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Kitzingen
Hilfeschreie aus dem Main in Kitzingen: Früherer Leistungsschwimmer wird zum Retter
Vier Passanten zogen vor kurzem einen Vater und dessen sechsjährigen Sohn aus dem Main in Kitzingen. Nun kam der Dank der Polizei – und ein Versprechen des Vaters.
Termin am Mainkai, wo Vater und Sohn ins eiskalte Wasser gefallen waren: Der Dienststellenleiter der Kitzinger Polizeiinspektion Jochen Dietrich (rechts) und seine Stellvertreterin Simone Schatz (links) mit (weiter von links) Jochen Burger, Venkata Sadu mit Sohn Mahatru und Niclas Burger.
Foto: Andreas Stöckinger | Termin am Mainkai, wo Vater und Sohn ins eiskalte Wasser gefallen waren: Der Dienststellenleiter der Kitzinger Polizeiinspektion Jochen Dietrich (rechts) und seine Stellvertreterin Simone Schatz (links) mit (weiter ...
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 09.02.2024 03:25 Uhr

Es war am 5. März, ein Samstagnachmittag. Jochen Burger und sein Sohn Niclas aus Rottendorf machten einen Spaziergang am Mainufer in Kitzingen, als sie auf einmal Hilfeschreie hörten. Aus der Entfernung sahen sie: Da ist jemand im Wasser! Eile war geboten, also rannten sie etwa 200 Meter die Promenade entlang, um zu helfen: Der sechsjährige Mahatru und sein Vater Venkata Sadu waren in den eiskalten Main gerutscht und drohten zu ertrinken.

Die beiden Retter kamen zur rechten Zeit und verhinderten wohl durch ihr beherztes und schnelles Eingreifen Schlimmeres. Gemeinsam mit dem Kitzinger Michael Botschner und dessen Frau, die ebenso vor Ort waren, halfen sie.

Polizei dankt den Rettern mit einem Geschenk

Um diesen außergewöhnlichen Einsatz herauszustellen, hatte die Kitzinger Polizei alle Beteiligten eingeladen. Dienststellenleiter Jochen Dietrich und Stellvertreterin Simone Schatz würdigten die Leistung mit einem kleinen Präsent für die Burgers.

Polizeichef Dietrich blickte zunächst zurück auf den kalten März-Nachmittag. "Das hätte auch schlimmer ausgehen können. Für uns ist es ganz wichtig, dass es solche Menschen gibt, die noch helfen. Wir möchten Danke sagen", lobte er das Handel von Jochen und Niclas Burger. Den Dank an das Ehepaar Botschner werde er nachholen, sie konnten beim anberaumten Termin wegen anderer Verpflichtungen nicht teilnehmen.

"Ich bin sehr froh, dass Sie das heute arrangiert haben. Ich kannte ja die Leute nicht. Hier kann ich ihnen endlich danken."
Der Gerettete Venkata Sadu zur Polizei

Vor allem Venkata Sadu freute sich über das Wiedersehen mit den Rettern. Der aus Indien stammende Familienvater ist mit seiner Frau und drei Kindern als Flüchtling in Kitzingen. "Ich bin sehr froh, dass Sie das heute arrangiert haben. Ich kannte ja die Leute nicht. Hier kann ich ihnen endlich danken", sagte der 35-jährige in englischer Sprache. Zwei kleine Blumensträuße hatte er für die Retter mitgebracht, dazu will er sie in Kürze zum Essen bei sich einladen.

Unglück am Mainkai: Junge lief den Enten nach

Zusammen ging es noch einmal an den Mainkai, genau an die Stelle, wo es passierte. Venkata Sadu erzählte, er sei an dem Tag, wie so oft, mit seinem Jungen am Main spazieren gewesen. "Mahatru mag die Enten, und ist einfach los gelaufen. Auf einmal war er im Wasser." Er habe einen Moment nicht aufgepasst, ging sofort hinterher. "Ich schrie nur noch, ich sah das ältere Ehepaar, sonst keinen, also bin ich ins Wasser."

Jochen Burger, Venkata Subba Rao Sadu mit seinem Sohn Mahatru Sadu und Niclas Burger (von links) stehen an der damaligen Unfallstelle am Main in Kitzingen. Die Polizeiinspektion Kitzingen ehrte nun die Lebensretter.
Foto: Silvia Gralla | Jochen Burger, Venkata Subba Rao Sadu mit seinem Sohn Mahatru Sadu und Niclas Burger (von links) stehen an der damaligen Unfallstelle am Main in Kitzingen. Die Polizeiinspektion Kitzingen ehrte nun die Lebensretter.

Weder der Vater noch der Sechsjährige können schwimmen. Den Jungen hatten die Botschners gleich wieder aus dem Main gezogen. Beim Vater wurde es schwieriger, da kamen zum Glück Jochen und Niclas Burger geeilt, nachdem Niclas das Ganze aus der Ferne gesehen hatte. "Wir wären auch ins Wasser gegangen, aber Gott sei Dank habe ich gerade noch seine Hand erwischt. Die schaute noch aus dem Main", erinnerte sich Jochen Burger.

Aus dem Main gezogen: Vater war eiskalt und Stand unter Schock

Der 61-jährige Rottendorfer war früher Leistungsschwimmer. Mit vereinten Kräften zogen sie Venkata Sadu aus dem Wasser und legten ihn auf eine Bank. "Er war eiskalt, die Kleidung mit dem Anorak waren schon völlig durchnässt. Er stand total unter Schock", berichtete Jochen Burger weiter. Nur kurze Zeit später trafen Polizei und Rettungswagen ein.

