Bad Kissingen
Kissinger Berufsschule hat eine neue Leitung
Karin Maywald und Christiane Götz haben das Regiment an der Bad Kissinger Berufsschule übernommen. Für beide Frauen ist der Wechsel so etwas wie eine "Heimkehr". Und doch wird künftig eine oberbayerische Brise an der Berufsschule wehen.

Seit diesem Schuljahr hat die Kissinger Berufsschule eine neue Führungsspitze. Karin Maywald und ihre Stellvertreterin Christine Götz haben die Leitung der Schule übernommen. Für beide Frauen ist es eine Art "Heimkehr". Sie sind gespannt, optimistisch - und flexibel.
Noch vor 20 Jahren hätte Karin Maywald nie geglaubt, dass sie einmal als Schulleiterin zurückkommen würde. Damals machte sie in Bad Kissingen ihre "ersten Gehversuche" als Berufsschullehrerin. Heute ist es für sie ein "Glücksfall", ihre Karriere dort fortzusetzen, wo sie begonnen hat. Außerdem ist es für sie ein großes Wiedersehen mit den Kollegen, die sie während der sieben Jahre in Kissingen kennengelernt hatte.
"Es ist wichtig, wie die Arbeitsatmosphäre ist.
Wir verstehen uns hier richtig gut", sagt sie und strahlt. "Die Kollegen haben uns gut aufgenommen", meint Christine Götz. Die 37-Jährige hat als stellvertretende Schulleiterin das Haus im September allein geleitet, bevor Karin Maywald vor zwei Wochen die neue Spitze komplettierte. "Wir haben eine sehr gut geführte Schule übernommen", sagt sie.
Der bisherige Leiter, Rudolf Hoffmann, ist zu einem kirchlichen Schulträger gewechselt.
Der ehemalige Berufsschulleiter hat zum September den Posten des stellvertretenden Geschäftsführers der "Caritas Schulen" in Würzburg übernommen. Im nächsten Sommer wird er die Geschäftsführung antreten.
Von Frühförderung bis Berufsförderschulen betreut er 24 Schulen in ganz Unterfranken. Aber warum der Wechsel? "Es war keine Flucht. Es ist nicht so, dass es mir keinen Spaß gemacht hätte", sagt er. Nach 14 Jahren als Schulleiter wollte der 52-Jährige "einfach eine andere Perspektive gewinnen". Elf Jahre hat er die Kissinger Berufsschule geleitet, davor drei Jahre lang als Stellvertreter die Schweinfurter.
Er wollte seine berufliche Laufbahn umlenken: "Solche Stellen gibt es nicht oft." Die Herausforderung für ihn ist "das weite Feld", auf dem er sich jetzt bewegt. Auch die neue Führung der Berufsschule hat Herausforderungen vor sich, denen sie sich stellen werden.
"Wir sind zuversichtlich, dass wir die Schülerzahlen so halten können", sagt Karin Maywald.
Zwar sind die Auszubildenden im ersten Lehrjahr der Berufe Bäcker und Metzger bereits nach Schweinfurt und Haßfurt ausgelagert worden, dafür werden ab diesem Jahr die Maler-Azubis vom ersten bis dritten Lehrjahr in Bad Kissingen statt Bad Neustadt unterrichtet. "Das sichert uns stabile Klassen", sagt Christine Götz.
Gleichzeitig spürt die Schule den Abwärtstrend bei den Azubi-Zahlen klassischer Handwerksberufe. Die Schreiner haben sich stabilisiert, meinen die Frauen. Im Bereich Hotel, Gastro, Frisör und Zimmerer würden sie sich ähnlich viel Engagement der Branche wünschen, die Berufe zu bewerben. Potenzial steckt in den Asylbewerbern, die an der Berufsschule unterrichtet werden, finden die Frauen.
In diesem Schuljahr wurden die Klassen von einer auf vier erhöht.
Im ersten Jahr liegt der Fokus auf dem Deutschunterricht, erklärt Karin Maywald. Außerdem steht das Fach "Landeskunde" auf dem Stundenplan und sie schnuppern in die Werkstätten der Schule. Im zweiten Jahr sollen in einem Praktikum Kontakte zu Firmen geknüpft werden, in denen sie vielleicht eine Berufsausbildung starten können.
"Keiner weiß, wo es hingeht", sagt die 49-jährige Leiterin, die nicht abschätzen kann, ob es schon bald noch mehr Klassen mit Flüchtlingen geben wird. Zum Halbjahr erwarten sie Informationen der unterfränkischen Regierung und des Kultusministeriums. Dann heißt es: flexibel reagieren.
Wie und warum Entscheidungen des Ministeriums gefällt werden, kann in Bad
Kissingen zukünftig besser nachvollzogen werden: Christine Götz hat fünf Jahre lang in München als pädagogische Mitarbeiterin gearbeitet bevor sie im Herbst nach Bad Kissingen kam. Sie erkennt die Hintergründe und Zwänge bestimmter Maßnahmen. "Für uns ist München weit weg", sagt Karin Maywald. "Ich kann manchmal sicher erklären, warum bestimmte Dinge etwas länger dauert", sagt Christine Götz und lacht.
Bei Karin Maywald hat es auch etwas gedauert, bis sie wieder "heim gekommen" ist. Zwischendurch hat sie bei der Regierung von Unterfranken gearbeitet und war stellvertretende Leiterin am Münnerstädter "bbz". In den vergangenen drei Jahren hat sie die Staatliche Fach- und Berufsoberschule Obernburg im Landkreis Miltenberg geführt. Christine Götz ist es nicht schwer gefallen sich von der Großstadt zu verabschieden und zurück zu kehren in ihre Heimatgemeinde Röthlein bei Schweinfurt.Die beiden Frauen fühlen sich wohl an der Kissinger Berufsschule.
