Die gute Nachricht zuerst: Am Donnerstag startet das Volkacher Freibad mit Verspätung in die Sommersaison. Lange Zeit war überhaupt nicht klar, ob das sanierungsbedürftige Bad 2019 öffnen kann. Doch nun leuchtet das Nichtschwimmerbecken wieder in zartem Türkis. Das Schwimmerbecken allerdings, und das ist die schlechte Nachricht, ist moosgrün geblieben und bleibt diesen Sommer abgesperrt. Die Schäden am Beckenkopf sind zu groß – und zu groß ist damit auch die Gefahr, dass sich dort jemand verletzten könnte.
Wie sehr das Thema Freibad die Gemüter bewegt, war auch an der Pressekonferenz der Stadt Volkach Montagmittag im Freibad zu sehen. Sämtliche Radio- und Fernsehsender der Region wollten wissen, wie es weitergeht in dem sanierungsbedürftigen Freibad. Vor allem der lautstarke Protest gegen dessen Schließung während der Stadtratssitzung am 20. Mai hatte Aufsehen erregt. Fünf Tage später hatte Volkachs Bürgermeister Peter Kornell dann überraschend verkündet, das Bad diesen Sommer doch noch öffnen zu lassen. Jedenfalls zum Teil.
Bei schlechtem Wetter ist das Hallenbad offen
Nun geht es also an Fronleichnam um 10 Uhr los – egal bei welchem Wetter. Künftig wird die Witterung allerdings darüber entscheiden, ob Freibad oder Hallenbad geöffnet sind. Dass Kleinkinder und Schulkinder in diesem Jahr überhaupt ins Planschbecken und (mit Badeschuhen) ins Nichtschwimmerbecken dürfen, ist einem Kraftakt von Bauhof und Förderverein Volkacher Bäder zu verdanken.
In nur knapp vier Wochen haben sie gemeinsam geschafft, was sonst weitaus mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die freiwilligen Helfer reinigten Duschen und Toiletten, strichen Sitzbänke, kehrten, brachten den Volleyballplatz in Form und unterstützten den Fliesenleger. Währenddessen reinigten die Mitarbeiter des Bauhofs die Becken, reparierten sanitäre Anlagen und nahmen die Technik fürs Badewasser in Betrieb.
Bürgermeister Kornell und Bauhofleiter Harald Troll loben während des Pressetermins ausdrücklich das enorme Engagement der Vereinsmitglieder. "Der Förderverein war teilweise mit 30 Leuten hier. Hut ab, was da heuer geleistet worden ist", zeigt sich Troll sichtlich beeindruckt. Den Kiosk wird der Verein allerdings doch nicht betreiben: Die Volkacher Wirtin Andrea Haupt übernimmt das mit ihrer Familie. Begeistert war sie von der Hilfe des Bürgermeisters und Landratsamtes bei der Genehmigung. Und mit ihrer offenen Art erheitert sie die Runde, als sie über Kornell sagt: "Der hat genug Prügel gekriegt, der braucht jetzt auch mal ein Lob."
Damit hält sich Maria Goodwin, eine der Vorsitzenden des Fördervereins, eher zurück. Sie bezeichnet das Vorgehen von Stadt und Bürgermeister eher als "Jein in punkto Freibad". Auch dank der Proteste habe man aber erkannt, wie sehr die Volkacher ihr Freibad behalten wollen. Besonders hebt sie in dem Zusammenhang das Engagement ihrer Vorstandskollegin Manou Wahler hervor. Diese verlässt das Spitzentrio des Fördervereins nun allerdings und konzentriert sich auf ihre Arbeit als Vorsitzende der Bürgerliste. Doch die Motivation der mittlerweile über 200 Mitglieder des Fördervereins ist ungebrochen. Wichtig sei nun, so Goodwin, das Freibad noch attraktiver zu gestalten und die Sanierung voranzutreiben.
Wie diese gelingen könnte, skizziert Kornell anschließend. Erstens wurden elf benachbarte Kommunen und die drei Landkreise angeschrieben, ob sie sich an Investitionen oder Betriebskosten beteiligen. Zweitens soll ein Gutachter der Gesellschaft für Bäderwesen beurteilen, welche Art der Sanierung überhaupt möglich bzw. sinnvoll ist. Im Raum stehen Varianten mit Fliesen oder Edelstahl von drei bis sieben Millionen Euro. Drittens bemüht sich die Stadt um Mittel aus dem neuen Förderprogramm des Freistaats. Bei dem des Bundes war Volkach leer ausgegangen.
Hallenbad: Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr.
Freibad: Montag bis Freitag 13 bis 20 Uhr; Samstag, Sonntag und Feiertag 10 bis 20 Uhr.
Hallenbad: Montag bis Sonntag 10 bis 20 Uhr.
Freibad: geschlossen.
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