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Hammelburg
Schulzentrum Hammelburg: Wie das Konzept für die neue Realschule aussieht und wann sie gebaut wird
Jetzt ging's im Kreis-Kulturausschuss erst mal um die künftige moderne Ausrichtung der Jakob-Kaiser-Realschule. Wer sich darüber alles Gedanken machte.
Das Gebäude ist in die Jahre gekommen: Die Jakob-Kaiser-Realschule in Hammelburg wurde zwischen 1972 bis 1974 erbaut.
Foto: Isolde Krapf | Das Gebäude ist in die Jahre gekommen: Die Jakob-Kaiser-Realschule in Hammelburg wurde zwischen 1972 bis 1974 erbaut.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 09.02.2024 07:55 Uhr

Was braucht man alles in der neuen Realschule, um sie für die Zukunft fit zu machen? Und wie soll das Gebäude auf dem geplanten Hammelburger Schulcampus eigentlich mit den anderen Schulbauten dort räumlich und inhaltlich vernetzt werden? Das waren von Sommer 2021 bis Herbst 2022 Themen in den Sitzungen der zu diesem Zweck an der Realschule eingerichteten Lenkungsgruppe.

In diesem Zusammenschluss hatten sich alle am geplanten Realschulbau beteiligten Gruppen – Pädagogen, Architekten, Lokalpolitiker und die Verantwortlichen der Kreis-Bauverwaltung – bemüht, den künftigen Bedarf zu ermitteln.

Neue Realschule entsteht erst im zweiten Bauabschnitt

Die neue Realschule soll zwar erst in ein paar Jahren in einem zweiten Bauabschnitt auf dem geplanten Schulcampus entstehen. Zuvor werden am Hochstein bekanntlich Gymnasium, Mensa und Ganztagsbetreuung sowie Sporthalle gebaut. Doch damit man nach diesem ersten Bauabschnitt zügig weitermachen kann, muss schon weit im Vorfeld auch ein räumliches und pädagogisches Konzept für die neue Realschule erstellt werden, welches die Regierung von Unterfranken abschließend genehmigen muss. In der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses wurde dieses vorgestellt.

In den fünf Sitzungen der erwähnten Lenkungsgruppe hatten die beteiligten Akteure ihre Vorstellungen nennen, Anregungen geben und Wünsche äußern können. Gemeinsam mit drei Schulbauberaterinnen ging man in der Folge daran, den Bedarf zu ermitteln und das, was für eine moderne Realschule notwendig ist, zu konkretisieren.

476 Schülerinnen und Schüler in 20 Klassen

Ziel war es, ein möglichst maßgeschneidertes Konzept zu erstellen, hieß es am Montag in der Sitzung. "Phase null" nennt man das, wenn vor die einzelnen Leistungsphasen der Bauplanung und -umsetzung die Bestandsaufnahme vorgeschaltet ist.

Geplant wird die neue Jakob-Kaiser-Realschule für 476 Schülerinnen und Schüler und 20 Klassen auf einer Hauptnutzfläche von 4000 Quadratmetern. Die 20 Klassen verteilen sich auf zweimal Vierer-Cluster (selbstständige Jahrgangseinheiten) und viermal Dreier-Cluster.

Das Hinweisschild auf die Jakob-Kaiser-Realschule an der Einmündung Am Sportzentrum/Friedhofstraße wird noch länger stehen bleiben, denn bis der Ersatzneubau auf dem neuen Schulcampus kommt, vergeht noch einige Zeit.
Foto: Isolde Krapf | Das Hinweisschild auf die Jakob-Kaiser-Realschule an der Einmündung Am Sportzentrum/Friedhofstraße wird noch länger stehen bleiben, denn bis der Ersatzneubau auf dem neuen Schulcampus kommt, vergeht noch einige Zeit.

Was Schulpädagogin Andrea Rokuß (Confidio, Aachen) und Architektin Raphaella Burhenne de Cayres (Gernot Schulz Architekten, Köln) aus dem Projektteam Schulbauberatung in der Sitzung am Montag vorstellten, klang vielversprechend. Das Lernen in den angestrebten Jahrgangsclustern soll, wie es hieß, den "familiären Charakter" der Unterrichtseinheiten unterstreichen, die um eine zentrale Mitte (Treffpunkt Marktplatz) angesiedelt werden. Innerhalb der Jahrgangsfamilie heißt es künftig nicht nur zu lernen, sondern sich auch gegenseitig zu unterstützen, sagte Sozialpädagogin Rokuß. In zusätzlichen kleinen Räumen können Einzelpersonen oder auch kleine Gruppen gemeinsam arbeiten.

Die auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmte zukunftsfähige Lernkultur von Einzel-, Differenzierungs- und Gruppenarbeit soll räumlich abgebildet werden, heißt es im Konzept des Projektteams. Zudem wird in diesen Clustern alles hell und freundlich wirken: Transparente Flächen zwischen den Räumen des jeweiligen Lernclusters sollen Sichtbeziehungen erlauben.

Freiflächen mit ansprechendem Charakter

Architektin Burhenne de Cayres stellte verschiedene Fach- und Mehrzweckräume vor. Die Fachräume sollen in jeweilige Trakte zusammengefasst werden (Beispiel: Kultur, Naturwissenschaften/Geografie, Hauswirtschaft/Ernährung). Ein großer Gemeinschaftsbereich wird der Marktplatz (zentrales Foyer/Pausenhalle) sein, der multifunktional genutzt werden kann (Spielbereich, Bühne, Elternabende) und das "Wir-Gefühl der Schule stärken" soll.

Auch die Freiflächen werden sehr ansprechend gestaltet. So soll es, laut des neuen Konzepts, unter anderem einen Bewegungsbereich mit Fitnessgeräten geben, aber auch Sitzflächen, die zum Ruhen einladen. Geplant sind zudem ein Schulgarten und ein grünes Klassenzimmer.

Planungen für neue Realschule könnten im Mai 2024 anlaufen

In der Sitzung am Montag ging es weiter um den Planungsbeginn für den Ersatzbau der Realschule. Einen neuen Architektenwettbewerb soll es nicht geben, sagte Landrat Thomas Bold und begründete dies damit, dass beim Architektenwettbewerb für das gesamte Schulzentrum im Jahr 2021 bereits bestimmte Vorgaben bezüglich der einzelnen Baukörper gemacht worden seien. Vielmehr will der Landkreis im Rahmen eines Vergabeverordnungsverfahrens (VGV) einen Architekten suchen.

Bold sagte, möglicherweise könne schon im zweiten Quartal 2023 eine Auswahl unter den Bewerberinnen und Bewerbern getroffen werden. Die Planungen könnten so vielleicht bereits im Mai 2024 anlaufen.

Die Zeitplanung des Kreises sieht im günstigsten Falle so aus: Im Mai 2025 könnte man mit der Entwurfsplanung der Realschule starten, der Bauantrag könnte vielleicht im März 2026 eingereicht werden. Sollte man mit der Ausführungsplanung zügig vorankommen, stünden im April 2026 die Ausschreibung und Vergabe erster Bauarbeiten an. Möglicherweise könnte dann im April 2027 mit dem Bau der Realschule begonnen werden, hieß es in der Sitzung. Der Kulturausschuss stimmte dem Planungsbeginn zum Neubau der Realschule einstimmig zu.

Zudem nahm er den Bericht des Schulbauberatungsteams wohlwollend zur Kenntnis. Diese Unterlagen über die "Phase null" gehen nun an die Regierung von Unterfranken, die ihrerseits das endgültige Raumprogramm für die neue Realschule erstellen wird.

 
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