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Volkach
Zu Corona kommt die Sperrung: Volkachs Einzelhändler kämpfen
Durch die Innenstadt zu bummeln gehört für viele zur Vorweihnachtszeit. Doch Cafés und Glühweinduft fehlen derzeit auch in Volkach. Und dann ist da noch das gesperrte Tor.
Doppelte Belastung für die Einzelhändler in Volkachs Altstadt: Neben den Corona-Beschränkungen erschwert die Sperrung des Oberen Tors das Weihnachtsgeschäft.
Foto: Barbara Herrmann | Doppelte Belastung für die Einzelhändler in Volkachs Altstadt: Neben den Corona-Beschränkungen erschwert die Sperrung des Oberen Tors das Weihnachtsgeschäft.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:06 Uhr

So nach und nach werden sie herausgeholt in der Volkacher Altstadt, die Zapfen und Kränze, die leuchtenden Sterne und funkelnden Lichterketten. Noch ist sie da, die Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft mit diesem Lockdown light im November. Noch bauen die Einzelhändler in den Innenstädten darauf, dass die Kunden nicht ihr ganzes Geld im Internet ausgeben. Diese anzulocken, wird den Händlern in Volkachs oberer Hauptstraße derzeit allerdings zusätzlich erschwert: Voraussichtlich bis Weihnachten ist das Obere Tor für Autos gesperrt.

Grund ist die Großbaustelle gleich hinter dem Tor, wo ein seit Jahren leerstehendes Gebäude wieder zum "Gasthaus zur Lilie" umgebaut wird. Dafür muss erst einmal reichlich Material abgebrochen, sortiert und weggeschafft werden. Die Sperrung ließe sich leider nicht vermeiden, betonte Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) in der Stadtratssitzung am Montagabend. Stadträtin Andrea Rauch (Grüne) hatte das Thema per Eilantrag auf die Tagesordnung gebracht – auch in Zusammenhang mit dem verkehrsberuhigten Bereich. Denn seit August dürfen am Wochenende (samstags ab 14 Uhr) und an den Feiertagen nur noch Anlieger fahren.

Verkehrsberuhigter Bereich bleibt

Doch schnell wurde klar, dass die Mehrheit an dieser Regelung, die der Stadtrat erst kürzlich bis März verlängert hatte, nicht rütteln will. Nur die Barke soll nach Ende der Sperrung nicht mehr vor dem Tor aufgestellt werden. Diese wird voraussichtlich bis Weihnachten dauern. Also nichts war's mit dem guten Geschäft im Advent? Genau davor warnte Rauch und verwies auf die Nöte der Corona-geplagten Einzelhändler in der Oberen Altstadt: "Ich war in allen elf Geschäften da oben und die haben keinen einzigen Tag mehr Zeit."

Das führte zu einer Diskussion von Varianten wie der Öffnung des Tors ab Freitagnachmittag bis Montagfrüh bis zu einer Verkleinerung der Baustelle, um die Durchfahrt irgendwie zu ermöglichen. Doch während der Abbruchphase sah Bäuerlein dafür keine Chance. Das sei alles geprüft worden und koste zu viel Zeit. "Jetzt geht es darum, diese Vollsperrung so kurz wie möglich zu halten", versicherte der Bürgermeister. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt der Durchgang frei.

Schwierig fürs Weihnachtsgeschäft: Das Obere Tor in Volkach ist für mehrere Wochen gesperrt, da das denkmalgeschützte Anwesen an der Hauptstraße 1 zum Teil abgebrochen und kernsaniert wird. Es soll wieder zum "Gasthaus zur Lilie" werden.
Foto: Barbara Herrmann | Schwierig fürs Weihnachtsgeschäft: Das Obere Tor in Volkach ist für mehrere Wochen gesperrt, da das denkmalgeschützte Anwesen an der Hauptstraße 1 zum Teil abgebrochen und kernsaniert wird.

Einige wenige sind am Dienstagvormittag schon unterwegs, als die Geschäfte in der Altstadt ihre Türen öffnen und weihnachtliche Deko im Freien aufbauen. Ein Händlerin sagt, sie verstehe nicht, warum man nicht wenigstens über eine Verschiebung in den Januar nachgedacht habe. Dahingegen erklärt 2. Bürgermeister Udo Gebert (FWG), als Inhaber des "Vitis" direkter Nachbar der Baustelle, auf Nachfrage: "Für die Weihnachtszeit ist es nicht optimal, aber sie sollen lieber jetzt so viel möglich schaffen, bevor im Frühjahr die Hauptsaison startet."

Das Geheimnis des Volkacher Erfolgs

Grundsätzlich, da ist er sich mit der Händlerin einig, freue man sich sehr auf dieses gastronomische Angebot in der oberen Hauptstraße. Das locke zukünftig ja mehr Gäste an, die dann nicht nur essen gehen, sondern hoffentlich auch einkaufen. Genau von diesem Zusammenspiel lebe die Volkacher Altstadt mit ihren rund 40 Einzelhändlern, sagt Tourismus-Chef Marco Maiberger. "Das ist das Geheimnis des Erfolgs."

Natürlich sei die Kombination aus weniger Gästen aufgrund von Corona plus der Sperrung doppelt bitter. Er appelliere darum deutlich an die Volkacher selbst, nun ihre Einzelhändler selbst zu unterstützen. Dazu beitragen soll auch eine Aktion, die bis Ende November läuft und die Kunden trotz Baustelle in die Innenstadt locken soll: In 24 Geschäften gibt es 20 Prozent Treuerabatt auf verschiedene Waren.

 
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  • herbert-gertrud@t-online.de
    Für Fußgänger ist doch frei. In Würzburg kann man doch auch nicht mit dem Auto von Geschäft zu Geschäft fahren.
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