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GARSTADT
Hund rettet Mädchen aus dem Main
Da ist es passiert: Hunter, ein zehn Monate alter Kangal-Rüde, hat in Garstadt ein achtjähriges Mädchen an dieser Stelle aus dem Main gerettet.
Foto: Anand Anders | Da ist es passiert: Hunter, ein zehn Monate alter Kangal-Rüde, hat in Garstadt ein achtjähriges Mädchen an dieser Stelle aus dem Main gerettet.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:32 Uhr

David Fischer läuft wie jeden Abend mit „Hunter“ am Main bei Garstadt spazieren. Hier kann sich der zehn Monate alte Kangal-Rüde so richtig austoben. Das spielende Mädchen an der Uferböschung nahe der Schleuse nimmt er gar nicht so richtig wahr, bis er einen Schrei hört. Die Kleine ist abgerutscht und in den Main gefallen. Der Fluss ist an dieser Stelle vier bis fünf Meter tief.

„Sie kam nicht mehr ans Ufer, die Strömung durch die geöffnete Schleuse trieb sie immer wieder ab“, erinnert sich David Fischer an die Schrecksekunde und sieht das Bild von dem schreienden Kind im Wasser noch vor sich. Nach der ersten Schockstarre will der 29-Jährige Jacke und Shirt ausziehen, um das Mädchen mit einem Sprung ins Wasser zu retten. „Sie wäre ertrunken“, ist sich David Fischer sicher. Doch sein Hund kommt ihm zuvor.

Hunter springt ohne Aufforderung ins Wasser

Ohne Aufforderung springt Hunter mutig in den Main und schwimmt zu dem Mädchen. „Ich war selbst überrascht, dass er das gemacht hat.“ Er habe der Kleinen zugerufen, dass sie sich am Halsband festhalten soll, dass sie keine Angst vor dem großen Hund haben müsse, dass Hunter Kinder liebe.

Valerie – so heißt sie, wie David Fischer später erfährt – klammert sich an ihren vierbeinigen Retter, und Hunter schleppt sie ans Ufer. Herrchen dirigiert ihn dabei noch zur Treppenanlage, wo er das weinende und zitternde Kind in Empfang nimmt und gleich in seine Jacke packt.

Mutig: Ohne Aufforderung sprang Hunter in den Main, um ein achtjähriges Mädchen vor dem Ertrinken zu retten. Für den Fotografen stellt der zehn Monate alte Kangal-Rüde die Szene noch einmal nach.
Foto: Anand Anders | Mutig: Ohne Aufforderung sprang Hunter in den Main, um ein achtjähriges Mädchen vor dem Ertrinken zu retten. Für den Fotografen stellt der zehn Monate alte Kangal-Rüde die Szene noch einmal nach.

Er trägt die Achtjährige zu den Eltern, die mit ihrem Wohnmobil auf dem nahegelegenen Camperstellplatz an der Schleuse stehen. Sie kommen aus Holland und haben auf der Durchreise einen kurzen Stopp in Garstadt gemacht.

Die Mutter hatte schon verzweifelt nach ihrer Tochter gesucht, hatte sie wohl nur einen kurzen Moment unbeobachtet gelassen und deshalb nicht bemerkt, dass sie zum Ufer gelaufen war. Valerie wollte dort nach einem Stein zum Spielen greifen. Dabei war sie an der steilen Böschung abgerutscht und in das kalte Wasser gefallen.

Große Tüte Leckerli für den vierbeinigen Retter

Überglücklich nimmt die Mutter ihre Tochter in den Arm. Der zwischenzeitlich verständigte Rettungsdienst muss nicht mehr anrücken. Denn außer einem Schrecken hat Valerie das unfreiwillige Bad im Main ohne gesundheitlichen Schaden überstanden. Davon kann sich David Fischer noch einmal überzeugen, als sich die Familie zwei Tage später verabschiedet – nicht ohne sich bei dem vierbeinigen Helden mit einer großen Tüte Leckerli zu bedanken. Und Valerie habe Hunter ganz fest gedrückt.

