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Hammelburg
Schulzentrum Hammelburg: Warum der erste Bauabschnitt jetzt um 3,8 Millionen Euro günstiger eingepreist ist
Im Kulturausschuss des Kreistags ging's am Montag um Kostenberechnungen, Kostenoptimierungen und das Vergabeverfahren für den Ersatzneubau Realschule.
Für den Ersatzneubau des Hammelburger Gymnasiums soll nun der Förderantrag an die Regierung von Unterfranken gehen.
Foto: Isolde Krapf | Für den Ersatzneubau des Hammelburger Gymnasiums soll nun der Förderantrag an die Regierung von Unterfranken gehen.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 26.05.2023 02:31 Uhr

Der geplante Bau des Schulzentrums in Hammelburg stand am Montag im Mittelpunkt des Kreis-Kulturausschusses. Es waren noch wichtige Beschlüsse zu fassen. Zunächst ging es um die Gesamtkostenberechnung: Der Bau des Schulzentrums (Bauabschnitt eins) wird nun, wie es hieß, um 3,8 Millionen Euro günstiger, ist jetzt also mit rund 72,3 Millionen Euro angesetzt.

Die Entwurfsplanung (LPH 3) für das Hammelburger Schulzentrum – das heißt für Gymnasium, Sporthalle und Mensa (Bauabschnitt eins) – war vom Kulturausschuss im Dezember 2022 abgesegnet worden. Gleichzeitig hatte man seinerzeit die Genehmigungsplanung (LPH 4) in Auftrag gegeben. Im März 2023 war diese Leistungsphase im Kreisausschuss näher erläutert worden. Allerdings hieß es, dass man die Kostengruppen noch einmal prüfen werde, um eventuell Kostenoptimierungen zu erzielen.

Marktanalyse einzelner Bereiche vorgenommen

Nach Durchsicht der Kostengruppen Baukonstruktion, Technische Anlagen und Außenanlagen sowie einer Marktanalyse einzelner Bereiche hätten sich Kostenverschiebungen ergeben, sagte Ralph Katholing, Bereichsleiter Hochbau, so dass die Kostenberechnung für den Bauabschnitt eins nun statt ursprünglich mit 76.140.198 Euro jetzt mit 72.282.554 Euro angesetzt wird.

Laut Planung des Landkreises soll am Hochstein in den nächsten Jahren das neue Schulzentrum gebaut werden.
Foto: Isolde Krapf | Laut Planung des Landkreises soll am Hochstein in den nächsten Jahren das neue Schulzentrum gebaut werden.

Das Ingenieurbüro Helfrich (Oerlenbach) war der Aufforderung des Kreistags nachgekommen, Einsparpotenziale bezüglich  der Technischen Anlagen aufzuzeigen. Geschäftsführer Wilfried Helfrich machte gleich deutlich, dass Einsparungen nur erfolgen könnten, wenn man Abstriche an bereits durch den Kreistag frei gegebenen und geplanten Anlagesystemen machen würde. Hinzu kämen Umplanungen und Zeitverzögerungen.

Einsparpotenziale bezüglich der technischen Anlagen wurden verworfen

Unter anderem stellte er zum Beispiel in den Raum, für die geplante Nutzung der Geothermie statt der insgesamt zehn zunächst nur sieben Hochleistungs-Energiepfähle auszubauen (geschätzte Einsparung 575.000 Euro) und die anderen drei später nachzurüsten.

Ein zweites Beispiel war die Lüftung in Gymnasium, Mensa und Sporthalle. Beschlossen ist für das Gymnasium bereits die Volllüftung. Der Sparvorschlag des Büros: in der Planung auf Hybridlüftung herunterzugehen, das heißt ein schwächeres Lüftungssystem einzubauen, aber in den Klassenzimmern zusätzlich auf Fensterlüftung zu setzen (geschätzte Einsparung 440.000 Euro). Weitere Vorschläge zum Sparen betrafen die Photovoltaikanlage und das BUS-System.  

