Anfang des Jahres lief im Fernsehprogramm von RTL die erste Staffel von "Die Unvermittelbaren". In der Tierschutzsendung versuchen der bekannte Hundetrainer Martin Rütter und dessen Team Tierheimhunde, die als schwer vermittelbar gelten, in ein neues Zuhause zu vermitteln. Einer dieser unvermittelbaren Hunde aus Staffel 1 war Bernhardiner "Mäuschen" aus dem Tierheim Haßberge bei Zell am Ebersberg. Im Special "Das große Wiedersehen", das am Sonntag um 16.20 Uhr ausgestrahlt wird, ist Mäuschen allerdings nicht zu sehen.
Der Bernhardiner wird in der TV-Produktion kurz erwähnt, wie RTL auf Anfrage mitteilt. "Aufgrund des recht kurzen Produktionszeitraums konnte ein Wiederbesuch nicht bei allen Hunden der ersten Staffel stattfinden. Dazu gehörte unter anderem auch Bernhardiner Mäuschen", erklärt eine Sprecherin des Senders. "Mäuschen lebt aber nach wie vor in seinem neuen Zuhause bei Thiemo und Sandra." Auch die Vorsitzende der Tierschutzinitiative (TI) Haßberge, Britta Merkel, hat nach wie vor Kontakt zu dem Paar, das den Hund aufgenommen hat. "Mäuschen geht es gut", berichtet sie.
Labrador Heli bei "Die Unvermittelbaren – Mit Martin Rütter: Das große Wiedersehen"
Auch ohne einen Auftritt von Bernhardiner Mäuschen ist das Tierheim Haßberge aber in der Sendung am Sonntag vertreten. "Wir erzählen die Geschichte der übergewichtigen Hündin Heli", informiert die RTL-Sprecherin. Dem Produktionsteam war die Labradorhündin offenbar wegen ihres starken Übergewichts in Erinnerung geblieben: 'Was ist das? Ein Nilpferd-Mischling?', erinnert sich Merkel an den Kommentar von Martin Rütter zu Helis Auftritt in der ersten Staffel. Die Hündin war dort zu sehen, als die Interessenten für Mäuschen ins Tierheim kamen.
Ganze 74 Kilogramm wog Heli als sie ins Tierheim Haßberge kam, wie Merkel berichtet. Das Veterinäramt hatte die Labradorhündin von ihrem damaligen Besitzer eingezogen. "Wir haben dann mit einer Diät angefangen und als sie so zwischen 55 und 60 Kilo hatte, ist sie mit Auflagen wieder zum Besitzer gekommen." Doch das ging erneut nicht gut, sodass Heli wieder ins Tierheim kam und nach der offiziellen Übereignung auch in die Vermittlung. Inzwischen hat sie ein neues Zuhause gefunden. Wie Merkel erzählt, ist Heli bei einem netten, jungen Pärchen untergekommen.
Ihr Übergewicht hat die Hündin größtenteils verloren. Von den ursprünglichen 74 Kilogramm ging es runter auf 34. Das Durchschnittsgewicht für Labradore liegt bei etwa 30 Kilogramm, wie Merkel erklärt. Für die Diät wurden unter anderem Helis Futterrationen reduziert und die Hündin wurde zur Physiotherapie nach Bamberg gebracht, damit sich ihre Muskulatur wieder aufbauen konnte. "Bewegung ist das A und O", sagt Merkel. Sie berichtet auch, dass das Kamera- und Redaktionsteam gefragt habe, wie es Heli geht. "Sie konnten es gar nicht glauben", sagt die TI-Vorsitzende mit Blick auf Heli und deren erfolgreiche Diät.
Sendung greift Qualzucht am Beispiel der Bernhardiner auf
Wie Merkel berichtet, wird in der Sendung auch die Qualzucht von Bernhardinern ein Thema sein. Ihr Bernhardiner Steini starb erst vor Kurzem an Epilepsie. Die Erkrankung ist eine von mehreren, unter denen Hunde dieser Rasse aufgrund von Qualzucht leiden können. Herzkrankheiten, Gelenkschäden und Krebs bei vier- bis fünfjährigen Hunden sind weitere. "Wenn ein Hund Epilepsie hat, wurde er früher aus der Zucht genommen, heute wird damit fröhlich weitergezüchtet", kritisiert Merkel. In der Fernsehsendung wird dabei dieses Mal ihr Bernhardiner Teddy zu sehen sein.
Die Dreharbeiten für das Special fanden Mitte Mai statt. "Das ist mittlerweile Routine", erzählt Merkel und verweist darauf, dass das Tierheim Haßberge ja nicht nur bei "Die Unvermittelbaren", sondern auch schon in anderen TV-Formaten, wie etwa bei "hundkatzemaus", zu Gast war. Beim ersten Auftritt vor Kamera und Produktionsteam sei sie aber natürlich etwas zittrig gewesen. Die TI-Vorsitzende berichtet, dass auch andere Tierheime sich schon bei ihr erkundigt hätten, wie das mit der Teilnahme und den Dreharbeiten so sei. "Die Leute sind total nett und wenn mal ein Versprecher passiert, wird einfach nochmal neu gedreht", berichtet sie.
Auch in der zweiten Staffel von "Die Unvermittelbaren" wird das Tierheim Haßberge wieder mit von der Partie sein – mit zwei Hunden, die bereits in "Das große Wiedersehen" am Sonntag vorgestellt werden. Bei den beiden handelt es sich um Yvi, eine Cane-Corso-Hündin, und Bruno, eine Olde English Bulldogge. Deren Geschichte soll dann in der zweiten Staffel von "Die Unvermittelbaren" fortgeführt werden, wie RTL berichtet. Einen Sendetermin gibt es derzeit noch nicht. Fans der Sendung müssen sich vorerst mit dem Special am Sonntag begnügen. Sie selbst werde freilich auch einschalten, sagt Merkel.
