Nach zwei Jahren Corona-Pandemie tut sich einiges in der Volkacher Altstadt: In der Gastronomie wechseln die Inhaber und auch in der Hotellerie gibt es Neuigkeiten. Marco Maiberger, Volkacher Tourismuschef und Vorsitzender des Marketingvereins Tourismus & Gewerbe, zeigt sich zuversichtlich: "Wir bekommen Zuwachs und Vieles entwickelt sich weiter". Rechtzeitig zum Saisonbeginn gehören die großen Baustellen in der Flaniermeile der Altstadt weitgehend der Vergangenheit an. Hier ein Blick auf das, was es sich an der Mainschleife schon geändert hat und welche Neuerungen noch zu erwarten sind.
1. Hotel Vier Jahreszeiten: Tisch7-Wirt Thomas Nüßlein wird der neue Koch
Nach vielen Jahren in Volkach sind die Betreiber des Hotels und Restaurants Vier Jahreszeiten Marion Hofmann und Christian Wägerle in ihre alte Heimat Obereisenheim zurückgekehrt und haben dort das Gasthaus "Zum Schiff" gekauft. "Ein echter Gewinn für Obereisenheim", schätzt Maiberger. Eigentümer des Hotels Vier Jahreszeiten ist Roland Erlbacher, der das Hotel künftig wieder selbst führen will. Das Restaurant im Vier Jahreszeiten wird ab Juni Thomas Nüßlein, der Wirt vom Schweinfurter Restaurant Tisch7 übernehmen. "Dass es hier eine Kooperation zwischen Hotelier und Gastronom gibt, freut mich sehr", sagt Maiberger.
2. Hotel Belle Vue: Der neue Chef leitet auch das Schlosshotel in Bad Neustadt
Roland Erlbacher, der Besitzer und bisherige Betreiber des Hotel Belle Vue in der Unteren Hauptstraße, ist in die Nachbarschaft ins Hotel Vier Jahreszeiten umgezogen. Neuer Betreiber des Hotels Belle Vue ist Hotelier Marcus Läbe, der in Bad Neustadt an der Saale bereits zwei Hotelbetriebe erfolgreich betreibt. Unter anderem führt er seit 2008 das bekannte Schlosshotel in Bad Neustadt.
3. Weinstube Torbäck: Sanierung und Suche nach einem neuen Pächter
Susanne und Fabienne Hahn, die die Weinstube Torbäck seit mehreren Jahren als Pächter betrieben, ziehen um. Anfang April eröffnet das Ehepaar ihr eigenes Restaurant "Lilie" am Oberen Tor. Ihre Speisekarte nehmen die passionierte Köchin und ihre Frau vom Torbäck mit in die neuen Räumlichkeiten, deren Wurzeln im 17. Jahrhundert liegen. Einen Nachpächter für den Torbäck gibt es laut Maiberger momentan noch nicht: "Aktuell laufen Gespräche." Der Hauseigentümer wolle zunächst Sanierungsarbeiten im Torbäck durchführen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. "Einen nahtlosen Übergang von einem zum anderen gastronomischen Betrieb wird es also hier nicht geben", klärt Maiberger auf.
4. Tuchhaus und Genießerei: Mehr Zimmer fürs Hotel, mehr Tische fürs Bistro
Das frühere Hotel und Gasthaus Behringer am Volkacher Marktplatz hat Neu-Inhaber Philip Aczél in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich zum Hotel Tuchhaus mit dem Bistro Genießerei umfunktioniert. Das Hotel Tuchhaus wird aktuell von 16 auf 36 Zimmer erweitert. Vergrößert wird auch die Genießerei, und zwar von bisher zehn auf 50 Sitzplätze im Innenbereich. Die Außenbestuhlung wird um die Flächen vor der ehemaligen Pizzeria Rimini und der einstigen städtischen Bauverwaltung erweitert. Der neue Innenhof im Tuchhaus steht den Frühstücksgästen des Hotels zur Verfügung.
5. Leipolds: Aus dem Traditionshaus wird das Neuhauser
Der Traditionsgasthof wurde verkauft und renoviert. Die bisherigen Inhaber, die Familie Adam Schlossmacher, haben das Rentenalter erreicht und sind in ihre alte Heimat Bamberg zurückgekehrt. Gekauft hat das Leipolds Ralph Neuhauser, der bisherige Wirt des Brunneneck am Marktplatz. Der Pachtvertrag für das Brunneneck war zum Jahresende ausgelaufen. Das Leipolds wird umbenannt in "Hotel, Gasthaus, Weinbar Neuhauser".