Einsatz von Recycling-Beton vorgestellt

Um die Sache abzukürzen: Rund 2,8 Millionen Euro hätten unter Umständen eingespart werden können, hieß es. Allerdings unter der Prämisse, dass später möglicherweise durch Nachrüstung der Anlagen neue Kosten entstehen könnten. Zunächst gab es im Ausschuss Wortmeldungen, doch dann waren sich die Fraktionen - allen voran Grüne/BfU - schnell einig, alles Geplante so zu belassen , wie es ist. Denn schließlich sei alles in vorhergehenden Sitzungen bereits besprochen worden. So wurde  die Kostenberechnung von rund 72,3 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt einstimmig beschlossen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um den möglichen Einsatz von Recycling-Beton für das künftige Schulzentrum. RC Beton sei eine nachhaltige Alternative zur Verwendung von herkömmlichem Beton, hieß es vonseiten des Fachbüros TRAGRAUM (Bad Kissingen). Dabei gehe es darum, vorhandenen Beton wiederzuverwenden und so das Abfallaufkommen zu reduzieren und Primärressourcen einzusparen, hoben Daniel Dahinten und Christina Wolf in ihrer Präsentation hervor.

Der Ersatzneubau für die Jakob-Kaiser-Realschule in Hammelburg (im Bild) könnte, laut Planung, in etwa vier Jahren am neuen Standort entstehen.
Foto: Isolde Krapf | Der Ersatzneubau für die Jakob-Kaiser-Realschule in Hammelburg (im Bild) könnte, laut Planung, in etwa vier Jahren am neuen Standort entstehen.

Was den Bau des Schulzentrums angeht, müsste das Ausgangsmaterial frühzeitig in den Planungsprozess integriert werden. Lagerflächen müssten bereitgestellt und mögliche Herkunftsquellen eruiert werden, so Dahinten weiter. Interessant ist: Als mögliche Herkunftsquelle für RC Beton könnte der Abriss der Oberthulbaer Autobahnbrücke in Betracht kommen.

Förderantrag zum ersten Bauabschnitt wird eingereicht

Wichtig sei, dass der Einsatz von RC Beton im Planungsprozess frühzeitig berücksichtigt und sorgfältig bewertet wird. Diesbezüglich sollte die Ausschreibung laut Dahinten für das Bauvorhaben angepasst werden, damit Unternehmen entsprechende Angebote machen. Auch hierzu war der Beschluss einstimmig.

Nachdem jetzt im Kulturausschuss die neue Kostenberechnung für den ersten Bauabschnitt beschlossen wurde, kann der Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken eingereicht werden, hieß es in der Sitzung. Per Beschluss wurde die Verwaltung dazu beauftragt.

Auch zum Bauabschnitt zwei, das heißt zum Ersatzneubau für die Jakob-Kaiser-Realschule, gab es einen einstimmigen Beschluss. Schon im Februar dieses Jahres hatte der Kulturausschuss dem Planungsbeginn für dieses Bauvorhaben zugestimmt. Die Verwaltung sollte für die Planungsbeteiligten geeignete Vergabeverfahren einleiten.

Vergabeverfahren für zweiten Bauabschnitt erläutert

Hierzu beauftragt ist jetzt das Büro gk Projektmanagement (Kitzingen). Das Büro hat auch das VOF-Verfahren für den Neubau des BBZ in Münnerstadt durchgeführt. Das Verfahren nach der Vergabeverordnung (VgV) zur Realschule wird sich, so gk-Geschäftsführer Michael Kunz in der Sitzung, voraussichtlich vier bis fünf Monate hinziehen. Die beabsichtigte Beauftragung könne, nach Rahmenterminplan, im ersten Quartal 2024 erfolgen.

 
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    Jetzt billiger? und am Ende wahrscheinlich wieder teurer! Schauen wir mal ...🤔
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