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Bad Kissingen
Schlägerei an der Berufsschule Bad Kissingen: Welche Konsequenzen die Schulleiterin zog und was sie zum Vorfall sagt
An der Berufsschule in Garitz kam es im November zu einem handfesten Zwischenfall mit entsprechender Vorgeschichte. Leiterin Karin Maywald ordnet das Geschehene ein.
An der Bad Kissinger Berufsschule kam es Ende 2024 zu einer Schlägerei zwischen Schülern.
Foto: Simon Snaschel | An der Bad Kissinger Berufsschule kam es Ende 2024 zu einer Schlägerei zwischen Schülern.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 21.02.2025 02:38 Uhr

Bereits im November 2024 kam es an der Berufsschule Bad Kissingen zu einem Vorfall: Bei einer Schlägerei unter vier Schülern wurde ein junger Mann leicht verletzt und musste im herbeigerufenen Krankenwagen behandelt werden. Auch die Polizei war vor Ort. Bad Kissingens Polizeichef Christian Pörtner beschreibt den Vorfall im Gespräch mit dieser Redaktion: "Es gab männliche Beteiligte im Alter von 16, 17, 18 und 20 Jahren, es ging um Beleidigung und eine Schlägerei."

Wie diese Redaktion erfuhr, hatte die Eskalation eine Vorgeschichte: Schülerinnen und Schüler der Berufsschule, die namentlich nicht in Erscheinung treten wollen, hatten sich nach dem Vorfall an die Redaktion gewandt und berichtet, dass die Lage an der Schule im Stadtteil Garitz seit Beginn des Schuljahres 2024/25 angespannt gewesen sei.

Aggressivere Grundstimmung zu Beginn des Schuljahres 2024/25 erkennbar

Es sei vermehrt zu "sexuellen Belästigungen durch Blicke und unschickliche Beleidigungen" gekommen, überwiegend durch Mitschüler aus einer Integrationsklasse für Migranten. Man wolle niemanden an den Pranger stellen, aber auf die Situation hinweisen, so die Betroffenen. Nach den Schilderungen der Schülerinnen und Schüler hat die Redaktion Kontakt mit der Schule aufgenommen, durch die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel kam es im Januar 2025 zu den Gesprächen.

Schulleiterin Karin Maywald bestätigt die Vorfälle aus dem vergangenen November. Tatsächlich habe man mit Beginn des Schuljahres eine aggressivere Stimmung unter den Schülerinnen und Schülern einer der Berufsintegrationsklassen (BIK) festgestellt. In diesen Klassen werden berufsschulpflichtige ausländische Jugendliche beschult, um sie auf den Einstieg ins Berufsleben vorzubereiten. "Wir konnten das nicht so recht greifen. Auch nicht, woran es lag", so Maywald. Größere Zwischenfälle habe es jedoch im Vorfeld der Eskalation im November nicht gegeben.

Reibereien unter jungen Menschen sind in gewissem Rahmen normal, sagt die Schulleiterin

Rund 200 der insgesamt 1600 Schülerinnen und Schüler der Garitzer Berufsschule befinden sich in diesen Integrationsklassen. Für die Fachleitung ist Doris Peter zuständig. Sie sagt: "Im Großen und Ganzen läuft es sehr gut und wir haben keine größeren Probleme." Seit zehn Jahren gibt es die Integrationsklassen in Garitz, eine Eskalation wie nun im November 2024 habe man erstmalig erlebt und die entsprechenden Konsequenzen gezogen. Zwei Jugendliche wurden der Schule verwiesen, so Leiterin Maywald.

Seitdem, so Peter, sei Ruhe eingekehrt, "wie wir es aus den Integrationsklassen gewohnt waren". Reibereien unter jungen Menschen, die ihre Grenzen austesten, gebe es unabhängig von der Nationalität immer wieder in allen Fachrichtungen, erklärt sie. "Das sind Schüler in der Pubertät und da ist das ganz normal", sagt auch Karin Maywald. Schulverweise spreche sie nur in Extremfällen aus, nämlich wenn die Sicherheit im Haus gefährdet sei – dies sei in ihrer Laufbahn gelegentlich bereits vorgekommen, unabhängig von der Nationalität der Betroffenen, betont Maywald.

 
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