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Kitzingen
Den Falterturm hochsteigen und in die Deusterkeller hinab: Das bietet der Tag des offenen Denkmals in Kitzingen
Düstere Keller, für die eine Jacke nötig ist: Wer einen kühlen Ort sucht, sollte zum Tag des offenen Denkmals nach Kitzingen kommen. Dort gibt es am Sonntag gleich sechs Angebote.
Etwas gruselig wirkt er schon, der Eingang zum Deusterkeller.
Foto: Wolfgang Markert | Etwas gruselig wirkt er schon, der Eingang zum Deusterkeller.
Bearbeitet von Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 11.09.2024 02:35 Uhr

Einzigartige Einblicke und aufschlussreiche Informationen: Sechs Möglichkeiten haben Besucherinnen und Besucher am Tag des offenen Denkmals diesen Sonntag, 8. September, in Kitzingen. Damit ist die Große Kreisstadt der Spitzenreiter im Landkreis, in dem außerhalb Kitzingens 15 Gebäude und Anlagen ihre Türen öffnen.

Hinzu kommen darüber hinaus die Kreisheimattage in der Großgemeinde Prichsenstadt von Freitag bis Sonntag, bei denen ebenfalls Gebäude geöffnet sind, die sonst der Öffentlichkeit verschlossen bleiben. Der offizielle Tag des offenen Denkmals 2024 steht unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Im Mittelpunkt der Kitzinger Angebote steht laut einer Pressemitteilung der Stadt diesmal das Bahnhofsareal, dem wir einen weiteren Artikel widmen.

Stadtführung und freier Eintritt bei allen Führungen am Sonntag

Den Tag beginnen können Interessierte um 11 Uhr mit einer Stadtführung. Bei dieser ist Platz für 25 Personen; sie dauert circa eine Stunde und beginnt an der Touristinfo an der Alten Mainbrücke, Schrannenstraße 1. Dafür anmelden kann man sich online auf der Internetseite der Stadt Kitzingen oder telefonisch unter (09321) 208888. Gut zu wissen: Der Eintritt ist bei dieser und allen weiteren Führungen am Sonntag frei.

Alte Synagoge: Ausstellungen und drei Führungen

Im September 1883 wurde die Synagoge in Kitzingen feierlich eingeweiht.
Foto: Stadtarchiv Kitzingen | Im September 1883 wurde die Synagoge in Kitzingen feierlich eingeweiht.

In der Alten Synagoge ist die Ausstellung "Ich denke noch gern an meinen Geburtsort. Jüdische Lebensbilder aus dem Kitzinger Land" zu sehen. Der historistische Sandstein-Quaderbau wurde 1993 zur Kultur- und Bildungsstätte umgebaut. Eingeweiht worden war er 1883 als Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde. In der Reichspogromnacht 1938 verwüsteten die Nationalsozialisten das Innere des Gebäudes und steckten es anschließend in Brand.

Adresse: Landwehrstraße 1; geöffnet von 10 bis 17 Uhr; drei Führungen um 11, 14 und 15 Uhr.

Bahnhof: Zwei Führungen durch das Gebäude

Einblicke in den Kitzinger Bahnhof  gibt es beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag.
Foto: Harald Knobling | Einblicke in den Kitzinger Bahnhof  gibt es beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag.

Eine wechselvolle Geschichte hat der Kitzinger Bahnhof hinter sich. Seit Anfang 2021 gehört er wieder der Stadt. Am Tag des offenen Denkmals führt Kitzingens Stadtheimatpfleger Harald Knobling durch den Bahnhof, dessen Hauptgebäude von 1865 stammt. Treffpunkt dafür ist vor dem Bahnhofsgebäude.

Adresse: Bahnhofsplatz 4; Führungen "Kitzinger Bahnhof – Zeitzeuge der Geschichte" um 11 und 14 Uhr.

Falterturm: Vier Führungen mit Aufstieg für maximal 20 Personen

Blick von oben auf den Kitzinger Falterturm, das Wahrzeichen der Stadt.
Foto: Laurens Emmerich | Blick von oben auf den Kitzinger Falterturm, das Wahrzeichen der Stadt.

Der markante Turm von Kitzingen befindet sich nach wie vor im Dornröschenschlaf, auch wenn es mehrere Ideen für dessen Nutzung gibt. Das Wahrzeichen der Stadt hatte von 1963 bis 2011 die Kitzinger Karnevalsgesellschaft als Deutsches Fastnachtmuseum genutzt. Brandschutzauflagen beendeten dieses Kapitel, seitdem steht der Turm aus dem 15. Jahrhundert leer. 

Adresse: Falterstraße; Führung mit Aufstieg um 10, 12, 14 und 15 Uhr (maximal 20 Personen); Anmeldung online bei der Stadt Kitzingen oder unter Tel.: (09321) 208888.

Deusterkeller: Führungen und Filme über das Deusterschloss und Kitzingen

Das Deusterschloss wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Foto: Familienarchiv von Deuster | Das Deusterschloss wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Der Verein "Die Deusterkeller" bietet am Sonntag Führungen durch die knapp 2000 Quadratmeter großen, mehrgeschossigen Keller an. Wie Vorsitzender Ralph Bartholomäus mitteilt, lebt dabei die große Zeit der Kitzinger Thomas-Ehemann-Brauerei wieder auf. Neu sei zudem eine Dokumentation zur Entstehung und Geschichte des Deusterschlosses – präsentiert von Eckart von Deuster. Zudem werde ein 15-minütiger Film aus dem Privatarchiv der Familie von Deuster mit sehenswerten Aufnahmen und Ansichten Kitzingens aus den 1930er-Jahren gezeigt.

Adresse: Hindenburgring Nord 15; geöffnet von 13 bis 17 Uhr; 45-minütige Führungen zur vollen und halben Stunde (wegen der Temperatur von 12 Grad Jacke oder Pullover mitbringen).

Gartenpavillon Salettl: Denkmalschutz-Mitarbeiter sind vor Ort

Der Gartenpavillon Salettl steht an der Mainstockheimer Straße in Kitzingen.
Foto: Lambert Jockram (Archivbild) | Der Gartenpavillon Salettl steht an der Mainstockheimer Straße in Kitzingen.

Sonst verschlossen ist auch der Gartenpavillon Salettl, der sich am Mainufer hinter dem Oberen Mainkai befindet. Am Tag des offenen Denkmals stehen Mitarbeiter der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereit, um über die Zukunft des Salettls zu sprechen und sich mit den Besucherinnen und Besuchern über deren Geschichten und Erinnerungen zum Gartenpavillon auszutauschen.

Wie die DSD weiter informiert, habe sie bereits ein Nutzungs- und Sanierungskonzept erarbeitet. Nun stehe die aufwendige Sanierung der Gebäudehülle an. In dem zweigeschossigen Gartenhaus mit quadratischem Grundriss von 1833 könnte künftig die Möglichkeit zu einer kurzen Rast an einem Sommerkiosk und im Obergeschoss eine kleine Ausstellungsfläche entstehen.

Adresse: Mainstockheimer Straße 4; geöffnet von 11 bis 17 Uhr.

 
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