Für den allerersten Tag im Juni hat das Robert-Koch-Institut (RKI, Berlin) für den Haßbergkreis eine Sieben-Tage-Inzidenz von 33,2 gemeldet (Stand Dienstag, 0 Uhr). Das erscheint als gutes Vorzeichen für weitere Erleichterungen für die Bevölkerung: "Bleibt der Landkreis Haßberge in den kommenden Tagen - bis einschließlich Feiertag Fronleichnam - unter der nächsten Marke von 35, könnten ab Samstag, 5. Juni, Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen folgen", heißt es in der Pressemitteilung des Gesundheitsamtes vom Dienstag. Das wäre innerhalb kurzer Zeit ein zweiter großer Schritt, nachdem gerade erst, zum 1. Juni, viele Lockerungen in Kraft getreten sind.
Ab Samstag, aber nur wenn es gut läuft: Bis zu 10 Personen aus drei Hausständen
Und was würde ein weiterer Schritt konkret heißen? Dann dürften sich Menschen aus nicht nur, wie bisher, zwei Hausständen, sondern aus drei treffen. Und statt bisher fünf Personen wären dann maximal zehn erlaubt. Wobei laut Gesundheitsamt wieder gelten würde: Kinder unter 14 Jahren zählen dabei nicht mit, ebenso wenig all jene, die bereits vollständig geimpft oder vollständig genesen sind. Sollte es tatsächlich zu diesen Verbesserungen kommen, "wird die Kreisverwaltungsbehörde dies offiziell bekannt geben", schreibt Pressesprecherin Moni Göhr.
Ein Corona-Patient im Krankenhaus
Zum Monatsbeginn meldete das Gesundheitsamt Haßberge drei Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle steigt damit auf 4027. Umgerechnet hat sich damit inzwischen mehr als jeder 20. Bürger im Landkreis nachweislich das Virus eingefangen. 3880 Männer, Frauen und Kinder seien inzwischen genesen, 60 Betroffene aber noch infiziert - und damit potenzielle Überträger der Lungenkrankheit. Den Angaben aus dem Landratsamt zufolge ist die Zahl der Haßbergler, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden müssen, stark zurückgegangen. Aktuell sei dies nur ein einziger Patient. Es sind auch immer weniger Menschen, die in häuslicher Quarantäne ausharren müssen - gegenwärtig betrifft dies 70 Personen . 87 vorzugsweise ältere Menschen haben im Haßbergkreis ihre Corona-Infektion nicht überlebt.
Impfungen in Seniorenheimen werden Impfzentren zugerechnet
Auf Anfrage der Redaktion gab das Gesundheitsamt Haßberge auch Antwort auf eine Frage, die in der Leserschaft dieser Zeitung aufgetaucht war. In welche Statistik fließen die Impfungen in Senioren- und Pflegeheimen ein, wo von Anfang der Impfkampagne im Winter an mobile Impfteams im Einsatz waren?
Diese Impfungen würden über die bayernweite Software BayIMCO abgewickelt "und sind deshalb als Impfung im Impfzentrum in den gemeldeten Zahlen inbegriffen", schreibt Pressesprecherin Göhr. Am Montag hatte das Landratsamt von knapp 23 000 Erstimpfungen und rund 11 800 Zweitimpfungen in den Impfzentren Hofheim und Zeil gesprochen. Darin sind also die Impfungen in den Heimen inbegriffen.
Auch Betriebsimpfungen und Sonderkontingente fallen unter Impfzentrum
Dies gilt laut Gesundheitsamt Haßberge auch für die beiden Pilotprojekte bei den Fränkischen Rohrwerken (Königsberg) und Valeo (Ebern) und das 800-Dosen Sonderkontingent für "jedermann" an Johnson & Johnson. Auch sie seien allesamt als Impfung in den Impfzentren verbucht. An die "Fränkische" wurden 1500 Dosen Biontech ausgeliefert, damit sei im Unternehmen die Erstimpfung beendet. Valeo habe 1400 Dosen erhalten - damit ist die Impfaktion hier ebenso wie bei dem Sonderkontingent abgeschlossen, weil es bei dem US-amerikanischen Vakzin keiner zweiten Impfung bedarf (diese Impfungen werden in BayImco generell nur als Zweitimpfungen registriert). Ob Hausarzt, Impfzentrum oder sonst wo: Stand Dienstag hatten rund 32 200 Haßbergler ihre Erst- und knapp 13 600 ihre Zweitimpfung erhalten.
Liebe Grüße aus der Redaktion, Martin Sage