es dem Stadtrat, den Bahnhof zu kaufen. In früheren Zeiten hatte sich dafür keine Mehrheit im Gremium gefunden; der Stadtrat befürchtete zu hohe Kosten im Fall einer Sanierung. Doch angesichts des drohenden Dauerschlafs griff die Stadt Anfang 2021 beherzt zu. Hauptsache: den Daumen drauf haben.

Doch auf was? Zu was soll sich der Bahnhof entwickeln? Zunächst entschied sich die Stadt für Interimslösungen. Die Wartehalle wurde für die Zugreisenden nach provisorischer Aufhübschung wieder geöffnet, die Toilettenanlage renoviert, ein Kiosk eröffnet. 

Die Sanierung des Bahnhofsgebäudes geriet aus dem Fokus

Während das Bahngebäude in Kitzingen renoviert werden soll, bleiben die Gleisanlagen noch auf Jahre außen vor.
Foto: Andreas Brachs | Während das Bahngebäude in Kitzingen renoviert werden soll, bleiben die Gleisanlagen noch auf Jahre außen vor.

Dann änderte sich der Blickwinkel, und die Entwicklung eines Zentralen Omnibus-Bahnhofs vor der dem Gebäude geriet in den Fokus. Dieses Projekt hat landkreisweit große Bedeutung und lässt sich im Zusammenspiel von Stadt und Landkreis in absehbarer Zeit verwirklichen. Im Gegensatz dazu lässt der barrierefreie Ausbau der Gleisanlagen und Bahnsteige auf sich warten, denn darüber entscheidet die Bahn. Und die sieht das Projekt angesichts vieler ähnlicher Anfragen nicht vor 2028 kommen – mögen sich hiesige Politikerinnen und Politiker auch noch so sehr dafür einsetzen. 

Folglich nimmt sich die Stadt nun wieder des Bahnhofsgebäudes an. Als sicher gilt eine denkmalgerechte Sanierung. Doch was und wer sollen im Bahnhof Einzug halten? Aus Sicht der Stadtverwaltung gibt es zum einen die Bedürfnisse der Bahnreisenden. Sie sollen sich künftig neben den renovierten Toiletten über eine sanierte Wartehalle, einen Fahrkartenschalter und einen Kiosk freuen dürfen.

Zum anderen wäre angesichts der Größe des Gebäudes und mit Bezug zur Vergangenheit eine gastronomische Nutzung nutzbar. Sie könnte auch einen Veranstaltungssaal mit rund 180 Quadratmetern beinhalten, so zeigt es nun ein erster Entwurf, der an diesem Donnerstag, 21. September, ab 18.30 Uhr in der Alten Synagoge vorgestellt und vom Stadtrat beraten wird.

Ein Betreiber für Gastronomie und Hotel wird noch gesucht

Der Kitzinger Bahnhof im heutigen Zustand.
Foto: Eike Lenz | Der Kitzinger Bahnhof im heutigen Zustand.

Idealerweise könnte man im Bahnhof auch ein Hotel unterbringen. Bedarf sieht man für die Stadt Kitzingen durchaus. Die Stadtverwaltung betont in der Sitzungsvorlage aber auch, dass es aktuell keine Interessenten dafür gebe. "Marktabfragen" hätten kein erfolgreiches Ergebnis erbracht. Nun soll eine Potenzialanalyse helfen, einen Betreiber zu finden.

Vor diesem Hintergrund schlägt die Verwaltung vor, den Bahnhof so zu sanieren, dass zunächst das Erdgeschoss im mittleren und nördlichen Abschnitt des Gebäudes saniert wird. Dazu gehören neben weiteren Toiletten ein Aufzug, Außentreppen, eine Überdachung in Richtung Innenstadt und der Vorbereich der Bahnanlagen. 

Rund sechs Millionen Euro sind für diese kleine Lösung über die nächsten Jahre veranschlagt. Sollten sich Gastronomie- und Hotelbetreiber finden, würden Sanierung und Umbau der weiteren Gebäudeteile folgen. Der Stadtrat soll nun die Planung ausschreiben, die bis Mitte 2024 vorliegen soll.

 
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