
Von einer langen Geschichte, den Bahnhof barrierefrei zu bekommen, sprach Herbert Kölbl (Leiter DB Station & Service Vertrieb Mobility) beim offiziellen Spatenstich für das Bauprojekt. Die Stadt Iphofen habe eine qualifizierte Vorplanung abgeliefert. Aufgrund eines Förderprogrammes sei nun der barrierefreie Ausbau möglich. Auch, weil der Freistaat einen großen Teil der Folgekosten übernehme und es mit der Firma Knauf als direkten Nachbarn eine gute Zusammenarbeit gebe.
Bislang gibt es am Bahnhof den sogenannten Hausbahnsteig am Gleis 2 (198 Meter lang, 38 Zentimeter hoch) sowie den Bahnsteig am Gleis 3 (200 Meter lang). Für viele Reisende ungewohnt: Der Hausbahnsteig ist über einen Überweg über das ungenutzte Gleis 1 erreichbar. Die beiden Bahnsteige werden laut Kölbl komplett abgebrochen und in versetzter Lage mit einer Länge von 210 Metern und einer Höhe von 76 Zentimetern neu gebaut. "Ebenerdig geht es dann in den Zug."
Gleis 1 wird verschwinden
Zudem werden zwei Aufzüge gebaut, die vorhandenen Treppenanlagen und die Unterführung werden modernisiert. Der Bahnhof erhält eine neue Bahnsteigausstattung sowie eine neue Beleuchtung, Fahrgastinformationssysteme und elektrische Anlagen. Das nicht mehr benötigte Gleis 1 wird zurückgebaut, ebenso drei nicht mehr genutzte Weichen. Vom Bahnhofsvorplatz führen künftig zwei neue Wege zum Bahnsteig 2.
Die Bahn modernisiert den Bahnhof während der Vollsperrung der Strecke Würzburg-Nürnberg. Im August soll Bahnsteig 3 wieder genutzt werden können, im September Bahnsteig 2. Im ersten Quartal 2024 soll der barrierefreie Ausbau fertiggestellt sein.
Landrätin Tamara Bischof erinnerte an das Engagement des früheren Bürgermeisters Josef Mend, der für den Ausbau gekämpft habe. Ihrem Dank schloss sie gleich die Bitte an, auch an den Kitzinger Bahnhof zu denken. Es liefen Gespräche, sagte Kölbl, denn es gebe jetzt auch eine Förderung für die Planung.
Auch mit viel Gepäck bequem einsteigen
"So ein Spatenstich ist ein Meilenstein im Leben eines Bürgermeisters", meinte Dieter Lenzer. Die Stadt habe Parkplätze geschaffen und denke über weitere nach. Auch beim Radabstellplatz hoffe er, bald den richtigen Ansprechpartner bei der Bahn gefunden zu haben.
Carolin Friedenstab vom zuständigen Ministerium hob das Engagement des Freistaats hervor, obwohl eigentlich der Bund zuständig sei. Künftig sollen mobilitätseingeschränkte Reisende, aber auch Familien mit Kinderwagen, Reisende mit Fahrrädern oder mit viel Gepäck bequem die Züge erreichen können.