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Iphofen
Umbau des Iphöfer Bahnhofs: Mit welchen Einschränkungen Zugreisende während der Bauzeit rechnen müssen
Die Bahn stellt die Weichen für ein neues Reisegefühl am Haltepunkt Iphofen. Was tut sich dort in nächster Zeit? Und was kommt jetzt auf Pendler zu? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Der in die Jahre gekommene Iphöfer Bahnhaltepunkt soll für elf Millionen Euro saniert und barrierefrei ausgebaut werden.
Foto: Eike Lenz | Der in die Jahre gekommene Iphöfer Bahnhaltepunkt soll für elf Millionen Euro saniert und barrierefrei ausgebaut werden.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:29 Uhr

Die Deutsche Bahn spricht von einer "Frischekur", doch das ist weit untertrieben. Es ist eher eine komplizierte Operation, die da in den nächsten Monaten dem Iphöfer Bahnhof bevorsteht und viel Geld kosten wird. Der arg in die Jahre gekommene Haltepunkt wird barrierefrei ausgebaut; das bringt viele Vorteile für Zugreisende, aber bis Anfang 2024 auch große Einschränkungen mit sich. Hinzu kommt, dass die Strecke von Nürnberg nach Würzburg ab Ende Mai umfangreich modernisiert und komplett gesperrt wird. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um den Ausbau des Iphöfer Bahnhofs.

Was ist am Iphöfer Bahnhof geplant?

Beide Bahnsteige werden nach Angaben der Bahn komplett abgebrochen und in versetzter Lage neu gebaut. Zwei Aufzüge befördern Reisende künftig bequem und barrierefrei dorthin. Die Treppen und der Personentunnel werden modernisiert. Vom Bahnhofsvorplatz führen künftig zwei neue Fußwege zum Bahnsteig 2. Das stillgelegte Gleis 1, drei nicht mehr benötigte Weichen und mehrere Oberleitungsmasten werden zurückgebaut. Mit dem neuen taktilen Wegeleitsystem können sich Blinde und Sehschwache künftig noch besser orientieren. Der Bahnhof erhält eine neue Bahnsteigausstattung sowie eine neue Beleuchtung, Fahrgastinformationssysteme und elektrische Anlagen werden angepasst.

Mit welchen Einschränkungen müssen Reisende rechnen?

Der Haltepunkt ist während der Bauarbeiten großräumig gesperrt. Den Ausbau hat die Bahn um ein Jahr vorgezogen, da die Strecke Würzburg – Nürnberg vom 26. Mai bis 11. September modernisiert wird und ohnehin gesperrt ist. In dieser Zeit richtet die Bahn Schienenersatzverkehr – mit Abweichungen vom normalen Fahrplan – ein. Auch die Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs stehen nur eingeschränkt zur Verfügung. Wege und Zufahrten ändern sich.

Welche Alternativen bietet die Bahn während des Umbaus?

Immer wenn Züge nicht fahren, kommt die Bahn mit dem schönen Wort Schienenersatzverkehr um die Ecke. Ersatz bedeutet in diesem Fall nichts anderes, als dass Busse verkehren. Auf welchen Linien und in welchem Takt, sollen Reisende rechtzeitig auf der Webseite oder per App erfahren. Die Nutzung des Ersatzverkehrs ist mit allen gültigen Fahrausweisen möglich. Die Bahn weist darauf hin, dass im Bus selbst keine Tickets zu kaufen sind. Mit entsprechenden Tickets können auf der Strecke Nürnberg – Würzburg ohne Aufpreis auch die umgeleiteten Fernverkehrszüge genutzt werden.

Die Treppen sind längst nicht mehr Stand der Zeit und werden modernisiert. Zusätzlich wird es künftig zwei Aufzüge geben.
Foto: Eike Lenz | Die Treppen sind längst nicht mehr Stand der Zeit und werden modernisiert. Zusätzlich wird es künftig zwei Aufzüge geben.

Wie lange soll der Um- und Ausbau des Bahnhofs dauern?

Der Bahnsteig 3 soll ab August, der Bahnsteig 2 ab September nutzbar sein. Fertiggestellt ist das Projekt laut Bahn im ersten Quartal 2024.

Was kostet der Ausbau des Iphöfer Bahnhofs, und wer bezahlt das alles?

In das Projekt werden rund elf Millionen Euro investiert. Das Geld kommt vom Bund, dem Freistaat Bayern und der DB Station & Service AG.

Wie sieht die Stadt Iphofen den millionenschweren Umbau?

Als der Projektleiter der Bahn die Pläne vor einem Jahr im Rathaus vorstellte, reagierte der Stadtrat mit spontanem Beifall – ein seltenes Glück für den sonst mit Kritik überzogenen Konzern. Tourismuschefin Claudia Bellanti sprach mit Blick auf den Haltepunkt von einem "Standortvorteil" und einem "ganz wichtigen Zubringer für Tagesausflügler". Seit Jahren hatte die Stadt um den Ausbau gekämpft. Dass er nun wegen der Streckensperrung sogar ein Jahr früher kommt als geplant, nimmt man dankbar hin.

 
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  • P. v.
    Michelsen nicht neidisch sein!Der iphöfer Bahnhof ist besser zu erreichen und mit den ausgebauten Parkplätzen einfach besser!Wenn ich sehe wie viele Autos vom Parkplatz Richtung Kitzingen abbiegen gehe davon aus das Mainbernheimer und Rödelseer(wo ich welche persönlich kenne)den Iphöfer Bahnhof benutzen um nicht durch Kitzingen zu fahren!!Das Proplem liegt bei den ex roten Bürgermeistern aberjetzt die schuld bei den schwarzen suchen ?? UNVERSTÄNDLICH
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  • M. M.
    Die Bahn hat Kitzingen bislang an der "Nase herumgeführt". Wenn ich lese, die Stadt Iphofen hat jahrelang um den Ausbau gekämpft, muss ich nur lachen. Davon habe ich nie was mitbekommen. In Kitzingen haben sich alle Politgrößen am Bahnsteig die Hand gereicht und einen barrierefreien Ausbau der Bahnsteige gefordert. Allen voran Herr Seehofer. der sein Versprechen nicht einhalten konnte. Dabei ist der Bahnhof Kitzingen weitaus höher frequentiert als Iphofen. Ich gönne den Iphofen den Ausbau, auch wenn dabei ein fahler Beigeschmack entsteht. Die Wirtschaftskraft und Vitamin B haben wohl den Ausschlag für einen vorrangigen Ausbau gegeben.
    Max-G. Michelsen, Kitzingen
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  • N. K.
    Super!
    Das hört sich gut an.

    Aber bitte direkt in Kitzingen weiter machen. Dort wäre es noch viel dringlicher!
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