
Das Haßfurter Straßenfest fällt im Jahr 2021 aus. Diese - trotz aktuell niedriger Inzidenz- und Infektionszahlen - wenig überraschende Nachricht erreichte diese Redaktion am Donnerstag. Wie schon vor einem Jahr fällt das größte regelmäßig stattfindende Fest in der Kreisstadt dem Coronavirus zum Opfer.
Nach den bereits vor einigen Wochen erfolgten Absagen der großen Weinfeste in Sand und Zeil sowie des Eberner Altstadtfestes wird es also auch im Herbst im Landkreis Haßberge pandemiebedingt keine Großveranstaltung geben.
Das sei unter den aktuellen Bedingungen nicht möglich, heißt es in einer von Stephan Schneider, dem Vorsitzenden des Straßenfest-Fördervereins, versandten Mitteilung an die Presse. Konkret benennt er die Vorgaben zur Besucherzahl und den Abstandsregelungen sowie die Maskenpflicht. Ein weiteres Problem sei, dass Künstler, Bands und Bühnen bereits jetzt gebucht werden müssten, ohne zu wissen, ob sie denn tatsächlich auftreten können.
Ohne Unterstützung geht es nicht
Der Förderverein würde also ein großes Risiko eingehen - auch und gerade in finanzieller Hinsicht. Das Budget hängt, so Stephan Schneider, "maßgeblich von der großzügigen Unterstützung ortsansässiger Unternehmen und Firmen sowie den Standgebühren der teilnehmenden Firmen, Vereine, Verbände und Organisationen" ab. Das sind für die Verantwortlichen zu große Unsicherheitsfaktoren. Angesichts der Bedrohungen durch neue Virusvarianten ist die Absage ein nachvollziehbarer Schritt, der - im Vergleich zum vergangenen Jahr, als das Fest schon im Mai gestrichen wurde - etwas später kam.
"Seit 1978 ist das Haßfurter Straßenfest Anfang Oktober fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt und ist in all den Jahren seines Bestehens immer ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt gewesen. Gerade auch für den Einzelhandel in der Innenstadt ist und bleibt das Straßenfest ein außerordentlich wichtiges Event. Umso mehr bedauern wir, dass das Straßenfest auch heuer ausfallen muss", teilt Stephan Schneider mit.
Bloß kein Superspreader-Event in Haßfurt
So sieht es auch Haßfurts Bürgermeister Günther Werner in einem kurzen Statement zur Absage. Die sei unumgänglich gewesen, "zum Schutz der Besucher". Er hat vor allem die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante des Coronavirus im Blick, vor der die Experten durchgängig warnen. Oft werde eine solche Infektion nicht sofort bemerkt. "Lassen Sie mal einen daran Erkrankten über das Straßenfest laufen", beschriebt er ein Szenario, das er vermeiden möchte. Die Stadt hätte dann ein "Superspreader-Event" ausgerichtet, "diesen Ruf wollen wir nicht haben".
Zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer hat der Fördervereins-Vorsitzende Stephan Schneider für die letzten Wochen des Jahres, dass es vielleicht doch noch die eine oder andere öffentlichkeitswirksame Veranstaltung geben wird. Details wollte er noch nicht nennen, kündigte aber "in Zusammenarbeit mit dem Bereich Kultur, Tourismus und Stadtmarketing" für die Vorweihnachtszeit "eine attraktive Alternative zum beliebten Straßenfest" an. Bei der sollen "auch die Akteure in der Innenstadt aktiv mit eingebunden werden". Vorausgesetzt, die aktuelle Corona-Lage lässt das zu.