In der Kreisstadt gibt es keine Stichwahl, obwohl drei Bewerber angetreten waren. Amtsinhaber Günther Werner (Wählergemeinschaft) gelang es mit 59,29 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen (laut Schnellmeldung) eindrucksvoll, seinen Sessel im Rathaus von Haßfurt zu verteidigen.
Seine Herausforderer Volker Ortloff (CSU) mit 27, 5 Prozent und Stephan Schneider (SPD) mit 13,2 Prozent mussten sich deutlich geschlagen geben.
Gute Arbeit geleistet
"Ich bin sehr erfreut über das Ergebnis", so Günther Werner, zeige das doch, "dass ich mit dem Stadtrat zusammen in den vergangenen sechs Jahren gute Arbeit geleistet habe und dass die Menschen das auch so sehen". Zwar habe so mancher aus seinem Team ein ähnliches Ergebnis prophezeit, aber er habe lieber zur Zurückhaltung gemahnt.
"Ich danke den Wählern, und ich danke meinem Team, das immer hinter mir stand." Jetzt gelte es, das Ergebnis der Stadtratswahl abzuwarten, "und dann greifen wir die nächsten sechs Jahre an. Aber heute Abend werde ich erst einmal im Kreise von Freunden und Bekannten ein bisschen feiern".
"Ich gratuliere dem Amtsinhaber", so CSU-Herausforderer Volker Ortloff, der das Doppelte seiner Stimmen erreicht habe. Stephan Schneider habe wiederum nur die Hälfte seiner Stimmen bekommen. In Sailershausen jedoch, schmunzelt Ortloff im Gespräch mit dieser Redaktion, habe er das höchste Einzelergebnis dieser Bürgermeisterwahl errungen. "Von Null auf 27 Prozent – das ist mein Einstieg in die Kommunalpolitik. Jetzt müssen wir das Ergebnis der Stadtratswahl abwarten, aber ich kann dem Bürgermeister versprechen, dass wir konstruktiv-kritisch sein werden."
Nicht deprimiert
"Ich bin persönlich nicht deprimiert", so Ortloff, der Wahlkampf sei ordentlich und fair geführt worden. "Aber es gibt nichts schönzureden, das Ergebnis ist eindeutig. Die Gründe dafür sind der Amtsbonus, Smart City, und er hat auch wenig Fehler in vielen Dingen gemacht, das muss man neidlos anerkennen."
Die Corona-Krise wollte Volker Ortloff nicht als bedeutend für den Ausgang der Wahl werten. "Ob das einen Einfluss auf die Wahl hatte, weiß ich nicht", so der CSU-Kandidat, denn die Krise sei erst vor einer Woche eskaliert. Viele Briefwähler hätten ihre Stimme aber schon deutlich früher abgegeben.
Krise hilft den Regierenden
"Zuerst möchte ich Günther Werner meine Glückwünsche zur Wiederwahl aussprechen", so Stephan Schneider, "und dem Wähler sowie meinem Wahlkampfteam danken." Jetzt wolle er erst einmal das Ergebnis der Stadtratswahl abwarten. "Denn da wird es einige Veränderungen geben", so Schneider, weil viele neue Mitglieder dem Gremium angehören werden. "Die Arbeit geht nicht aus, das Ergebnis der Wahl steht fest, jetzt geht die Arbeit wieder los."
Schneider hatte zwar damit gerechnet, dass der Amtsinhaber einen Bonus haben würde, aber auch "Corona" habe dem Bürgermeister genützt, "denn eine Krise hilft immer den Regierenden".
Außer in seinem Wohnort Sailershausen – dort gab es für SPD-Kandidat Schneider außergewöhnliche 0,0 Prozent – war es Volker Ortloff nur noch in Prappach gelungen, den Amtsinhaber mit 47,3 zu 42,7 Prozent zu überflügeln. In sämtlichen anderen Stadtteilen sowie in der Kernstadt behielt Werner klar die Oberhand. Seine besten Ergebnisse erreichte der Bürgermeister in seinem Wohnort Augsfeld mit 68,8 und 66,7 Prozent sowie in Sylbach mit 68,7 und 66,1, ferner in Oberhohenried mit 68,6 Prozent der Stimmen.
Wahlbeteiligung bei 56,3 Prozent
Die Wahlbeteiligung lag bei 56,3 Prozent, vor sechs Jahren war sie mit 57,06 nur geringfügig höher gewesen. Damals hatte sich im ersten Wahlgang Günther Werner mit 42,85 Prozent gegen Georg Hiernickel (33,16) und Stephan Schneider (23,99) durchgesetzt. Die Stichwahl hatte Werner dann mit 65,44 zu 34,56 Prozent gegen Georg Hiernickel von der CSU für sich entschieden.
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