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Kitzingen
Barbara Beckers Wohnmobil-Aktion: Viele Verbesserungsvorschläge für den Kitzinger Bahnhof
Weil der Ausbau des Kitzinger Bahnhofs nicht in die Gänge kommt, campte die CSU-Politikerin Barbara Becker dort und hörte den Menschen und ihren Problemen zu.
Auch mit jungen Menschen kam die Landtagsabgeordnete Barbara Becker am Kitzinger Bahnhof ins Gespräch.
Foto: Andreas Stöckinger | Auch mit jungen Menschen kam die Landtagsabgeordnete Barbara Becker am Kitzinger Bahnhof ins Gespräch.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 09.02.2024 15:29 Uhr

Es zeigte sich relativ schnell, dass die CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker mit ihrer Aktion zum Kitzinger Bahnhof einen Nerv getroffen hatte. Bereits zum Start ihres Vorhabens am Donnerstag schauten immer wieder Männer und Frauen bei ihr am Wohnmobil vorbei. Direkt neben dem Gebäude hatte sie geparkt, um mit vielen über den Bahnhof ins Gespräch zu kommen.

Die Abgeordnete will erreichen, dass das Sorgenkind schneller ausgebaut wird, nicht erst 2030. "Es muss früher klappen, dass sich hier etwas tut", nannte Becker ihr Ziel. Auch deswegen will sie herausfinden, was die Leute rund um den Bahnhof bewegt und suchte den Kontakt gleich vor Ort.

Nicht nur die Bahnreisenden, hatten viel zu sagen. Auch andere, die von Beckers ungewöhnlicher Sprechstunde mitbekommen hatten, kamen extra und brachten Verbesserungsvorschläge mit.

"Ich ärgere mich immer, wenn der Zug auf Gleis zwei fährt", sagte Peter Hauck. Da müsse er extra auf die andere Seite. Warum ginge nicht immer direkt und barrierefrei von Gleis eins? "Da hätte man halb so viel Probleme", meinte er. Der Kitzinger hat kein Auto und ist auf den Öffentlichen Nahverkehr angewiesen.

"Die Kitzinger und die Leute aus der Umgebung mögen ihren Bahnhof."
Landtagsabgeordnete Barbara Becker

Helga Schraut ist extra gekommen, weil sie von Beckers Aktion gehört hatte. Die Seniorin ist auf die Bahn angewiesen ist, um zum Beispiel zum Arzt nach Würzburg zu kommen. Ihr Mann, der eine Rollator hat, könne da nicht mehr mitfahren. Für ihn sei der Bahnhof unpassierbar, monierte sie. "Wir würden uns wünschen, dass er wieder einfacher zu nutzen wäre."

Verbesserungen am Kitzinger Bahnhof wären gerade für behinderte Menschen dringend notwendig. Darauf wiesen beim Treffen mit Barbara Becker (Zweite von rechts) Erik Weisenberger (von rechts), Philipp Geigle und Barbara Knötgen vom Würzburger Blindeninstitut hin.
Foto: Andreas Stöckinger | Verbesserungen am Kitzinger Bahnhof wären gerade für behinderte Menschen dringend notwendig. Darauf wiesen beim Treffen mit Barbara Becker (Zweite von rechts) Erik Weisenberger (von rechts), Philipp Geigle und ...

Barbara Knötgen und Erik Weisenberger vom Blindeninstitut in Würzburg brachten Philipp Geigle mit zum Camper. Er sitzt im Rollstuhl sitzt und möchte nach Kitzingen ziehen. Auch er ist auf die Bahn, und vor allem Barrierefreiheit angewiesen. In Kitzingen beginnen die Probleme für ihn schon vor dem Gebäude. Als Rollstuhlfahrer komme er nur in den Bahnhof, wenn jemand die Tür aufhalte.

