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Kreis Haßberge
Corona im Kreis Haßberge: Drei weitere Todesfälle
Für Verwirrung sorgen widersprüchliche Angaben zur 7-Tage-Inzidenz. Immerhin entscheidet diese über strengere Maßnahmen wie die Einschränkung des Bewegungsradius.
Dürfen Haßfurter noch nach Eltmann oder Schweinfurt fahren? Ein Wegweiser zeigt, dass beide Orte mehr als 15 Kilometer von der Kreisstadt entfernt sind. Noch ist das kein Problem, doch sollte die 7-Tage-Inzidenz über 200 steigen, wird der Bewegungsradius eingeschränkt.
Foto: René Ruprecht | Dürfen Haßfurter noch nach Eltmann oder Schweinfurt fahren? Ein Wegweiser zeigt, dass beide Orte mehr als 15 Kilometer von der Kreisstadt entfernt sind.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 18.02.2024 18:32 Uhr

Das Gesundheitsamt Haßberge meldet drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Laut einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt handelt es sich beiden Verstorbenen um zwei Frauen im Alter von 81 und 87 Jahren, die in Kliniken verstorben sind, sowie um einen 91-jährigen Mann, der in einer stationären Einrichtung "mit der Infektion verstorben" sei - eine Formulierung, die darauf hindeutet, dass die Behörden nicht davon ausgehen, dass das Virus in diesem Fall die eigentliche Todesursache war. Die Zahl an Personen aus dem Landkreis, die seit Beginn der Pandemie verstorben sind und zum Zeitpunkt ihres Todes mit Corona infiziert waren, steigt damit auf 44.

23 Neuinfektionen

Weiter teilen die Behörden mit, dass in der Zeit von Donnerstag auf Freitag, Stand 12 Uhr, weitere 23 Personen positiv auf Corona getestet wurden. Die Zahl der Menschen, die sich insgesamt seit Beginn der Pandemie im Kreis Haßberge mit Covid-19 infiziert haben, steigt damit auf 1996. Nach Angaben des Landratsamtes haben 1668 davon die Krankheit überstanden. Bei 44 Verstorbenen bedeutet das, dass derzeit noch 284 Personen nachweislich mit dem Virus infiziert sind – rund 0,33 Prozent der Kreisbevölkerung. In Quarantäne befinden sich zur Zeit 376 Bürger des Landkreises.

Corona im Kreis Haßberge: Drei weitere Todesfälle

Für viel Verwirrung hatte in den letzten Wochen die 7-Tage-Inzidenz gesorgt. Diese Zahl gibt an, wie viele Neuinfektionen mit dem Virus es innerhalb der letzten Woche in der betreffenden Region pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Allerdings gibt es mehrere Organisationen, die diesen Wert berechnen und deren Ergebnisse teilweise stark voneinander abweichen. So gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) für den Landkreis Haßberge am Freitag einen Wert von 137,5 an, das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit spricht dagegen von 188,4.

RKI-Wert entscheidet über die Maßnahmen

Für diese Abweichungen gibt es verschiedene Gründe. Einerseits erheben die verschiedenen Institute die Zahlen zu unterschiedlichen Tageszeiten. Zum anderen bekommt das RKI oft nicht alle neuen Fälle rechtzeitig gemeldet und bezieht sie deshalb nicht mit seine Berechnungen mit ein. Daher sind die Inzidenzwerte, die das RKI angibt, üblicherweise zu niedrig und müssen nachträglich nach oben korrigiert werden.

Bisher hatten das Landratsamt Haßberge deshalb die genaueren Zahlen des LGL herangezogen. Künftig soll hingegen mit den Zahlen des RKI gearbeitet werden, wenn es beispielsweise darum geht, festzulegen, in welchen Regionen aufgrund hoher Fallzahlen strengere Regeln gelten. Ab einer Inzidenz von 200 dürfen sich die Bürger nicht mehr weiter als 15 Kilometer von ihrer Wohnung entfernen.

Corona im Kreis Haßberge: Drei weitere Todesfälle

Das hat auch bei einigen Bürgern des Landkreises für Unverständnis gesorgt. In kritischen Zuschriften, die diese Redaktion erreichten, war unter anderem die Rede davon, dass durch die Verwendung der niedrigeren Werte Zahlen geschönt würden, das Landratsamt verfahre dabei nach dem Motto: "Ich mach' mir die Welt, wie sie mir gefällt." Moni Göhr, Pressesprecherin des Landratsamtes Haßberge, weist allerdings darauf hin, dass dies keine Entscheidung ihrer Behörde war. Die Anordnung, dass für die Maßnahmen die Werte des RKI entscheidend sind, kam von der Regierung und muss von den Behörden vor Ort umgesetzt werden.

Zwei Kommunen ohne aktive Fälle

Derzeit gibt es im Landkreis Haßberge zwei Kommunen ohne "aktive Fälle". Zwar hat es in allen Städten und Gemeinden des Kreises schon Corona-Erkrankungen gegeben, doch in Bundorf und Burgpreppach ist derzeit niemand nachweislich infiziert. In Bundorf gibt es noch eine weitere Besonderheit: Die Gemeinde am nordwestlichen Rand des Landkreises ist die einzige Kommune des Haßbergkreises, in der innerhalb der letzten vier Wochen keine einzige Neuinfektion nachgewiesen wurde.

Die am schwersten betroffene Kommune im Landkreis Haßberge ist derzeit die Kreisstadt Haßfurt. Hier sind aktuell 91 Menschen infiziert, umgerechnet sind das 0,67 Prozent aller Einwohner – der derzeit höchste Wert im Landkreis.

Impfungen im Impfzentrum in Hofheim

Viele Bürger können es kaum erwarten, sich im Impfzentrum im BRK-Haus in Hofheim gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das Landratsamt bittet allerdings um Geduld, da bisher nur wenige Impfdosen ausgeliefert wurden und zuerst besonders gefährdete Personen an die Reihe kommen sollen. "Alle über 80-Jährigen werden vom Landkreis angeschrieben, sobald ausreichend Impfstoff vorhanden ist", teilt Pressesprecherin Moni Göhr mit. Das Schreiben sei bereits vorbereitet und werde über die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung für Bayern (AKDB) verschickt.
Bereits jetzt können sich aber alle Berechtigten der höchsten Impfpriorität über die Hotline des Landratsamtes (09521 27-600) anmelden. Die Anmeldung ist auch online möglich, allerdings hat das Landratsamt aktuell das Online-Formular wieder deaktiviert, weil bereits über 1000 Impfwillige auf der Warteliste stehen. "Die Terminvergabe ist abhängig von Impfstofflieferungen", betont die Behördensprecherin.
Darüber, wann auch unter 80-Jährige Impfwillige an die Reihe kommen, kann die Behörde noch keine Angaben machen. Auch das hänge davon ab, wie schnell welche Mengen an Impfstoff beschafft werden können. Die Behörde verspricht allerdings, die Bürger rechtzeitig zu informieren.
Quelle: Landratsamt Haßberge
 
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