Die neuartige Lungenkrankheit breitet sich im Landkreis Haßberge immer weiter aus. Am Freitag, Stand 12 Uhr, meldete das örtliche Gesundheitsamt zwölf Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle erreichte damit 2219. Zwar sind 58 Menschen seit Beginn der Pandemie im letzten Frühjahr im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Aber immer mehr Bürger haben ihre Infektion auch überstanden.
Der jüngsten Verlautbarung zufolge gelten 1956 Männer, Frauen und Kinder als "inzwischen wieder genesen". Rein rechnerisch bedeutet das, dass knapp über 88 Prozent der Betroffenen mittlerweile wieder gesund und auch nicht mehr ansteckend sind. Über den Daumen gepeilt haben also neun von zehn Haßberglern, die sich das Virus eingefangen haben, die Seuche gut überwunden. Weil Covid-19 bei vielen Bürgern keine oder kaum Symptome zeigt, rechnen Experten beim Infektionsgeschehen mit einer hohen Dunkelziffer. Ob bewusst oder nicht, es dürften also deutlich mehr Menschen die Krankheit "mitgemacht" haben als es in der offiziellen Statistik erscheint.
RKI vermeldet Inzidenzwert von 90,1
Das Robert-Koch-Institut (RKI, Berlin) gab für Freitag (0 Uhr) wie schon am Vortag den Wert für die 7-Tage-Inzidenz mit 90,1 an, was wiederum mit der vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gegen 14 Uhr angegebenen Inzidenz von 90,06 übereinstimmt. Damit bleiben die Zahlen weit von der kritischen Marke von 200 entfernt, ab der der Bewegungsradius der Landkreisbürger auf 15 Kilometer um ihren Wohnort beschränkt wird, wie dies vor knapp zwei Wochen schon einmal der Fall war.
Wiederum zum Wochenende hin haben die heimatlichen Gesundheitsbehörden die nach Gemeinden aufgeschlüsselte Corona-Statistik an die Medien gesandt: Sie verrät einmal mehr, dass die Kreisstadt mit nun 400 zwar die höchste Zahl der positiven Tests aufweist, bei den Fällen umgerechnet auf 1000 Einwohnern aber "nur" auf Platz 6 landet. Die gemessen an ihrer Bevölkerungszahl von der Pandemie am stärksten betroffene Kommune bleibt mit gerundet 58 Fällen auf 1000 Bürger Ermershausen, gefolgt von Maroldsweisach (38), Pfarrweisach und Zeil (jeweils 34) sowie Knetzgau (33). Hinter Haßfurt (30) stehen im Maintal Sand (29), Eltmann (27) und Ebelsbach (26) sowie im nördlichen Landkreis Ebern (26) in der Tabelle. Dieser Wert - 26 - gilt auch für das gesamte Kreisgebiet.
Rentweinsdorf steht am besten da
Viel weniger "gewütet" hat die Pandemie hingegen in Rentweinsdorf, dem in dieser Hinsicht glücklichen Spitzenreiter mit neun bestätigten Fällen auf 1000 Einwohner, in Bundorf und Stettfeld (jeweils 10), Breitbrunn (11) sowie Aidhausen und Wonfurt (jeweils 13).
Interessant ist ferner ein Blick auf die aktiven Fälle, hinter denen die Personen stehen, die noch als infiziert und damit ansteckend gelten. Dass hier die Kreisstadt bei den absoluten Zahlen mit 67 wiederum in Front liegt, überrascht kaum. Allerdings tut sie das auch, wenn man auch diesen Wert auf 1000 Einwohner umrechnet, was für Haßfurt gerundet 4,9 ergibt. Vor einer Woche führte Pfarrweisach diese Statistik mit 9,1 an, gefolgt von Haßfurt und Ebern mit jeweils 6,6. Insgesamt haben sich diese Werte nahezu überall gebessert oder zumindest nicht dramatisch verschlechtert. Das zeigt auch die Zahl für den Landkreis insgesamt: Waren vor einer Woche noch 3,3 von 1000 Kreisbürgern infektiös, sind es an diesem Freitag lediglich 2,4 von 1000.