Das Trio vom Blindeninstitut zählte noch weitere Mankos auf. Die Toilette sei für Behinderte nicht nutzbar, einen Fahrschein können sich der oder die Behinderte nicht selbst holen, das sei zu schwierig. Leitlinien für Sehbehinderte etwa fehlten auch. Von der Initiative der Abgeordneten ist Knötgen, Leiterin der Förderstätte im Blindeninstitut, angetan: "Wir hoffen, dass sich in Kitzingen etwas tut. Es gibt viele Menschen, die hier wohnen und diese Hilfen brauchen."

Barbara Becker verspricht, sich laut für den Bahnhof einzusetzen

Wenig später standen drei jüngere Menschen an Beckers Wohnmobil. Alle drei arbeiten gegenüber vom Bahnhof bei einem Software-Unternehmen, das in Kitzingen rund 40 Beschäftigte hat. "Auch für uns ist das von Interesse, dass es hier einen funktionierenden Bahnhof gibt. Es gibt viele Kollegen, die mit dem Zug kommen", schilderte Ina Wandler die Situation. Für eine Stadt sei der Bahnhof zudem ein Aushängeschild, gab sie zu bedenken.

Stoffsammlung: Auf einem Plakat an ihrem Wohnmobil hielt Barbara Becker Anliegen fest.
Foto: Andreas Stöckinger | Stoffsammlung: Auf einem Plakat an ihrem Wohnmobil hielt Barbara Becker Anliegen fest.

Laut Becker kam sie schon seit dem frühen Morgen mit den Menschen ins Gespräch - auch wenn zum Teil Ersatzverkehr eingesetzt wurde und nur Busse statt Züge fuhren. Ihre Erkenntnis? "Die Kitzinger und die Leute aus der Umgebung mögen ihren Bahnhof. Sie haben viele Ideen, was man machen könnte", sagte Becker. "Ich bin begeistert und werde sie mit Fachleuten besprechen, was sich realisieren lässt."

Beckers Ziel ist und bleibt, dass sich schneller etwas tut am Kitzinger Bahnhof, dass der Knotenpunkt barrierefrei wird. Dazu müsse und werde sie "weiterhin laut sein", versprach sie. 1315 Fahrgäste zählte Becker am Donnerstag und das waren nur die, die mobil waren. Dazu kamen noch 130 Menschen, die auf einen barrierefreien Bahnhof angewiesen sind. Unter ihnen viele, die mit Becker für einen barrierefreien Zugang streiten wollen.  

 
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  • martin@nicoly.de
    Ein gutes Zeichen seitens der Bahn wäre zumindest der Einbau von zwei Transportbändern für die Koffer. Ein großes Hindernis für Reisen von älteren Menschen wäre damit beseitigt.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Das ist ja mehr als lächerlich: Beckers CSU hat es vermasselt, dass der ÖPNV bis 2022 barrierefrei ist (wie eigntlich mal beschlossen). Die Bundesverkehrsminister hat jahrelang die CSU gestellt, die haben viel zu wenig in die Bahn investiert und in Bayern regiert die CSU und reißt lieber Gleise raus. Der Landtag könnte nächste Woche mit den Stimmen der CSU ein Paket beschließen mit dem auch der Kitzinger Bahnhof barrierefrei ausgebaut wird (in Bawü ist das üblich dass das Land dafür Geld gibt). Warum machen sie das denn nicht, Frau Becker ??
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  • Arcus
    Es ist Landtagswahl in einem Jahr. Die CSU fürchtet einen weiteren Absturz bei der Wählergunst. Ob BB auch um den Einzug in den LT bangen muß, glaub ich nicht. Aber sie will sich, öffentlichkeitswirksam ein grünes Mäntelchen anziehen. Wenn Sie wirklich es was für die Barrierefreiheit tun wollte, müssten sie genauso öffentlichkeitswirksam im Landtag auf den Tisch hauen. Aber das tut sie nicht. Nein sie zieht den Schwanz ein. Es ist und bleibt eine billige Wahlkampfaktion der CSU.
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