Im Landkreis Haßberge wird aktuell eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Long Covid gegründet. Diese ist an der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KOS) am Landratsamt Haßberge angedockt. Das nächste Treffen der Selbsthilfegruppe "Long Covid" findet am Montag, 9. Mai, um 18 Uhr im Familienzentrum des Landratsamts Haßfurt statt. Alle Details zu dem neuen Angebot im Überblick:
Die Selbsthilfegruppe für Long-Covid-Betroffene befindet sich zurzeit in der Gründungsphase, wie das Landratsamt berichtet. Es seien noch weitere zwei bis drei Treffen nötig, ehe die Selbsthilfegruppe als begründet bezeichnet werden könne. Erstmals hat im März ein Zusammenkommen zum gegenseitigen Kennenlernen der Interessierten stattgefunden, wie die Behörde informiert.
Wie oft die zukünftigen Gruppenmitglieder der Selbsthilfegruppe "Long Covid" sich verabreden möchten, ist laut Landratsamt der Gruppe selbst überlassen. "Manche Selbsthilfegruppen treffen sich alle zwei Wochen, andere zweimal im Jahr", erklärt die Behörde dazu. Stattfinden sollen die Treffen nach der Gründungsphase grundsätzlich im Landkreis Haßberge, wie das Amt weiterhin informiert. In der Regel würden sich die Gruppen mit Unterstützung der KOS geeignete Räumlichkeiten suchen.
Die Selbsthilfegruppe ist, wie der Name schon sagt, für Menschen mit Long Covid gedacht. Es gebe dabei keine Altersbeschränkung, informiert das Landratsamt. In der Regel bestehe eine Selbsthilfegruppe aus circa sechs bis zwölf Personen, heißt es von der Behörde weiter. Es könnten sich jedoch auch weniger als sechs Personen zusammenschließen.
Die Inhalte der Zusammenkünfte bestimmen die Gruppenmitglieder grundsätzlich selbst, wie das Landratsamt erklärt. Es könne beispielsweise eine Begegnung für den Erfahrungsaustausch stattfinden, auch Referentinnen und Referenten könnten eingeladen werden. Ebenfalls denkbar sei die Planung von gemeinsamen Aktivitäten. Die KOS begleite die Selbsthilfegruppe bei drei bis vier Treffen. Hierbei würden die Erwartungen der Mitglieder geklärt sowie Gruppenregeln und organisatorische Fragen besprochen.
Eine Selbsthilfegruppe werde meistens von zwei Personen, den sogenannten Gruppenleitungen, geleitet, informiert das Landratsamt. "Die allgemeine Begleitung und Unterstützung der Gruppe, auch in Krisensituationen, erfolgt durch die Leiterin der KOS. Diese Betreuung ist nach Bedarf gerichtet", so die Behörde weiter. Für die Gruppe bestehe auch die Möglichkeit, sich therapeutische beziehungsweise psychologische Unterstützung zu holen. Diese böten die Fachkräfte der psychosozialen Beratungsstelle des Caritasverbands für den Landkreis Haßberge an.
Eine Selbsthilfegruppe kann im Allgemeinen das eigene Wissen erweitern, beispielsweise über die Krankheit, wie das Landratsamt erklärt. Ebenso könne die Gruppe Hilfe, Hoffnung und Rückhalt geben sowie für den Austausch von Erfahrungen sorgen. Dies sowie ein offenes Ohr zu finden, Tipps zu erhalten und sich verstanden zu fühlen, könne Betroffenen helfen, etwa ihre psychische Situation zu verbessern. Ebenso könnten im Rahmen der Selbsthilfegruppe neue Freundschaften geknüpft werden. Insgesamt würden alle Gruppenmitglieder ganz individuell etwas für sich mitnehmen.
Bei einer Online-Podiumsdiskussion der Gesundheitsregion Plus Anfang Februar 2022 sei der Wunsch nach einer Selbsthilfegruppe für Long-Covid-Betroffene geäußert worden, berichtet das Landratsamt. Bis jetzt hätten allerdings nur wenige Interessierte Kontakt zur KOS aufgenommen.
Seit Beginn der Pandemie haben sich im Landkreis Haßberge über 32.000 Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Wie viele dabei von Long Covid betroffen sind, lässt sich derzeit nicht beziffern. Das Landratsamt etwa erklärt, dass hierzu keine Erkenntnisse vorlägen. Und auch das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt auf seiner Website an, dass noch nicht verlässlich geschätzt werden könne, wie häufig gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer Corona-Erkrankung auftreten.
Wer an der Selbsthilfegruppe "Long Covid" teilnehmen möchte, kann sich bei der KOS unter der Telefonnummer (09521) 27313 oder per E-Mail an kos@hassberge.de melden. Interessierte erhalten dann nähere Informationen zum Ablauf des Treffens nach den geltenden Corona-Regeln, wie das Landratsamt weiter mitteilt. Alle Angaben würden vertraulich behandelt.