
Einen schicken neuen Bahnhof hat die Deutsche Bahn der Stadt Iphofen hingestellt. Mindestens elf Millionen Euro sind seit März 2023 in den modernen Ausbau des Haltepunkts geflossen. Das größte Versprechen der Bahn: barrierefreie Bahnsteige. Doch davon ist man auch anderthalb Jahre nach Beginn der Bauarbeiten weit entfernt, weil ein zentrales Element nicht funktioniert: die Aufzuganlage.
Die beiden Fahrstühle, die Reisende mit Behinderung, schwerem Gepäck, E-Bikes oder Kinderwagen auf eine andere Ebene bringen sollen, sind zwar seit Längerem verbaut, aber immer noch nicht in Betrieb. Betroffene ärgern sich, bohren nach, wollen wissen, was da los ist.
Auf Nachfrage bei der Deutschen Bahn in München begründet eine Sprecherin den anhaltenden Stillstand der Aufzüge mit "technischen Problemen". Per Mail schreibt sie: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Aufzüge im Dezember 2024 betreiben zu können." Welcher Art die Probleme sind und woran es bei der Technik hakt, teilt die Bahn nicht mit.
Der Umbau des Iphöfer Bahnhofs soll erst 2025 beendet sein
In Iphofen erzählt man sich, es fehle an wenigen kleinen Teilen wie Sicherungen. Solange die Fahrstühle nicht funktionieren, bleibt – wie vor dem Umbau – nur der Weg über die Treppe, um die Seite zu wechseln und zum Bahnsteig auf die andere Seite zu kommen.

Der Umbau des Haltepunkts ist zwar weitgehend abgeschlossen, aber das ursprüngliche Ziel, bis Ende 2023 mit allem fertig sein, erreicht die Bahn deutlich später. Noch immer sind am Bahnhof Restarbeiten zu erledigen, die "nach aktuellem Stand" bis März 2025 dauern sollen. Erst dann werde das Gelände "von jeglicher Bautätigkeit befreit" sein.
Die Frage, wie sich das Projekt angesichts der teils explodierenden Baupreise finanziell entwickelt hat, lässt die Bahn derzeit unbeantwortet. "Wir bitten um Verständnis, dass eine Aussage zu den Kosten erst nach Abschluss der Arbeiten möglich ist."
Unklar ist, wann mit der Erweiterung der Parkplatzanlage rund um den Bahnhof begonnen wird. Die 200 Park-and-ride-Plätze sind während der Woche vor allem von Pendlern belegt. Deshalb denkt die Stadt über eine Aufstockung nach. Konkrete Planungen oder Beschlüsse hat es im Stadtrat bislang nicht gegeben.
Ich plädiere deshalb für Rampen statt Aufzügen. Wenn man auf Aufzüge aber nicht verzichten kann, dann bitte standardisierte Aufzüge mit dem sich das Installierungs- Wartungsteam auskennt. Vielleicht wäre es auch angebracht einen Steg über die Gleise zu führen, statt im Untergrund zu buddeln. Das macht in der Regel Rampen einfacher und billiger und auch Aufzüge müssen nicht mit Herausforderungen kämpfen , die im Untergrund auf sie lauern.