Der AWO-Bezirksverband Unterfranken hat am Donnerstagabend die Medien über die jüngste Entwicklung im Hans-Weinberger-Haus in Zeil am Main unterrichtet. Hier war die Infektion vor einer Woche ausgebrochen und die Corona-Tests zunächst bei 14 älteren Damen und Herren und zwei Mitarbeitern positiv ausgefallen. Inzwischen haben sich nachweislich 43 Bewohner und 23 Personen aus der Belegschaft mit der neuartigen Lungenkrankheit angesteckt. Das hat auch Einfluss auf die nach wie vor hohe 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Haßberge.
Tägliche Überprüfung auf Symptome
„Vier Bewohner befinden sich derzeit mit akuten Symptomen in stationärer Behandlung im Krankenhaus, alle anderen haben nur leichte Krankheitssymptome“, erklärt Ulrike Hahn, Leiterin des Fachbereichs Senioren und Reha beim AWO Bezirksverband Unterfranken, in der Pressemitteilung. Weitere Reihentestungen würden in regelmäßigen Abständen fortgeführt. Zudem würden alle Bewohner und Mitarbeiter täglich auf Symptome überprüft, beispielsweise durch Messung der Körpertemperatur.
Isolation auf den Zimmer ist nicht nötig
Alle positiv getesteten Bewohner im Haus sind dem Wohlfahrtsverband zufolge getrennt von den negativ-getesteten Senioren untergebracht ("kohortenisoliert"), somit sei es nicht notwendig, dass die Infizierten in ihren Zimmern isoliert werden müssten. Alle betroffenen Personen könnten sich auf dem durch eine Schleuse getrennten Wohnbereich aufhalten. Diesen Wohnbereichen seien nur bestimmte Mitarbeiter zugeteilt, die sich um die Bewohner kümmerten, beschreibt die AWO ihre Schutzmaßnahmen. Weiterhin gelte im Hans-Weinberger-Haus ein striktes Besuchsverbot.
Versorgung kann noch aufrecht erhalten werden
In der Einrichtung in Zeil leben knapp 100 Seniorinnen und Senioren, ihnen stehen annähernd gleich viele Beschäftigte in allen Bereichen zur Seite. Was bedeutet, dass aktuell ein Viertel des Personals ausfällt. "Die Situation im Haus ist derzeit noch stabil, aber mit zunehmenden Erkrankungen unter den Mitarbeitern schwierig", räumt Ulrike Hahn ein. "Wir können die Versorgung noch gut aufrecht erhalten, aber wenn sich die Krankheitsfälle häufen, wird es kritisch", blickte die Fachbereichsleiterin im Gespräch mit dieser Redaktion mit Sorgenfalten in Richtung Zukunft.
Hilfe aus anderen AWO-Häusern
Hilfe und personelle Unterstützung kommt einstweilen aus anderen umliegenden Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt. „Bei der AWO werden Werte wie Solidarität gelebt und stehen nicht nur auf dem Papier", freute sich Ulrike Hahn. Das zeige sich gerade in dieser herausfordernden Situation. "Die Mitarbeiter unterstützen sich gegenseitig und arbeiten in 12-Stunden-Schichten freiwillig mehr, um zu helfen".