6. Brunneneck: Aus dem Brunneneck wird die Brunnenbar – betrieben von Philip Aczél
Neuer Pächter der kleinen Wein- und Bierstube Brunneneck neben dem Rathaus ist die Kesselring Brauerei. Betrieben wird das ehemalige Brunneneck künftig von Philip Aczél vom Hotel Tuchhaus. Neu ist der Name: Tuchhaus Brunnenbar. Serviert werden neben einer großen Auswahl an regionalen Weinen und Bieren auch kleine Snacks, erklärt Maiberger. Voraussichtlicher Eröffnung der Brunnenbar ist Ende April.
7. Gasthaus Lilie: Torbäck-Pächterinnen haben jetzt ihr eigenes Gasthaus
Nach zweijähriger Sanierungsphase wird das Gasthaus Lilie am Oberen Tor am 4. April eröffnet. Mit dem Restaurant haben sich Susanne und Fabienne Hahn einen Lebenstraum erfüllt. Das Ehepaar hatte bisher den Torbäck in der Unteren Altstadt gepachtet. Mit dem Umbau des 400 Jahre alten Gasthauses ist ein kleines Schmuckstück in der Oberen Altstadt entstanden, ein Biergarten an der ehemaligen Stadtmauer inklusive.
8. Café Mees: Nur noch Kaffee zum Mitnehmen, aber auch Frozen Joghurt
Das Café Mees bietet ab sofort ausschließlich einen To-go-Verkauf an. Das Angebot wurde dementsprechend angepasst. Neu sind Erfrischungsgetränke wie zum Beispiel Frozen Joghurt als Alternative zu einer Kugel Eis. Die Lebkuchen wird es zu gegebener Zeit auch weiterhin geben.
9. Vitis: Das Vitas heißt jetzt Ama la vita und hat einen neuen Betreiber
Das ehemalige Geschäft Vitis, das über Jahre hinweg regionale Weine, Dekorationsartikel und regionale Lebensmittel angeboten hat, firmiert mit neuer Betreiberfamilie ab sofort unter dem Namen Ama la vita – Liebe das Leben. Die Besucher dürfen sich weiter auf ein Einkaufssortiment mit Weinen, Lebensmitteln und Dekoartikeln freuen. Ein Schwerpunkt liegt aber darauf, dass einige Dinge wie Kaffee und Wein im Bistro probiert und gekauft werden können.
10. Gasthaus zur Krone, Escherndorf: Neuer Pächter gesucht
Die Pächterin des Gasthauses zur Krone im Ortszentrum von Escherndorf, Carina Pfaff, hat ihren Pachtvertrag zum Jahresende nicht verlängert. Die Gasthaus zur Krone eG, eine Genossenschaft, und ihr erster Vorsitzender Thomas Römmelt suchen einen neuen Pächter oder eine Pächterin für das Gasthaus, zu dem Terrasse, Außenbestuhlung und Nebenzimmer für 20 Personen gehören.
11. Winzerhof, Sommerach: Aus dem Gasthof wird ein Hotel garni
Der Gasthof Winzerhof in Sommerach mit Inhaberin Christine Gerbig stellt aus familiären Gründen von Gastronomie auf Hotel garni um. Die Veränderungen werden demnächst auf einer neuen Homepage des Betriebs veröffentlicht, die aktuell in der Entstehung ist.
Man möge sich da bitte nichts vormachen: ohne Tourismus würden in der Volkacher Innenstadt ca. 30-50% der Ladenflächen leer stehen. Ja, es wäre eine andere und entspanntere Innenstadt, aber auch sehr anders. Aber vielleicht würde dieses anders auch mancher gut finden.
Von daher ist das doch Jammern auf sehr hohem Niveau, denn ohne den Tourismus würde es dort diese für die Einwohnerzahl deutlich zu große Anzahl an Gastronomiebetrieben nicht geben.
Abgesehen davon ist diese Schwarzmalerei "Der Weg nach unten ist vorgezeichnet" doch schon sehr pessimistisch, denn man kann sehr viel bei Zeiten regeln, wenn man will. Die Gastronomiebetriebe für Touristen jedenfalls sind keine Nägel im Sarg der Innenstadt.
Volkach wird oder besser es ist Rüdesheim 2.0
Aber egal
Hoffe nur das die 2-3 Einzelhändler überleben
Und nicht auch noch zur Weinbar oder gehobenen Wirtschaft werden
Fehlt bei der Aufzählung nicht auch das ehemalige Café Deubel?
Was sich die Stadtverwaltung dabei gedacht hat, wer weiß das schon...