Die Firma Gerüstbau-Wahner ist ein alteingesessener Familienbetrieb in Sulzfeld. Um genau zu sein: Im Jahr 1853 ging es los – vermutlich damals schon mit Blau-Gelb als Firmenfarben. Viele Baustellen im Landkreis wirken wegen der Netze deshalb wie politische Statements zum Ukraine-Krieg. Dazu Fragen an Geschäftsführer Thorsten Wahner.
Thorsten Wahner: Ob 1853 bei der Gründung gleich Blau-Gelb die Firmenfarbe war, kann ich leider nicht sagen. Mein Urgroßvater Anton Wahner hatte diese allerdings schon als Firmenkennzeichnung verwendet.
Wahner: Im Moment hängen um die 8000 Quadratmeter Netz in Blau-Gelb im Landkreis, beispielsweise in Kitzingen, Mainbernheim und Volkach.
Wahner: Auf Grund der aktuellen Lage in letzter Zeit sehr oft. Gerade den Kirchturm in Mainbernheim haben sehr viele Leute als Friedenssymbol verstanden.
Wahner: Es kommt immer auf die Baustelle und die Anforderungen an. Wenn Fassadenarbeiten ausgeführt werden, wird sehr oft ein Staubnetz gefordert. Und dann hängen wir diese meistens in Blau, weil das eine Standardfarbe ist. Gelbe Staubnetze sind sehr schwierig zu bekommen. An speziellen Baustellen hängen wir dann blau-gelb.
Wahner: Die Netze dienen als Schutz für Passanten und angrenzende Bauwerke.
Wahner: Es sind zwar unsere Firmenfarben. Aber gerade bei der Kirche in Mainbernheim ist das Gerüst bewusst in Blau-Gelb verhüllt worden. Natürlich spielt der Krieg auch bei uns im Betrieb eine Rolle. Unsere Mitarbeiter sind besorgt – auch weil wir einen Mitarbeiter aus der Ukraine haben. Er ist vorletzte Woche zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter von uns mit einem Firmenfahrzeug 1200 Kilometer an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren, um Hilfsgüter abzuliefern. Auf der Rückfahrt konnte er Familienangehörige mit Kindern, die aus Kiew gekommen sind, mit zurücknehmen.