Der französische Automobilzulieferer Valeo setzt seinen massiven Personalabbau in Unterfranken fort. Der Konzern mit Sitz in Paris plant am Standort Ebern im Landkreis Haßberge etwa 280 Stellen zu streichen. Das bestätigte Deutschland-Pressesprecher Andreas vom Bruch am Dienstag auf Nachfrage.
Erst im vergangenen Jahr hatte Valeo angekündigt, sein Fertigungswerk in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) bis Sommer 2024 schließen zu wollen. Rund 300 Mitarbeitende sind dort betroffen. Die Entscheidung hatte bei der Belegschaft für Entsetzen gesorgt.
Mitarbeitende am Standort Ebern Mitte Januar über Pläne informiert
Auch im Landkreis Haßberge ist die Enttäuschung angesichts der neuen Ankündigung groß: "Das ist mehr als ein Viertel der gesamten Belegschaft", sagt der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Thomas Werner. Rund 1100 Menschen arbeiten derzeit am Valeo-Standort Ebern. Sie wurden am vergangenen Mittwoch über die Pläne aus Paris informiert.
Betroffen vom Stellenabbau sei neben den Bereichen Entwicklung, Qualität, Einkauf und Vertrieb jetzt auch die Fertigung. "Das ist inzwischen das dritte Programm", sagt Werner. Er fürchtet, dass irgendwann "das Letzte" kommen könnte – und damit das Aus für den Standort.
Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter hatten in den vergangenen Jahren wiederholt davor gewarnt, dass das Werk in Ebern auszubluten drohe. Seit der Übernahme von FTE durch Valeo im Jahr 2016 seien an dem Standort rund 400 Arbeitsplätze weggefallen. Noch im Sommer 2023 hieß es von Konzernseite auf Nachfrage, dass in Ebern "keine betriebsbedingten Kündigungen" geplant seien.
Valeo spricht von mangelnder Wettbewerbsfähigkeit
Dass es nun doch zu dem massiven Einschnitt kommt, begründet Valeo-Sprecher Andreas vom Bruch zum einen mit der Verschmelzung zweier Valeo-Unternehmensgruppen. Der Milliardenkonzern wolle so weltweit 1150 Stellen abbauen, davon alleine 430 in Deutschland und 280 in Ebern.
Die "mangelnde Profitabilität" sei ein weiterer Grund, warum es den Standort im Landkreis Haßberge besonders hart treffe. In Ebern sei man "nicht mehr in der Lage, eine Wettbewerbsposition zu behaupten", sagt vom Bruch. Die wirtschaftlichen Aussichten für die kommenden Jahre seien "nicht vielversprechend". Valeo sei zu dem Stellenabbau "gezwungen", um das Werk in Ebern als Produktionsstandort und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum erhalten, so der Sprecher.
Gewerkschaft IG Metall sieht in Stellenabbau "verheerendes Signal"
Geht es nach Martin Feder, dem ersten Bevollmächtigten der IG Metall Bamberg, so bewirken die Einschnitte das genaue Gegenteil. "Das ist keine Werbung für die Zukunft des Standorts, sondern ein verheerendes Signal", sagt Feder. Die Nachricht über den erneuten Stellenabbau sei in laufende Verhandlungen zwischen Gewerkschaft, Betriebsrat und Geschäftsführung geplatzt.
Mit den Gesprächen, die seit rund zwei Jahren laufen, habe eine Strategie erarbeitet werden sollen, um das Werk zukunftsfähig zu machen, so der IG Metall-Bevollmächtigte. Auch Ideen für neue Produkte habe es von Seiten der Belegschaft gegeben.
Nun werde man "Fakten sammeln und dann schauen, was zu retten ist", sagt Feder. Einen Arbeitskampf schließt der Gewerkschafter nicht aus. Man stehe im engen Austausch mit dem Betriebsrat.
"Dieser Stellenabbau wird sich nicht nur auf Zukunftsfähigkeit dieses Werkes auswirken, sondern auf die gesamte Region", sagt der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Thomas Werner. Hinter jedem Arbeitsplatz in Ebern steckten ganze Familien, die auf das Einkommen angewiesen seien. Werner bezweifelt, dass 280 Menschen von sich aus gehen werden.
Mit sogenannten "Freiwilligenprogrammen" und hohen Abfindungen hatte Valeo schon in der Vergangenheit versucht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Verlassen des Unternehmens zu bewegen. Viele entschieden sich laut Betriebsrat, das Angebot anzunehmen – auch wegen der teils schlechten Stimmung am Standort. Diesmal, so Werners Befürchtung, könnte es auch zu Entlassungen kommen.
Wie es in Ebern weitergeht, sollen nun Gespräche zwischen den beteiligten Akteuren klären. "Valeo ist entschlossen, mit den Sozialpartnern und insbesondere den Mitgliedern des Betriebsrats Lösungen zu finden", sagt Konzernsprecher Andreas vom Bruch. Noch in diesem Jahr wolle der Konzern den Stellenabbau auf den Weg bringen.
Da konnten die Gewerkschaftsplärrer gegenüber ihren Lemmingen noch Erfolge verbuchen, obwohl das schon lange Jahre selbstmörderisch daherkam.
Nun ist der Point of no Return erreicht und die überhöht bezahlten Unqualifizierten werden nicht mehr gebraucht. Ein weiter so wird es nicht geben. Die ausgehandelten Sozialpläne bezahlen die aus der Dividendenkasse.
Aber Hauptsache xProzent on top solange es noch geht. Ins eigene Schlachthaus treiben lassen. Selbst ihre „Vertreter“ machen lauthals mit.
Meine Emphatie für Gewerkschaften ist ja hinlänglich bekannt. Nur die Gewerkschafter stehen über ihren Mitläufern, das wurde bis heute noch nie akzeptiert, ja mit Macht verdrängt. Es wird ja alles so weitergehen, dafür sorgen unsere „Vertreter“
Selten so gelacht, aber es ist ja Fasching und jeden Tag ne Bütt!
Ausserdem sind die nicht das Klientel, das ich bedienen muss, geschweige denn möchte.
Außerdem tritt allmählich die Situation ein, in der auch die breite Öffentlichkeit erkennen muß, daß der auf Pump und Überheblichkeit beruhende deutsche Wohlstand kein immerwährendes Privileg ist.
Aber anstatt sich auf ein erträglich Maß gesundzuschrumpfen neigt die Bevölkerung in großen Teilen dazu, Blendern und Heilsversprechern zu vertrauen und Sündenböcke auszudeuten.
Der Blick für Realitäten scheint maximal getrübt zu sein.
Zumindest bei denjenigen, die an ein 'Weiter so' glauben.