Für den Inder und den Jungen ging es erst einmal ins Krankenhaus. Etwas mehr als 34 Grad habe seine Körpertemperatur laut Messung der Sanitäter betragen, so Venkata Sadu. Er benötigte dort einige Stunden, um sich zu erholen. Der kleine sechsjährige Mahatru sei schneller wieder bei Kräften gewesen.

Ihm, so Venkata Sadu, sei erst im Nachhinein bewusst geworden, wie knapp es gewesen sei. Er versprach: In Zukunft wolle er besser aufpassen beim Spazierengehen mit dem Sohn am Main.

 
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  • Faultier
    Eltern, die schwimmen können, können es ihren Kindern auch selbst beibringen.
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  • Hery.Mennig@web.de
    Als langjähriger Rettungsschwimmer und -taucher halte ich das für gar keine gute Idee! Wenn man sieht, welche Fehler Erwachsene beim Schwimmen machen, ist es unausweichlich, dass die gleichen Fehler an die Kinder weitergegeben werden! Außerdem sollte man das den Profis überlassen. Es ist besser, wenn Kinder von Leuten außerhalb der Familie das Schwimmen gelehrt bekommen. Eltern haben oft nicht die notwendige Geduld. Die Kinder werden gedrängt und manchmal auch beschimpft, wenn sie was falsch machen. Das führt bei Kindern dazu, dass sie nicht mit Spaß bei der Sache sind. Spaß ist aber sehr, sehr wichtig!
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  • Hery.Mennig@web.de
    Sie vergessen dabei, dass der Main inzwischen als Bundeswasserstraße mit entsprechender Tiefe und viel Schiffsverkehr ausgebaut wurde. Es gibt nur noch ganz wenige Stellen, an denen man Kindern das Schwimmen beibringen könnte!!
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  • Oreus
    Das mit dem Schwimmen Lernen ist so eine Sache:
    Vor ca. 100 Jahren war es noch absolut so, dass Menschen, die an größeren Flüssen gewohnt haben, da auch das Schwimmen gelernt haben. Der große Rest der Bevölkerung hat das niemals gelernt. Meine Eltern, geboren 1936/38 in Würzburg haben das z.B. im damaligen Hügelsbad gelernt. Das befand sich in einem Altwasser des Mains oberhalb der Löwenbrücke (ehemals Bootsbau Seubert). Dieses Bad hat bis 1956 bestanden.
    Dann kamen Schwimmbäder en masse in Würzburg: Schulen hatten Schwimmbäder, Firmen (wie z.B. auch die Main-Post) für ihre Mitarbeiter, und es wurden sowohl öffentliche Bäder gebaut, aber auch Vereins-Bäder, wie die des SVW05 (heutiges Adami-Bad). Doch die hatten auch ein Schwimmbad in der Mergentheimer-Straße auf Höhe des ehemaligen Hügelsbads.
    Dann kam das Bäder-Sterben: Diese Bäder waren einfach zu teuer, und wurden reihenweise dicht gemacht. Heute sind wir fast wieder in einer Situation, wie vor 100 Jahren...
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  • juergenmagic@t-online.de
    Ganz tolle Aktion grinsenmit Schwimmen lernen ist das so eine Sache in der heutigen Zeit. Unsere Große ist 5 und fast über ein Jahr haben wir gesucht. Erst wg. Corona keine Kurse und dann fast bei jedem Kurs ellenlange Wartelisten. Dazu dann noch Bäder zu, usw. Wie sollen bei den Voraussetzungen die Kinder das Schwimmen lernen. In der Badewanne vielleicht?
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  • evelin.neukirchen@web.de
    In der Ankündigung des Berichtes war von einem Versprechen des Vaters die Rede. Sehr vernünftig, dass der Kleine jetzt das Schwimmen lernen soll. Enttäuschend, dass der Vater jetzt nur besser aufpassen möchte. Auch ihm würde es gut stehen, das Schwimmen zu lernen.
    Übrigens: "Es war am 5. März, ein Samstagnachmittag". Ich möchte doch darum bitten, dass die Artikel besser redigiert werden. Schließlich richten sich die Lernwilligen in Orthografie und Grammatik auch nach dem, was ihnen öffentlich zugänglich ist.
    Dr. Kurt Neukirchen, Würzburg-Grombühl
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wo und zu welchem Preis? Letzteres dürfte für Sie ein Problem sein das Sie nicht wirklich kennen.
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Yep. Der Vorname des Dienststellenleiters ist Jochen, nicht Frank. Bitte korrigieren.

    @neukirchen: hilfreich wären schon noch Hinweise auf Erwachsenen-Schwimmkurse in der Gegend...
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  • BarbaraHerrmann
    Hallo wiggins,
    danke für den Hinweis auf den falschen Vornamen im Text! Das ist nun korrigiert.
    Barbara Herrmann, Lokalredaktion Kitzingen
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  • gerald.effertz@web.de
    Vielen Dank für das beherzte Eingreifen. Großen Respekt.
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  • sbrenner@arcor.de
    Es zeigt auch wieder einmal wie wichtig es ist, schwimmen zu können. Viele Kinder lernen das erst in der Schule. Da sind ganze Jahrgänge wegen Corona nicht ins Schwimmbad gekommen. Das nachzuholen steht aber in der Priorität ganz unten auf dem Lehrplan. Auch die Stadt Würburg macht es in ihrem neuen Nordbad mit weiter bestehenden Hygenemaßnahmen den Schulen und Kindern schwer.
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  • bernd_schloer1-1@yahoo.de
    Und wie es ausschaut wird das Sandermare wohl auch bald endgültig geschlossen werden....
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  • bewohner_
    So etwas kann so schnell gehen...Vielen Dank an die Retter. Das zeigt von großer Solidarität! Sie sind wahre Vorbilder für jeden Bürger!
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