Noch vor 20 Jahren hätte Karin Maywald nie geglaubt, dass sie einmal als Schulleiterin zurückkommen würde. Damals machte sie in Bad Kissingen ihre "ersten Gehversuche" als Berufsschullehrerin. Heute ist es für sie ein "Glücksfall", ihre Karriere dort fortzusetzen, wo sie begonnen hat. Außerdem ist es für sie ein großes Wiedersehen mit den Kollegen, die sie während der sieben Jahre in Kissingen kennengelernt hatte.
Atmosphäre passt
"Es ist wichtig, wie die Arbeitsatmosphäre ist.
Wir verstehen uns hier richtig gut", sagt sie und strahlt. "Die Kollegen haben uns gut aufgenommen", meint Christine Götz. Die 37-Jährige hat als stellvertretende Schulleiterin das Haus im September allein geleitet, bevor Karin Maywald vor zwei Wochen die neue Spitze komplettierte. "Wir haben eine sehr gut geführte Schule übernommen", sagt sie.
Der bisherige Leiter, Rudolf Hoffmann, ist zu einem kirchlichen Schulträger gewechselt.
Andere Perspektive
Der ehemalige Berufsschulleiter hat zum September den Posten des stellvertretenden Geschäftsführers der "Caritas Schulen" in Würzburg übernommen. Im nächsten Sommer wird er die Geschäftsführung antreten.
Von Frühförderung bis Berufsförderschulen betreut er 24 Schulen in ganz Unterfranken. Aber warum der Wechsel? "Es war keine Flucht. Es ist nicht so, dass es mir keinen Spaß gemacht hätte", sagt er. Nach 14 Jahren als Schulleiter wollte der 52-Jährige "einfach eine andere Perspektive gewinnen". Elf Jahre hat er die Kissinger Berufsschule geleitet, davor drei Jahre lang als Stellvertreter die Schweinfurter.
Er wollte seine berufliche Laufbahn umlenken: "Solche Stellen gibt es nicht oft." Die Herausforderung für ihn ist "das weite Feld", auf dem er sich jetzt bewegt. Auch die neue Führung der Berufsschule hat Herausforderungen vor sich, denen sie sich stellen werden.
Azubis kommen und gehen
"Wir sind zuversichtlich, dass wir die Schülerzahlen so halten können", sagt Karin Maywald.
Zwar sind die Auszubildenden im ersten Lehrjahr der Berufe Bäcker und Metzger bereits nach Schweinfurt und Haßfurt ausgelagert worden, dafür werden ab diesem Jahr die Maler-Azubis vom ersten bis dritten Lehrjahr in Bad Kissingen statt Bad Neustadt unterrichtet. "Das sichert uns stabile Klassen", sagt Christine Götz. Gleichzeitig spürt die Schule den Abwärtstrend bei den Azubi-Zahlen klassischer Handwerksberufe. Die Schreiner haben sich stabilisiert, meinen die Frauen. Im Bereich Hotel, Gastro, Frisör und Zimmerer würden sie sich ähnlich viel Engagement der Branche wünschen, die Berufe zu bewerben. Potenzial steckt in den Asylbewerbern, die an der Berufsschule unterrichtet werden, finden die Frauen.
Ziel: Ausbildungsplatz
In diesem Schuljahr wurden die Klassen von einer auf vier erhöht.
Im ersten Jahr liegt der Fokus auf dem Deutschunterricht, erklärt Karin Maywald. Außerdem steht das Fach "Landeskunde" auf dem Stundenplan und sie schnuppern in die Werkstätten der Schule. Im zweiten Jahr sollen in einem Praktikum Kontakte zu Firmen geknüpft werden, in denen sie vielleicht eine Berufsausbildung starten können.
"Keiner weiß, wo es hingeht", sagt die 49-jährige Leiterin, die nicht abschätzen kann, ob es schon bald noch mehr Klassen mit Flüchtlingen geben wird. Zum Halbjahr erwarten sie Informationen der unterfränkischen Regierung und des Kultusministeriums. Dann heißt es: flexibel reagieren.
Gründe des Ministeriums erklären
Wie und warum Entscheidungen des Ministeriums gefällt werden, kann in Bad
Kissingen zukünftig besser nachvollzogen werden: Christine Götz hat fünf Jahre lang in München als pädagogische Mitarbeiterin gearbeitet bevor sie im Herbst nach Bad Kissingen kam. Sie erkennt die Hintergründe und Zwänge bestimmter Maßnahmen. "Für uns ist München weit weg", sagt Karin Maywald. "Ich kann manchmal sicher erklären, warum bestimmte Dinge etwas länger dauert", sagt Christine Götz und lacht.Bei Karin Maywald hat es auch etwas gedauert, bis sie wieder "heim gekommen" ist. Zwischendurch hat sie bei der Regierung von Unterfranken gearbeitet und war stellvertretende Leiterin am Münnerstädter "bbz". In den vergangenen drei Jahren hat sie die Staatliche Fach- und Berufsoberschule Obernburg im Landkreis Miltenberg geführt. Christine Götz ist es nicht schwer gefallen sich von der Großstadt zu verabschieden und zurück zu kehren in ihre Heimatgemeinde Röthlein bei Schweinfurt.Die beiden Frauen fühlen sich wohl an der Kissinger Berufsschule.
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