Die Lage im Landkreis Haßberge entspannt sich nicht. Die kurze Erholung der Sieben-Tage-Inzidenz hat sich wieder umgekehrt. Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) lag sie am Donnerstag bei 182,5 - im Vergleich zum Vortag eine massive Steigerung, am Mittwoch lag sie noch bei 138,7.
Die Erhöhung erklärt sich aus den 46 Neuinfektionen, die das Landratsamt Haßberge dieser Redaktion am Donnerstag meldete. Das sind noch einmal zehn mehr als am Mittwoch. Bei den meisten dieser Neuinfektionen handelt es sich laut Landratsamt-Pressesprecherin Moni Göhr erneut um die britische Variante des Coronavirus. Fast alle Infektionen seien auf die von der Insel stammenden Mutation zurückzuführen. Die greife sehr schnell um sich, oftmals hätten sich ganze Familien auf einen Schlag infiziert.
Die Zahl der bisher an Corona erkrankten Menschen im Landkreis Haßberge kratzt an der 3000-er-Marke. Es dürfte vermutlich nicht mehr lange dauern, bis diese tatsächlich überschritten wird. Bis Donnerstag, 15 Uhr, zählte das Gesundheitsamt seit Ausbruch der Pandemie 2989 an Corona erkrankte Menschen, 305 leiden derzeit an den Folgen des Virus.
Über 500 Menschen sind in Quarantäne
28 Menschen aus Haßgau, Maintal oder Steigerwald würden im Krankenhaus behandelt, zwei davon haben die behandelnden Ärzte auf die Intensivstation verlegt. 2611 Personen hätten die Krankheit bereits überstanden, mehr als die bisher verstorbenen 73 Menschen gebe es aktuell nicht zu beklagen. Für 504 Frauen, Männer und Heranwachsende haben die Behörden laut Moni Göhr häusliche Isolation angeordnet.
Die Behörde am Herrenhof gab außerdem die neuesten Zahlen zu den Impfungen bekannt. Seit Impfstart im Dezember vergangenen Jahres seien im Landkreis Haßberge insgesamt 10 753 Erstimpfungen und 4770 Zweitimpfungen durchgeführt worden. Nicht erfasst seien in diesen Zahlen aber die Zahl der Menschen, die das Vakzin bei Hausärzten oder in den Haßberg-Kliniken erhalten hätten.
Die meisten Nachbarlandkreise sind weniger betroffen
Im Vergleich zu den meisten fränkischen Nachbarkreisen hat es die Haßberge derzeit schlimm erwischt. Die Landkreise Coburg (95,7), Bamberg (84,9), Schweinfurt (86,6) liegen mit ihren Inzidenzwerten unter der 100-er-Grenze. Nur der nördlich gelegene Kreis Rhön-Grabfeld weist mit 208,5 einen noch höheren Inzidenzwert auf. Für das thüringische Hildburghausen meldet das RKI am Donnerstag einen Wert von 120,3.
In ihrem Schreiben weist Moni Göhr noch einmal auf die Regelungen hin, die der bayerische Ministerrat beschlossen hat. Darin heißt es, dass es vorerst keine Lockerungen, sondern Verschärfungen der Corona-Regeln sowie unter anderem eine Testpflicht an Schulen geben wird. Eine Aussage, ob und in welcher Form die Schulen im Landkreis Haßberge nach den Osterferien öffnen, traf die Behörde noch nicht.
Abschließend erinnert das Landratsamt erneut an das Corona-Bürgertelefon des Landkreises, Tel.: (0 95 21) 27-600 und die Corona-Hotline der Bayerischen Staatsregierung, Tel.: (089) 122 220.