Hoffnungsvoll und bestens vorbereitet starteten die Spargelbauern dieses Jahr ungewöhnlich früh, schon Anfang März, in die neue Saison. Nach einem kurzen Schlechtwettereinbruch im April folgte ein warmer Mai mit hohen Erntemengen. Doch der erwartete Ansturm auf das Luxusgemüse blieb vielerorts aus. "Die Nachfrage ist bei uns um circa 30 Prozent gesunken", berichtet Sabine König vom Spargelhof König in Albertshofen.
Auch Jochen Neubert vom Spargel- & Beerenhof aus Kaltensondheim spricht von Umsatzeinbußen, die aktuell bei circa 20 Prozent in dieser Saison liegen. Durch die geringe Nachfrage sinkt der Preis für Spargel, und das obwohl auch bei den Landwirten die Produktionskosten gestiegen sind. Der Rückgang der Spargelnachfrage hat laut Miriam Adel, der Vorsitzenden des Spargel-Erzeugerverbands Franken, zwei Gründe. Zum einen war im April das Wetter nicht optimal. Wetter und Nachfrage nach Spargel liegen laut Adel nah beisammen: "Wenn das Wetter eher kühl ist, dann sind der Appetit und die Nachfrage nach Spargel eher gering."
Doch auch als im Mai die Temperaturen für Spargel perfekt erschienen, habe sich die Nachfrage weiter zurückgehalten. Viele Menschen müssten jetzt auf ihr Geld schauen, könnten nicht wirklich bei Energie und Sprit sparen. Bei Lebensmittel greife ein Großteil dann zu günstigeren Produkten. Und Spargel ist ein hochpreisiges Produkt. Fazit: Es gebe auch viele gute Jahre, und dieses Jahr komme man mit einem blauen Auge davon.
Nicht mehr alle Spargel-Flächen werden bewirtschaftet
Viele Landwirte reagieren nun, indem sie ihre Felder nicht mehr vollständig bewirtschaften und den Spargel teilweise nicht mehr ernten. Somit fängt der Spargel schon vor dem 24. Juni an, wieder Energie für das nächste Jahr zu sammeln. "Wir verhindern auf diese Art und Weise, dass wir Spargel wegschmeißen müssen", erklärt König.
Zusätzlich sparen sich die Spargelbauern Kosten, denn sie brauchen weder Erntehelfer zum Stechen des Spargels, noch muss er danach gewaschen und gekühlt werden. Denn einen Teil der gestiegenen Produktionskosten mussten die Landwirte von Anfang an selber decken.
Unterschiedliche Nachfrage nach Spargel
Nicht überall ist die Nachfrage aber so stark gesunken. Allgemein lässt sich sagen, dass der Direktverkauf am Hof im Gegensatz zum Einzelhandel aufgrund langjähriger Kundenbindungen nur leicht gelitten hat. "Man merkt schon, dass der regionale Aspekt beim Einkaufen im Vergleich zu den letzten beiden Jahren während Corona wieder ins Hintertreffen geraten ist.
Jedoch kommen die Stammkunden auch dieses Jahr wieder", sagt Jochen Neubert. Auch Sabine König kann diesem Trend bei der Spargelnachfrage beipflichten: "Uns betrifft es nicht ganz so stark wie andere, da wir nur Privatkunden haben und eher ein kleinerer Betrieb sind."
Die Gastronomie in der Region hat verschiedene Erfahrungen gemacht. "Ich kann noch keine abschließende Auswertung geben, aber vom Gefühl her ist die Nachfrage gleich geblieben", sagt Johannes Schwab vom "Augustiner am See" in Birklingen. "Das Doraden-Filet mit gebratenem Spargel ist zurzeit sogar das meistbestellte Gericht unserer Karte."
Markus Geißel vom Landgasthof "Zur Krone" hat da schon eher Grund zu klagen. Früher habe er in der Woche mit 70 Kilogramm Spargel gerechnet, aktuell seien es nur rund 35 Kilogramm.
Spannend wird es mit Blick auf die nächste Saison. Durch den auf zwölf Euro in der Stunde steigenden Mindestlohn und die hohe Inflation werden die Spargelpreise weiter steigen. "Das bereitet uns schon etwas Bauchschmerzen", sagt Miriam Adel. "Der Spargelanbau ist mit sehr viel Handarbeit verbunden, und aktuell ist es noch nicht rentabel, die Felder maschinell zu bewirtschaften.
Wird der Kunde bereit sein, die höheren Kosten für heimische Qualitätsware mitzutragen, wenn im Supermarktregal nebenan ein Billigprodukt mit langen umweltschädlichen Transportwegen aus dem Ausland liegt?"
zum jammern herhalten...
Was für ein Jammer
das man seine Mitarbeiter
anständig bezahlen muss..
Obwohl da 12€ auch noch zu wenig sind...
Und haben Reinigungsfachkräfte oder Friseurinnen bei uns mehr ?
Ich weis sehr wohl das mich manche Zeitgenossen für diese Aussage steinigen werden . Sei es drum , Wahrheiten tuen weh und auch wenn Sie offenkundig sind , werden Sie nicht mehr diskutiert.
Auch muß man die Kaufkraft und die positiven Wechselkurs für die Erntehelfer berücksichtigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hype-Zyklus
Mal ehrlich, Schwarzwurzeln schmecken besser und riechen im Abgang nicht derart streng.