zurück
Kitzingen
Eine auf Baugerüstklau spezialisierte Bande scheitert im Mainfrankenpark
Die Bande war bundesweit aktiv und stahl Gerüste für mehrere Hunderttausend Euro. Jetzt stand ein Helfer in Kitzingen vor Gericht.
Gerüstteile wollte Anfang 2020 eine Bande im Mainfrankenpark stehlen. Ein Mann stand nun deswegen in Kitzingen vor Gericht (Symbolbild). 
Foto: Sebastian Gollnow | Gerüstteile wollte Anfang 2020 eine Bande im Mainfrankenpark stehlen. Ein Mann stand nun deswegen in Kitzingen vor Gericht (Symbolbild). 
Sigfried Sebelka
Siegfried Sebelka
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

Auf den Diebstahl von Baugerüsten hat sich eine bundesweit agierende Bande spezialisiert. Seit 2019 hat die Gruppe von Männern in unterschiedlicher Besetzung Baugerüste im Wert von mehreren Hunderttausend Euro entwendet. Die Gerüste wurden jeweils mit dem Lastwagen von Firmengeländen abtransportiert. In eigenen Lagerhallen wurden die Teile "umgearbeitet", neu gestrichen und über eigens gegründete Firmen weiterverkauft. Die Bande ist aufgeflogen.

Mehrere Mitglieder sind inzwischen zu Haftstrafen verurteilt worden. Jetzt stand ein weiteres mutmaßliches Bandenmitglied vor dem Schöffengericht in Kitzingen. Der Mann wurde allerdings nicht, wie zunächst von der Anklage gefordert, wegen versuchten schweren Bandendiebstahls verurteilt. Das Gericht stufte den geständigen Mann nicht als Bandenmitglied, sondern als Helfer ein.

Dreifacher Vater war zum Verladen des Diebesguts eingeteilt

Dem Geständnis war eine Absprache mit allen Beteiligten vorausgegangen, bei der man sich auf eine Haftstrafe von unter einem Jahr geeinigt hat. Damit ersparte sich das Gericht eine weitere umfangreiche Beweisaufnahme. Der dreifache Familienvater und Bauhelfer mit Gelegenheitsjobs kam mit einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten und einer Geldauflage von 1500 Euro davon.

Das Kitzinger Gericht war zuständig, weil sich die Bande zwischen dem 24. und 26. Januar 2020 eine Firma im Mainfrankenpark in Dettelbach als potenzielles "Opfer" ausgesucht hatte. Mitglieder der Bande trennten einen Teil des Zauns vom Firmengelände heraus und legten die Gerüstteile zum Abholen bereit. Andere Mitglieder hatten einen Lkw zum Abtransport und Arbeiter zum Verladen in der Nacht zum 26. Januar organisiert. Einer der Ladearbeiter war der Angeklagte. Das stand nach der Auswertung der Handys und seinem Geständnis fest.

Firmeninhaber informierte die Polizei

Zu dem Diebstahl allerdings kam es nicht. Der Firmeninhaber hatte am Nachmittag vor dem geplanten Abtransport den Einbruch bemerkt und die Polizei informiert. Als die anrückte, gaben die potenziellen Einbrecher ihr Vorhaben auf und ließen die Gerüstteile im Wert von rund 66.000 Euro zurück.

Die Beteiligten landeten vor Gericht und wurden verurteilt. Der Angeklagte in Kitzingen wurde am Ende wegen versuchten Diebstahls verurteilt. Auch der Staatsanwalt hatte zuvor den Vorwurf des Bandesdiebstahl fallen gelassen. Er hatte für den mehrfach vorbestraften Mann elf Monate wegen versuchten Diebstahls und gewerbsmäßigen Handels beantragt. Der Verteidiger, der erhebliche Zweifel an der Höhe des möglichen Schadens geltend gemacht hatte, hielt neun Monate für tat- und schuldangemessen. Am Ende wurden es zehn Monate, Bewährung und 1500 Euro. Der Mann bekommt für drei Jahre einen Bewährungshelfer.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Siegfried Sebelka
Diebesgut
Euro
Polizei
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • P. K.
    Mehrfach vorbestraft und trotzdem Bewährung? Ein Gericht das so urteilt gehört aus dem Staatsdienst entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten