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Haßfurt
Corona im Kreis Haßberge: Britische Mutation verbreitet sich weiter
Landrat Schneider rechnet sich kaum Chancen aus, dass der Kreis zur Modellregion für den Ausstieg aus dem Lockdown wird – auch wenn die Entscheidung vertagt wurde.
Die Untersuchungen in den Labors (Symbolbild) zeigen, dass mittlerweile der Großteil der Corona-Neuinfektionen auf die britische Mutation zurückzuführen ist.
Foto: Sebastian Gollnow, dpa | Die Untersuchungen in den Labors (Symbolbild) zeigen, dass mittlerweile der Großteil der Corona-Neuinfektionen auf die britische Mutation zurückzuführen ist.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 17.02.2024 10:10 Uhr

Fast bei allen Corona-Neuinfektionen im Landkreis Haßberge handelt es sich um die britische Virus-Variante. Diese Mutation ist ansteckender als das ursprüngliche Virus und setzt sich daher immer mehr durch. "Von den Ansteckungen sind oft ganze Familien betroffen", heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt.

Gefallener Inzidenzwert: Der Schein trügt

Das Gesundheitsamt Haßberge meldet am Mittwoch 36 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der bisher bestätigten Fälle auf 2943 (Stand: Mittwoch, 15 Uhr). 2590 Bürgerinnen und Bürger sind nach Angaben des Landratsamtes wieder genesen, 73 Menschen sind im Zusammenhang mit der Infektion verstorben. Demnach sind aktuell 280 Personen mit dem Virus infiziert. Zurzeit werden 28 Personen stationär im Krankenhaus behandelt, davon zwei auf der Intensivstation. In häuslicher Isolation befinden sich nach Behördenangaben 499 Personen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut bei 138,7 (Stand: Mittwoch, 0 Uhr) und damit deutlich niedriger als noch am Vortag, an dem der Wert noch bei 190 lag. Moni Göhr, Pressesprecherin des Landratsamtes, warnt allerdings im Gespräch mit dieser Redaktion vor zu viel Euphorie angesichts dieser Zahlen. Der Einbruch komme wohl vor allem daher, dass am Ostermontag weniger getestet wurde als an anderen Tagen, die Werte dürften also bald wieder nach oben gehen.

Landrat will die Testkapazität erhöhen

Der bayerische Ministerrat hat in seiner Sitzung am Mittwoch weitere Beschlüsse zur Eindämmung der Pandemie gefasst. Diese sehen keine weiteren Lockerungen vor. Die ab 12. April geplanten Öffnungsschritte bleiben daher bis zum 26. April ausgesetzt. Damit wurde auch die Entscheidung über Modellregionen, in denen Öffnungsstrategien getestet werden sollten, um zwei Wochen vertagt. Auch der Landkreis Haßberge hatte sich als Modellregion beworben.

"Bei uns wäre es sowieso schwierig geworden", kommentiert Landrat Wilhelm Schneider dieser Redaktion gegenüber die Bewerbung: Ihm sei schon gesagt worden, dass Städte die bevorzugten Bewerber seien. "Landkreise scheinen nicht die erste Wahl zu sein." Dennoch kündigt Schneider an, der Landkreis werde "unabhängig davon die Testkapazität ausbauen". In möglichst umfangreichen Testmöglichkeiten sieht er einen wichtigen Schritt im Kampf gegen das Virus. "Wir sind im Landkreis gut aufgestellt", sagt er.

Geschäfte müssen wieder schließen

Aufgrund der neuen Beschlüsse müssen nun auch einige Geschäfte wieder schließen, die in den vergangenen Wochen öffnen durften. Nachdem die Regierung zunächst Blumenfachgeschäfte, Gartenmärkte, Gärtnereien, Baumschulen, Baumärkte und Buchhandlungen in die Liste derer mit aufgenommen hatte, die auch bei hohen Inzidenzwerten geöffnet bleiben dürfen, werden sie ab 12. April wieder behandelt wie sonstige Geschäfte des Einzelhandels. Das bedeutet, dass sie in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 – wie dem Landkreis Haßberge – geschlossen bleiben und bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 Kunden nur mit Terminvereinbarung empfangen dürfen. Erst bei Werten unter 50 dürften sie normal öffnen.

 
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