Das Gesundheitsamt Haßberge hat am Mittwoch, Stand 15 Uhr, sechs Neuinfektionen mit dem Coronavirus für das Kreisgebiet gemeldet. Die Zahl der bestätigten Fälle erreicht damit 2190, die Dunkelziffer dürfte hier jedoch wie in anderen Regionen groß sein, da bei vielen Betroffenen die Krankheit nahezu ohne Symptome verläuft. Bezogen auf die nachgewiesenen Fälle lässt sich sagen: Mittlerweile hat sich einer von 39 Landkreisbürgern die neuartige Lungenkrankheit eingefangen. Zum Vergleich: Vor etwas mehr als einem Monat war "nur" einer von 62 Haßberglern infiziert.
Der Landkreis ist aktuell weit von den 15-Kilometer-Radien entfernt
Dass der Verlauf der Pandemie im Landkreis Haßberge aktuell abklingt, lässt sich aus der 7-Tage-Inzidenz ablesen: Das Robert-Koch-Institut (RKI, Berlin) gibt sie für Mittwoch, 0.00 Uhr, mit 97,2 an. Damit sinkt der Wert erstmals seit langem unter die 100-er-Marke. Am Vortag, dem Dienstag, hatte die Inzidenz laut RKI noch 128,0 betragen. Der vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL, Erlangen) errechnete Wert lag für Dienstag bei 132,7 und für Mittwoch bei 105,5. Der LGL-Wert gilt als genauer und aktueller, allerdings sind die RKI-Angaben bundesweit maßgeblich für das Einrichten der 15-Kilometer-Radien bei Überschreitung der 200-er-Schwelle. Davon ist der Landkreis Haßberge, der zu den ersten Betroffenen dieser Regelung zählte, inzwischen weit entfernt. In einem betroffenen Landkreis dürfen sich die Bürger nur in begründeten Fällen weiter als 15 Kilometer aus ihrem Wohnort entfernen.
Den Behörden zufolge sind 1927 Bürgerinnen und Bürger, bei denen Covid 19 nachgewiesen wurde, inzwischen wieder genesen. Demnach sind aktuell 206 Personen mit dem neuartigen Virus infiziert und damit mögliche Überträger der Krankheit. Zurzeit würden 21 Personen stationär im Krankenhaus behandelt, davon drei auf der Intensivstation, heißt es weiter im jüngsten Corona-Bericht aus dem Landratsamt.
Inzwischen 57 Todesopfer durch oder mit Corona
57 Menschen sind im Zusammenhang mit der Infektion verstorben, zuletzt hatten die Behörden am Dienstag den Tod weiterer vier Personen bekannt gegeben, die an oder mit dem Virus gestorben sind. Welch dramatischen Verlauf die Seuche im Haßbergkreis genommen hat, zeigt sich daran, dass es während der ersten Welle "nur" sechs Todesopfer gab. In häuslicher Isolation befinden sich 203 Personen.