Publik wurde Hunters Rettungsaktion, die sich am 22. Oktober gegen 17.45 Uhr ereignet hat, dadurch, dass David Fischers Lebensgefährtin, Clarissa Socha, die „mutige Tat“ auf Instagram gepostet hat und Hunter deshalb Gesprächsthema bei der ASB-Rettungshundestaffel war. Dort macht der junge Rüde seit einigen Wochen eine Mantrailing-Ausbildung. Die Hunde werden hierbei geschult, die Geruchsspur einer vermissten Person aufzunehmen. Für Hunter sei das eine sinnvolle Auslastung und gleichzeitig eine anspruchsvolle Kopfarbeit, erklärt Clarissa Socha. Denn der Kangal – eine anatolische Herdenschutzhunderasse, gezüchtet, um Schaf- und Ziegenherden vor Raubtieren zu beschützen – brauche in der Zivilisation entsprechenden Ausgleich.

 
 
 
 
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Tag 241: Heute ist etwas schreckliches passiert! Als ich mit Herrchen spazieren war ist ein kleines Mädchen beim spielen in den Fluss gefallen. Wärend Herrchen sich auszog bin ich schonmal rein gesprungen und Herrchen meinte zu dem Mädchen sie soll sich an meinem Halsband festhalten und wenn es nicht klappt dann kommt er nach. Ich hab erstmal dumm geschaut als sie sich festgehalten hat, aber es ging alles gut! Ich habe das Mädchen mit zum Ufer gezogen und wir haben es Heim gebracht. #Lebensretter#livesafer#unglaublichegeschichte#Kindgerettet#tollerHund#Hund#Dog#Main#Fluss#River#Wasser#Wather#nass#schwimnen#swin#instadog#doggramm#dogoftheday#idogofinstagramm#held#hero#superheld#herbst#

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Insofern sei es gar nicht so verwunderlich, dass Hunter von sich aus in den Main gesprungen ist, um das Mädchen zu retten, meint David Fischer. Hier sei wohl sein Beschützerinstinkt geweckt worden. Es könnte allerdings auch sein, dass er einfach nur schwimmen gehen wollte, als er das Mädchen im Wasser sah, räumt Clarissa Socha ein. Denn der temperamentvolle Rüde liebt das Wasser, „und Kinder mag er sowieso“.

Held und Herrchen: David Fischer ist stolz auf Hunter. Der zehn Monate alte Kangal-Rüde hat ein Mädchen vor dem Ertrinken aus dem Main gerettet.
Foto: Anand Anders | Held und Herrchen: David Fischer ist stolz auf Hunter. Der zehn Monate alte Kangal-Rüde hat ein Mädchen vor dem Ertrinken aus dem Main gerettet.

David Fischer hat Hunter mit neun Wochen von einem Bauern aus dem benachbarten Bergrheinfeld erhalten. Eigentlich wollte seine Lebensgefährtin gar keinen Hund, als sie den Welpen allerdings sah, konnte sie nicht Nein sagen.

Aus dem kleinen Hundeknäuel ist inzwischen ein richtiger Riese geworden, der mit zehn Monaten aber noch nicht ausgewachsen ist. Rüden können es auf eine Widerristhöhe von bis zu 80 Zentimetern und einem Gewicht von 65 Kilogramm bringen. Hunter wiegt bereits 50 Kilo.

Information: Wer mehr über „Hunter“ wissen will: Der junge Rüde besitzt einen eigenen Instagram-Account hunter_kangal

 
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Kommentare
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  • Das ist und wird ein Toller Helfer ich sage nicht Hund denn der ist überwältigend Ihm gebührt allem Respekt und Orden. Mancher Mensch hätte das nicht vollbracht. Super
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  • alfred-breunig@gmx.de
    Tolle Fotos! Wie immer bei Anand Anders als Fotografen.
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  • radina
    Es ist auch schön zu sehen, dass der "Kampfhund" - leider bezeichnen manche Menschen Kangals als solche, bewiesen hat, welche großes Herz die Rasse hat.
    Ich wünsche ihm viel Erfolg und Spass bei seiner Rettungshundeausbildung.
    Ich bitte darum, dass er noch einmal eine extra große Wurst als Belohnung bekommt.
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  • Amokd0c
    ... mal wieder einfach eine schöne Geschichte! Wäre toll, mehr solche zu hören!
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