An die Mainschleife werden die Ausflügler am langen Pfingstwochenende mit Sicherheit in Scharen strömen. Kein Wunder! Doch landschaftlich reizvoll und gastfreundlich sind auch viele andere Ecken im Landkreis Kitzingen. Man muss sie nur kennen. Und wer wüsste darüber besser Bescheid als die Tourismus-Profis im Kitzinger Land? Diese haben wir um ihre ganz persönlichen Tipps gebeten – und spannende Antworten bekommen.
Die Lieblingsorte der Kenner reichen von großen Wellen auf dem Trockenen über grüne Ruhe-Oasen im Ortskern bis zu einem Liebespfad, auf dem man nur dem Herz folgen muss. Wer sich ein bisschen gastronomischen Luxus gönnen möchte, kann sich sogar ein Picknick an den Wunschort liefern lassen. Eine Schaukelrunde zum Ausruhen nach einem anstrengenden Anstieg ist auch dabei. Und ein echter Geheimtipp, garantiert ohne Massenansturm.
Dettelbach: Per Rad die Pilger-Tour erfahren und picknicken
Arlena Ridler (Leiterin der Touristinformation Dettelbach): "Dettelbach hat viele schöne Ecken, aber einen besonderen Platz haben wir uns am Geburtstag meines Mannes ausgesucht. Die Bruder-Klaus-Kapelle in unserem Dettelbacher Ortsteil Euerfeld liegt besonders idyllisch am Rande des Themenradweges: der Pilger-Tour. Für eine kleine Stärkung zwischendurch bietet sich perfekt die neue Dettelbacher Picknicksteige an. Sie wandern oder radeln, und die Dettelbacher Winzer und Gastronomen bringen Ihnen eine Wunschbrotzeit direkt an Ihren Wunschort und räumen dort auch wieder ab. Wer übrigens kein E-Bike hat und gerne mit einem fahren möchte, kann sich an der Aral-Tankstelle Dettelbach unkompliziert ein E-Bike ausleihen und die Gegend erkunden. So haben wir das auch gemacht."
Geiselwind: Die Hügellandschaft des Steigerwalds wirken lassen
Josef Körner (Leiter der Kommunalen Allianz Drei-Franken-Eck): "Beim Wandern auf der Traumrunde Geiselwind gegen den Uhrzeigersinn durchquere ich auf halber Strecke eine Hecke und verweile kurz darauf auf einer Wiese oberhalb von Ebersbrunn. Hier, nur fünf Kilometer von der Lebensader A 3, kann ich die Ruhe genießen und die im Steigerwald typische, sanft gerundete Hügellandschaft auf mich wirken lassen. Die vielfältigen Eindrücke werden weiter unten durch das Dorf, dessen Bewohner seit Jahrhunderten Wiese, Acker und Wald bewirtschaften, abgerundet."
Iphofen: Sich auf dem Schwanberg mit Schaukeln belohnen
Claudia Bellanti (Leiterin der Tourist Information Iphofen): "Mein Lieblingsort ist die Panoramaschaukel am Schwanberg. Die Aussicht ist einfach besonders und ich mag den Frühling mit seinen kräftigen Farben, wenn der Wald und die Weinberge voller Energie leuchten. Ich laufe gerne von zuhause aus hoch und wenn man den Anstieg am Höttehött überwunden hat, ist das Schaukeln eine echte Belohnung. Alternativ kann man auch hochfahren und von dort aus die Traumrunde Schwanberg starten. Am Feierabend bei Sonnenuntergang ist es natürlich besonders schön. Dann kehrt Ruhe ein und man kann den Tag beschließen."
Marktbreit: Auf dem Liebespfad den Trubel der Stadt vergessen
Eva Gräfin zu Castell-Rüdenhausen (Leiterin der Tourist-Information der Stadt Marktbreit): "Über den Dächern von Marktbreit ist mein Lieblingsplatz. Nur wenige Gehminuten bergan auf halbem Weg zum Kapellenberg ist das Ziel erreicht, der sogenannte Stutz. Der Trubel der Stadt ist dort schnell vergessen. Der Ausblick gleitet über spitze Hauben der Wehrtürme der Stadtmauer zu den Kirchtürmen und über das prächtige Schloss. In früheren Zeiten haben sich wohl die Liebespärchen dort oben getroffen. Der eingeschlagene Weg über den Aussichtspunkt führt weiter nach oben bis zur Moritz-Kapelle. Dort angekommen, öffnet sich der Blick weit über das Maintal. Wer den Rundweg zu Ende gehen will, kann auf dem Liebespfad dem roten Herz folgen und so seinen eigenen Lieblingsplatz finden."
Schwarzach: In den "Mainwellen" kullern und Wildgänse beobachten
Lena Scholz (Bürgerbüro/Tourismus Schwarzach): "Mein Lieblingsplatz sind die "Mainwellen" mit Aussichtsturm und Sandbank. Vom Klosterparkplatz führt ein roter Faden aus eingelassenen Backsteinen direkt zu den Mainauen. Die naturnahe Landschaft hält viele Überraschungen bereit: fliegende Wildgänse, ein vorbeizischendes Motorboot, ein Schiff, das die Wellen plätschernd ans Ufer wirft. Die großen, roten Bilderrahmen laden ein, besondere Augenblicke festzuhalten und geben schönen Aussichten einen Rahmen. In der Mainwellen-Landschaft können auch die Kinder vieles entdecken, sich verstecken, toben, kullern, rennen."
Seinsheim: Von der Aussichtskanzel den Sonnenuntergang beobachten
Lydia Fischer (Gäste-Info Seinsheim): "Gerne sitze ich vor der Seinsheimer Aussichtskanzel bei schönen Wetterverhältnissen. Denn von diesem Platz hat man einen fantastischen Weitblick in die fränkische Landschaft. Besonders liebe ich die farbenfrohen Sonnenuntergänge. Mit einem Glas Wein in der Hand kann man träumen und abschalten. Um die Aussichtskanzel zu besuchen, bietet sich unser Rundwanderweg „Wein mit Weitblick“ an (gelbe Kennzeichnung, S 3 folgen). Man startet am Landschaftssee, wandert am Bildstock vorbei zum Bergbrünnlein (Rastplatz) und weiter zur Aussichtskanzel. Wegbegleiter sind Rosenstöcke, Insektenhotels und die Weinparadiesscheune."
Wiesentheid: Im Schlosspark eine Oase mitten im Ortskern entdecken
Laura Kreßmann (Tourismus-Referentin Wiesentheid): "Der Schlosspark ist eine grüne Ruhe-Oase zentral im Ortskern von Wiesentheid. Für mich ist er ein absoluter Wohlfühlort, an dem man einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Gerade jetzt im Frühling, wenn alles blüht und viele verschiedene Tiere unterwegs sind, gibt’s immer etwas zu entdecken. Ich bin oft in meiner Mittagspause im Park unterwegs, das ist eine tolle Auszeit. Man kann dort auch in seiner Freizeit nach einer Radtour entspannen oder auf der Wiese am See ein kleines Picknick machen. Der Schlosspark ist übrigens eine der 14 Stationen auf unserem Barockrundgang, den man eigenständig begehen kann."