Am Dienstagabend hatte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) verkündet, dass zehn bayerische Firmen an einem Modellprojekt für Corona-Schutzimpfungen teilnehmen. Möglichst alle Betriebsangehörigen sollen ohne großen Zeit- und Verwaltungsaufwand an ihrem Arbeitsplatz eine Schutzimpfung erhalten können. Starten sollen diese Impfungen noch in dieser Woche. Die Staatsregierung wolle mit diesem Projekt die Abläufe beim Impfen verbessern und Erfahrungen dazu sammeln. Zu den ausgewählten Betrieben gehört auch die Fränkischen Rohrwerke in Königsberg mit ihren 1500 Mitarbeitern.
Inzwischen hat MdL Steffen Vogel (CSU) sich in einer Pressemitteilung dazu geäußert. Der Abgeordnete sei erfreut darüber, dass der Landkreis Haßberge bei diesem Projekt berücksichtigt wurden. Vogel sehe dies als wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Pandemie im Landkreis Haßberge. Schließlich sei der Haßbergkreis derzeit die am stärksten von Corona betroffene Region im Freistaat. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag diesen Mittwoch laut dem Robert-Koch-Institut bei 305,7. Damit steht der Landkreis in dieser Statistik tatsächlich weiter an der Spitze Bayerns zusammen mit der Stadt Hof, die aktuell eine Inzidenz von 305,5 aufweist.
Auch FTE-Valeo in Ebern ist ausgewählt
Wie Vogel in der Pressemitteilung außerdem verkündet, seien im Rahmen einer zweiten Modellreihe 19 weitere Unternehmen ausgewählt worden, deren Belegschaft im Laufe des Monats Mai geimpft werden soll. Auch hier gehe der Landkreis Haßberge nicht leer aus: Die Firma FTE-Valeo in Ebern gehört zu den Betrieben, deren komplette Belegschaft das Impfangebot erhalten soll. Vogel sieht auch diese Berücksichtigung als besonders wichtigen Beitrag zum Durchbrechen der aktuellen Corona-Welle an. Schließlich seien FTE-Valeo und die "Fränkische" die zwei größten Arbeitgeber im Landkreis, sodass dies auch eine deutliche Erhöhung der Impfquote für die Bevölkerung in den Haßbergen bedeute.
Starkmachen für ein Sonderkontingent an Impfstoff
Der Abgeordnete sieht aber auch ein Ausstrahlen über den Landkreis hinaus, da viele Beschäftige ihren Wohnsitz außerhalb hätten. „Nichtsdestotrotz werden wir uns zusammen mit Landrat Wilhelm Schneider für ein weiteres Sonderkontingent an Impfstoffen für den besonders betroffenen Landkreis Haßberge starkmachen“, zitiert das Papier den Landtagsabgeordneten. „Auch wenn derzeit der Impfstoff sehr knapp ist, so würde es allein nochmals deutlich helfen, wenn im Laufe der nächsten zwei bis drei Wochen ein weiteres erhöhtes Kontingent an Vakzinen im Landkreis Haßberge verimpft werden könnte“, so Vogel. Dazu verweist der Politiker auch auf die Landkreise Hof oder Passau, wo eine Sonderzuweisung an Impfdosen zu einer deutlichen Absenkung der Inzidenzwerte geführt habe.
Absage vom Ministerium
Einer Sonderzuweisung hatte das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege allerdings erst am Dienstag gegenüber dieser Redaktion eine klare Absage erteilt. Gegenüber dieser Redaktion hatte eine Ministeriumssprecherin erklärt, dass es keine für diesen Zweck nutzbaren Impfstoffreserven gebe. Die dem Freistaat zugewiesenen Impfstoffe für Impfzentren würden zeitnah ohne Bildung einer Reserve in die Regierungsbezirke ausgeliefert.
Leider schaut es nun so aus als müssten Menschen in den Priorisierungsgruppen 2 und 3 in Kürze mit der gesunden Gesamtbevölkerung inkl. kaum gefährdeten Kindern um einen Termin konkurrieren.
seit gut einem Jahr lebe ich quasi in Isolation, davor konnte ich wegen gesundheitlichen, massive Einschränkungen und mehreren Operationen Haus nicht alleine verlassen...
Wo bleibt hier die Gleichberechtigung???
Ich bin nur noch enttäuscht!
Gleichzeitig wird es Firmen erlaubt und ermöglicht gesunde, nicht systemrelevante, topfitte Mitarbeiter zu impfen!
Der dafür benötigte Impfstoff wäre bei den Priorisierungsgruppen bessern aufgehoben. Soviel zum Söder-Spruch "Jedes Leben zählt".
Nun braucht man sich auf nicht mehr über "Vordrängler" zu wundern, Verlass auf das Bundesland Bayern ist defintiv nicht wenn es so asozial handelt.
Bisher galt der Konsens zwischen Gesellschaft und Politik, dass die gefährdeten Bürger als erstes drankommen. Nun wird das ad absurdum geführt und noch als Erfolg verkauft. Schämen sollten sich die politisch Verantwortlichen von der CSU! Pfui!